Die Welt retten ... mit gelben Filzbällen

Früher, zu Bobbeles Zeiten, drosch man diese kleinen Bälle mit Wucht und Leidenschaft hin und her über den Tennis-Court. Nun ist Tennis etwas out, aber der kleine gelbe Filzball hat im Fernsehen gerade ein fulminantes Comeback erlebt... als politische Waffe!

Da warfen die Fans nämlich in strenger Choreographie Hunderte dieser Sportrequisiten auf den heiligen Rasen der Fußball-Arenen, und zwar mitten im laufenden Match. Gewollter Effekt: Spielunterbrechung, nerviges Abwarten, bis die störenden Objekte endlich wieder eingesammelt waren und … die Frage, was diese Art Störung denn bezweckte.

Nun, die Fans wollten ihren Protest gegen ein neues Finanzierungsmodell der DLF (Deutsche Fußball-Liga) zum Ausdruck bringen. Fußball-fremde Investoren sollten eingebunden werden, um die DLF in der Vermarktung der Spiele aufzurüsten, nämlich ähnlich finanzstark wie die Verbände in England, Spanien oder Frankreich.

Noch mehr Kommerz, noch mehr Entfremdung – dieses schlecht gemanagte Unterfangen sollte also per „Tennisball-Weitwurf“ verhindert werden. Und es hat geklappt. Die DLF ist sozusagen nach langen, langen Ballwechseln eingeknickt; ihr Investoren-Deal ist geplatz, und die Fans haben sportpolitisch gesiegt.

Und?
Annalena Baerbock hat – das ist neuester Stand – sofort etliche Hunderter-Packs Tennisbälle geordert; Selenskyj soll in einem Stadion gesichtet worden sein bei intensivem Wurftraining – ja, Joe Biden übt sogar schon mit beiden Armen!
Eine befreiende Lösung für die verfahrene Weltpolitik scheint da gefunden. Endlich! Statt weiter Bomben zu werfen und ganze Städte einzuäschern... könnten gelbe Filzbälle kullern. Sie könnten die roten Teppiche bei Polit-Galas zur Stolperfalle machen, mitten hineinprasseln in eine UN-Vollversammlung, bei Pressekonferenzen vor den laufenden Kameras durchs Bild hoppeln … solange, bis die Akteure vernünftige Lösungen präsentieren. Im Sinne der vielen betroffenen Fans.

Die haben nämlich schon viel zu lange darauf warten müssen.