Frohe Weihnachten... Oder?!

Text

von  Xenia


Ich mag Weihnachten. Ehrlich. Ich steh auf den Geruch von Tannenbäumen. Ich liebe Duftkerzen so sehr, dass ich sie sammle, und das ganze Jahr über welche bei mir Zuhause habe. Vor allem die, die nach Zimt, Schokolade, Bratapfel etc. riechen. Ich liebe die speziellen weihnachtlichen Süßigkeiten wie Lebkuchen, Dominosteine etc.. Ich verstehe auch nicht, warum Leute sich darüber aufregen, dass es diese teilweise schon ab September gibt. Ich esse sie auch schon in dieser Zeit. Ich mag Weihnachten so sehr, dass Freund*innen von mir, die sich als antikapitalistisch, links usw. sehen, sich gelegentlich darüber lustig machen. Ich finde Kapitalismus selbst kacke, aber das ist ein zu ausschweifendes Thema, und sollte ein andermal erzählt werden. 




Was ich jedoch zum Thema Kapitalismus und Weihnachten sagen möchte, ist, dass Weihnachten nicht per se dazu da sein muss, den Kapitalismus anzutreiben. Ich finde, es ist eine schöne Geste, seinen Lieblingsmenschen etwas zu schenken. Es jedoch zu machen, nur weil Weihnachten ist, finde ich nicht notwendig. Ich schenke Menschen etwas, wenn es mich an sie erinnert, und ich denke, dass sie sich darüber freuen könnten. Das mache ich unabhängig von irgendeinem Feiertag wie Geburtstag, Ostern oder eben auch Weihnachten. Nur weil irgendein Feiertag ist, muss man sich nicht unbedingt etwas Schenken. Man kann, aber man muss nicht. Genauso wie man nicht massenweise Süßkram oder Schmuck kaufen muss. Ich habe noch nie in meinem Leben selbst einen Weihnachtsbaum gekauft. 




Ebenso höre ich oft das Argument, dass Menschen Weihnachten nicht mögen, weil es scheinheilig sei. Mir selbst ist auch schon aufgefallen, dass viele Menschen in dieser Zeit "einen Heiligen kriegen", und es widert mich an. Ich finde es zum Kotzen, wenn irgendwelche Bonzen mir erzählen, dass sie einem obdachlosen Menschen zur Feier dieser Zeit Kleingeld, Essen etc. geschenkt haben, und dabei scheinbar erwarten, von mir dafür Lob zu bekommen. Meine Antwort darauf ist, dass ich das für normal halte, und dafür keine Weihnachtszeit brauche. Das kann jede*r halten, wie er*sie möchte, aber wenn du es nur wegen Weihnachten machst, kommt es vielleicht nicht so von Herzen, wie du dir einredest. 



Was mich persönlich an meiner Art, Weihnachten zu verbringen auch immer gestört hat, war die alljährliche Tradition, nach Baden-Württemberg zu meiner Familie zu fahren. Ich hatte keine einfache Kindheit und habe dementsprechend auch keinen guten Kontakt zu meinen Eltern. Dennoch dachte ich, ich müsste an Weihnachten zu meiner Mutter, und dort auf heile Welt machen. Dieses Jahr habe ich mich aktiv dagegen entschieden. Stattdessen habe ich ein tolles Konzert besucht uns mich mit zwei guten Freund*innen getroffen. Es war schön. Es hat mir sehr gut getan. Es hat sich richtig angefühlt und ich bin stolz auf mich, dieses Jahr Weihnachten noch ein Stück schöner, und vor allem ehrlicher zu feiern. Ich habe also jemand etwas geschenkt, den ich sehr liebe, und noch viel mehr Liebe schenken sollte - Mir selbst. Jetzt mag ich Weihnachten noch ein bisschen mehr. Es ist ein Fest der Genüsse und Liebe. Und Selbstliebe ist definitiv eine der wichtigsten Formen von Liebe. 


In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr auch ein schönes Fest hättet. Und wenn nicht, denkt mal darüber nach, was euch gestört hat, und ändert es im nächsten Jahr <3.


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Kommentare zu diesem Text

Hieronymus Bosch (573)
(25.12.23, 20:32)
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 Xenia meinte dazu am 25.12.23 um 23:38:
Danke gleichfalls
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