Alle 17 Textkommentare von XtheEVILg

15.06.20 - Kommentar zum Text  Mittagspause von  minze: "Diese Prosa schnürt mir die Kehle zu. Ich war echt froh, als ich durch war. Zugegeben, ich arbeite auch gerne mit Klischees. Aber das hier ist wirklich eine Überdosis: Kundalini-Yoga, Rückbildungsgymnastik, gebatikte Klamotten, Waldorf-Mütter, die Waldwichtel (Naturkindergarten?), Improtheatergruppe ... Klar, ich habe sofort den Prototyp der Spätgebärenden vor Augen, die mit ihrem Gutverdienergatten das Viertel gentrifiziert und ihr Hobby Konsum als reflektierten Öko-Lifestyle vermarktet. Aber dann weiß ich nicht, was der Text bezwecken soll. Keine Spannung. Ein Runterbeten von Wohlstandshippie-Alltag. Keine Pointe, nichts. Wie der Zimmerbrunnen im Wartezimmer der Psychotherapeutin. Raymond Chandler hat mal gesagt: Wenn du nicht weißt, wie es weitergehen soll, lass zwei Typen mit Knarren reinkommen. Genau das würde dem Text guttun. Sprachlich natürlich gehobenes Niveau. Ich will ja nicht nur meckern. ;)"

11.06.20 - Kommentar zum Text  Abendlied von  AZU20: "Oh Mann, der Anfang liest sich wie der Beginn eines dieser Nachbarschaftsstreits, ein Ast ragt in den Garten ... später dann sprudelnde Gerichtskosten und psychotische Zustände bei allen Beteiligten. Spannung wird aufgebaut, getrieben durch das Wort "Spitze" und - zieht das Amselmännchen zwei Wummen und perforiert den Beobachter? Mitnichten. Ein Sturz ins Belanglose: "flötet seine Melodie in den Abend" ... ährhg. Flöten Vögel? Tun sie es in den Abend? Was auch immer. Dann der nächste Bruch, jetzt ins Sentimentale, aber wo ist hier die Glaubwürdigkeit? Würde ein Freund, kürzlich verstorben, als Amsel reinkarnieren - ich meine, geht das mit Brutzeit konform, haut das zeitlich hin? Wieviel Zeit verstreicht von dem Punkt, an dem ein Amselspermchen seine Wiedergeburt beginnt bis hin zum Amselmännchen-Sein? Oder ist der Geist des Freundes in einen Vogel gefahren? Klar, die Empfindung ist absolut menschlich, ich hab auch schon gedacht: Ja, die Wolke sieht aus wie mein toter Kumpel. Aber muss das gleich ein Gedicht werden? Ich weiß nicht. Das Hirn eines Vogels ist so groß wie ein Kirschkern, und meinen toten Freund ausgerechnet in solch einem primitiven Stück Biomasse erscheinen zu lassen, finde ich pietätlos."

11.06.20 - Kommentar zum Text  Trendy von  Didi.Costaire: "Macht Spaß. Das Ende haut mich nicht um (Geschmackssache, handwerklich und dramaturgisch einwandfrei), der Rest ist top. Ich fühlte mich gut unterhalten, und das ist kein Alltag."

10.06.20 - Kommentar zum Text  Dann von  Alpha: "Beim Lesen meinte ich kurz, in deinem Kopf zu sitzen. Ja, ich habe mich tatsächlich dort gesehen."

07.06.20 - Kommentar zum Text  SARAH von  Bergmann: "Ein sehr berührender Text, emotional und schwer wie ein Kuchen. Es verbietet sich, hier Kritik zu üben. Klar, es mag Redundanzen geben. Überbetonungen. Nicht nur pathetische Sätze, ganze pathetische Absätze. Aber leigitim, immer legitim. Kann man dem Verlust einer Person gerecht werden, die von einer schweren Krankheit gerichtet worden ist? Schweigend, wenn. Das hier ist viel mehr als ein Schweigen. Ein Report in Echtzeit, ein zuviel an Worten. Es ist zu lang, weil das menschliche Leben gravierend kurz ist."

05.06.20 - Kommentar zum Text  You Roquefort von  minze: "Ah, da ist der Irish Coffee. Schöne Kurzgeschichte. Das Ende knallt, es hallt nach und man grübelt noch ein wenig, weil plötzlich der Tod dort stand und mit der Sense gewedelt hat. Gut. Für mich hat der Text aber auch ein paar Längen, ich würde ihn komprimiert besser finden, z.B. ohne die Luftgitarren-Episode. Der Pringles-Luftgitarrenwettbewerb ist etwas, das ich in solch einem Text nicht erwarten würde, eher in einer Polemik über die überkommerzialisierte Festivalkultur der Zehnerjahre (jetzt Zwanziger) oder so. Andererseits unterstreicht dieser Quatsch die Ernsthaftigkeit einer Krebserkrankung, aber das geht ein wenig verloren, wenn dazwischen Auslassungen über den Elsass kommen. Aber mir gefällt, wie sich der Verlust der Jugend aus dem Text heraus liest, und wie nah er schließlich auch am Verlust des Lebens ist, und welche Kleinigkeiten das Leben ausmachen und wie belanglos es ist."

24.05.20 - Kommentar zum Text  das konzept von  luca: "Ja, mit der Kaffeetrinkerei aufhören, wer sollte das nicht. Mit den Jahren klettert der Blutdruck. Runterfallendes Kleingeld ist da noch ein Luxusproblem, bedenkt man, was Covid19 mit Risikopatient*innen anstellen kann. Und die fucking Kollegen? Haben schon den nächsten aufgesetzt ..."

22.05.20 - Kommentar zum Text  Kunst-Gedanke von  obar75: "Ich weiß nicht, wer dieser Wolf ist, aber er sollte sich deinen Text durchlesen und sein unreflektiertes Gerede überdenken. Ich sage: Kunst spiegelt Leben."

20.05.20 - Kommentar zum Text  Frühlingserwachen von  keinB: "Ich bin kein Pro, was Poesie angeht. Und "Gedichte sind mir egal", wie schon der Chronist Dieter Rotmund treffsicher zitiert hat. Aber: Ein Haiku ist eine Gedichtform aus Japan. Den Japanern unterstellt man ja gemeinhin eine sehr ausdefinierte Höflichkeit. Ist es nun höflich, einen, bzw. alle Bauern zu diskreditieren, weil ein vielleicht unaufmerksamer oder unzulänglich instruierter Bruder ein paar Blumen abgeräumt hat? Es mag dieses Haiku formal, also rechnerisch, dem entsprechen, was ein Haiku haben muss. Inhaltlich, mithin in seiner Conclusio, finde ich es sehr weit vom Haiku entfernt - vielleicht so weit entfernt, wie es Deutschland von Japan ist. Es ist ein deutsches Haiku. Ein Heiko ... wenn ich mir erlauben darf, eine neue Gedichtform ins Leben zu rufen."

19.05.20 - Kommentar zum Text  relikt von  Alpha: "Krass. Das ist das erste GEDICHT, das ich hier lese. Echt gut."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von XtheEVILg. Threads, in denen sich XtheEVILg an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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XtheEVILg hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Kolumnenkommentar verfasst.

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