Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 08. August 2011, 20:27
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Vogelmord: Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf?

von  AlmaMarieSchneider


Bald ist es wieder soweit und es machen sich Millionen von Singvögeln, Störchen, Reiher und viele andere selten gewordene Luftakrobaten aus ganz Europa auf den Weg in den Süden, um dort den Winter zu verbringen.
Ein nicht ungefährlicher Weg für unsere Sänger. Viele stürzen erschöpft ins Mittelmeer oder werden Beute von Raubtieren und Raubvögeln.
Eine ganz besondere Gefahr jedoch ist der Mensch. Jedes Jahr, wenn unsere Vögel in den Süden ziehen, lauern ihnen auf Malta
15 000 Jäger auf. Tausende illegale Wilderer sind in dieser Zahl nicht inbegriffen. Dabei geht es nicht um die Verwertung der getöteten Tiere. Es geht rein um das Schießen auf bewegliche Ziele, um das reine Abknallen, an der eine Horte von Männern ihren Spaß hat.
Die EU hat zwar erneut die Frühjahrsjagd für gesetzwidrig erklärt und der Jahrzehnte lange Kampf der Vogelschützer bringt erste Früchte, doch immer noch ist das Ausmaß dieses unsinnigen Abschlachtens sehr groß. Zumindest das Fangen von Finken mit Schlagnetzen ist auf Malta seit 2009 verboten. Von 200 Arten sind bereits 14 Arten ausgestorben. 20 Arten leben noch in Europa. Als Zugvogel ist hier besonders der Bergfink ein Opfer der Schlächter auf Malta.
Mittlerweile gibt es auch erste Urteile gegen Wilderer, die Störche abgeschossen haben.
An die Jäger traut man sich politisch nicht heran, man fürchtet den Verlust von Wählerstimmen.
Doch Malta ist ein Land der EU und bezieht von dort Subventionen. Steuergelder, der Menschen, denen man dort aus Spaß am Abknallen die Vögel vom Himmel holt.
Urlaubsziel sollte Malte auch nicht mehr sein. Ein bisschen Charakter kann man auch vom Touristen verlangen.

Zudem gehören Italien und Zypern zu den Ländern, die intensiv am qualvollem Vogelmord beteiligt sind. Auch hier geht es nicht um das Essen. Es geht um „Sport, Hobby, Spaß“. Allein eine Million Vogelfänger in Italien dezimieren unsere Singvögel aus Spaß, quälen, zerfetzen und verstümmeln und nennen das Hobby.

Auch in Deutschland versuchte Frau Leuthäusser-Schnarrenberger im Frühjahr 2011 Strafgesetze gegen den Artenschutz außer Kraft zu setzen und Straftaten in Bagatellen umzuwandeln. Dazu gehört auch das Auslegen von Giftködern der Taubenzüchter und Jäger, die damit hunderte unserer stolzen Falken und Milane umbringen. Von ihnen wurden im letzten Jahr 319 Greifvögel und 11 Eulen getötet. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Ein erwischter Jäger tötete einfach aus Frust und Lust 89 Greifvögel. Er band lebendige Tauben in die Fallen um die Greifvögel anzulocken, die dann wie die gequälten Tauben qualvoll verendeten.

Wildtiere und Vögel sind kein Besitz weniger, die sich daran nach Lust und Laune bedienen dürfen. Sie sind Teil und Naturerbe aller Menschen.

So darf es nicht weiter gehen!

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 EkkehartMittelberg (09.08.11)
Ein Jammer, diese gescheite Kolumne hat noch keinen Kommentar erhalten.
Vielleicht liegt das daran, dass sie so überzeugend argumentiert, dass niemand einen Punkt findet, wo er mit seinem Widerspruch ansetzen könnte. Ich habe jedenfalls keinen gefunden, muss freilich eingestehen, dass ich ihn auch nicht krampfhaft suche.
Anerkennende Grüße
Ekki

 AlmaMarieSchneider (11.08.11)
Danke Ekki. Das Sommerloch wirkt sich auch hier etwas aus.

Liebe Grüße
Alma Marie
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