18. März 2017

Tagebuch

von  NicoTeen

18. März 2017

Der Winter geht jetzt zu Ende. Es wird wärmer, die Stadt blüht auf und der Himmel ist makellos. Ein ereignisloser Winter geht vorüber, es folgt ein weiterer ereignisloser Sommer. Die Tage vergehen nun extrem schnell. Am Ende sind da immer dieselben Eindrücke. Ich stehe um sieben Uhr auf, gehe mit XXXX zum Sport. Ja, ich bin wieder in einem Fitnessstudio angemeldet. Ich fahre mit dem Fahrrad hin und betreibe ca. 60 Minuten intensiven Kraftsport. Ich mache Klimmzüge, Bankdrücken, Kniebeugen, Bauchübungen, Streckübungen, Hebe- und Stemmübungen. Ich fahre mit dem Fahrrad wieder nach Hause, aus XXXX über XXXX zurück nach XXXX . Ein Schlenker durch den Park. Oh, die Blumen blühen wieder – der Frühling verzaubert die Natur. Super Anblick, großartig. Ich mampfe 250g Quark und springe dann unter die Dusche, wo ich „Hand in Hand“ von den Beatsteaks absolut textsicher zum Besten gebe. Ich fahre in die Uni und gehe mit XXXX Mittagessen. Anschließend rauchen wir eine Zigarette und gehen schließlich an die Arbeit. Wir sitzen den ganzen Tag in der Bib und arbeiten. Gegen acht oder neun geht’s dann nach Hause. Ich fahre mit der Straßenbahn, Linie XXXX , über XXXX , XXXX , XXXX, XXXX. Manchmal gehe ich noch ein paar Teile einkaufen. Manchmal rede ich mir ein, noch irgendwas zu brauchen. Ich will sehen, ob eine attraktive Kassiererin an der Kasse sitzt. Tagsüber sitzen an Supermarktkassen für gewöhnlich berufstätige Mütter, meist Mitte vierzig. Abends jedoch tritt die Schicht von gutaussehenden Studentinnen an. In letzter Zeit sitzt da oft eine, die wie eine Figur aus Game of Thrones aussieht, ich meine, sie heißt Prinzessin Margery. Gelegentlich spiele ich mit dem Gedanken, ihr zu sagen, wem sie meiner Ansicht nach ähnlich sieht. Vielleicht kennt sie die Serie und findet meinen Vergleich schmeichelhaft. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es gut bei ihr ankommen würde, trotzdem würde ich mich niemals dazu hinreißen lassen, eine eindeutig außerberufliche Gesprächssituation zu erzeugen. Deswegen gehe ich also einfach nur mit meinen Einkäufen nach Hause, statt mit der Telefonnummer eines schönen Mädchens. Abends sehe ich natürlich irgendwelche Serien, die alle zu nichts führen. Und dann endet der Tag und ein neuer beginnt.



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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (03.04.24, 23:47)
Wo den Pimmel parken?
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