Im grellen Lichte...

Kurzprosa zum Thema Lust

von  Mondsichel

... fühlte ich mich leer, ausgelaugt. War von bleichem Spiegelbilde und umarmt vom Tod, der seit Jahr und Tag mein Liebster war. Seinen Tanz getanzt, geführt von seiner Sense, brach die Kraftlosigkeit meine Aufmerksamkeit und verlor sich im schwirrenden Denken. Suchend den Traum der mich mäßigte, der mich anhielt endlich tief einzuatmen und mich der Gier zu öffnen. Von unsichtbaren Zähnen tropfte der Geifer des Durstes, in pochendem Schmerze wand sich die Welt. Kein Weg aus der Weglosigkeit, im Meer der Grauen gebadet, die vom gläsernen Winde leicht rötlich mir entgegenstrahlten. Ich schloss die Augen und sank tiefer, dorthin wo kein Auge blicken und kein Wesen mir gegenüberzustehen vermochte. Die Nervenstränge zuckten voller Blitze, mein Leib war aus dem Schlaf geschüttelt, es gab kein zurück. Der erste Zug erfüllte meine Lungenbläschen, wie Honig den Gaumen kitzelt. Der erste Bissen, das Blut geleckt, vermochte ich nicht mehr das Tier in mir zu besänftigen. Die Aura, die Seele, erleuchtete im dunklen Raum. Betretenes Schweigen, verstohlene Blicke, die nicht nach Konfrontation suchen. Und eine Müdigkeit sich auf die Gesichter senkte, während mein Leib jauchzend wie eine Blume erblühte. Oh der Hunger, wenn einmal geweckt, lässt mich trunken von neu erfüllter Lebenskraft diese Eiszeit als neugeborener Stern begehen...

(c)by Arcana Moon

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