Cybermobbing

Text zum Thema Mobbing

von  Fuchsiberlin

Ich möchte an dieser Stelle etwas zu Cybermobbing schreiben. Monatelang wurde ich auf einer anderen Plattform von einer anonymen Person über sogenannte Besucherkommentare gemobbt und verleumdet. Dies ging soweit, dass diese Person meinen Accountnamen benutzte, um sich mit diesem auf "twittercom." anzumelden und meinen Namen übelst mißbrauchte.
Desweiteren gingen böse E-mails dieser Person an meine Autoren-emailadresse.

So sah ich mich schliesslich gezwungen bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Die Staatsanwaltschaft stellte zwar das Verfahren ein, aus dem Grund weil zwei Internetanschlußinhaber anhand der IP-Nummern ermittelt wurden und beide bestritten (logischerweise, wer gibt das dann auch zu...) zu den Zeiten am PC gesessen zu haben, doch zum Glück habe ich nun seit einigen Wochen Ruhe.

Es war eine sehr böse Geschichte, die mir auch schlaflose Nächte bereitete, und mich seelisch sehr belastete. Ich wurde das Ziel dieser Person, weil ich über meine Kindheit sehr offen schrieb und schreibe, über das erlebte Trauma und ein Buch darüber herausbrachte. Denn wie ein roter Faden bezog sich das Handeln dieser Person auf mein erlebtes Trauma. Auf gut Deutsch: Sie stieß in meine größten Seelennarben mit einem Cybermobbermesser hinein. Doch ich wehrte mich über den Weg zur Polizei, und das war auch gut so, und stärkte mich! Denn keiner muß sich dem ganzen hilflos aussetzen.

Außenstehende geben dann schnell den Ratschlag, dass man sich das nicht so zu Herzen nehmen soll, doch so einfach ist dies nicht, wenn man das Ziel eines Mobbers wurde und feinfühlig ist und dieser bösartige Cybermobber sich den größten wunden Punkt bei einem Menschen raussucht.

Es entstehen im Netz auch zwischenmenschliche Beziehungen zu anderen Menschen, bei denen man sich manchmal irgendwann auch Telefonnummern austauscht und sich eventuell einander besucht. Weil man auch auf die Worte des anderen vertraut.
Und das Vertrauen ist ja nicht unbedingt verkehrt, und hat nichts mit Naivität zu tun. Schliesslich gab und gibt es das oft:

Dass Freundschaften/Liebesbeziehungen über das Internet ihren Anfang fanden.

Leider ist man nie100% davor sicher, nicht auch einem Cybermobber zu begegnen. Nun könnten dann manche sagen "Selber Schuld".
Doch dies wäre zu einfach.
Denn:

Im Internet können viele offener über sich reden, über ihre Gefühle, ihre Probleme, als sie es im realen Leben tun können. Und ich denke, es hat nicht nur mit der Anonymität zu tun, das auch, ohne Frage, sondern einfach mit der Tatsache, dass man auf Menschen trifft, die genauso offen über ihre Probleme/Gefühle schreiben und so ein Austausch dann stattfindet. Und auch die Tatsache, dass ihnen im realen Leben Menschen nicht (mehr) zuhören, ihre Gefühle und Probleme nicht ernstnehmen, spielt hierbei eine nicht unbedeutende Rolle.

Wir sollten, wenn wir schon teilweise einen Vergleich zwischen realem Leben und virtueller Welt anstellen, uns auch darüber Gedanken machen, warum es so vielen schwer fällt, im realen Leben offen über ihre Gefühle/Probleme zu sprechen, schwerer fällt als im Internet. Dies hat auch nichts mit der "künstlichen Welt Internet" zu tun. Denn wer so denkt, vergisst dabei etwas sehr Entscheidendes:

Im Internet schreiben Menschen mit Gefühlen!

Was das Cybermobben anbelangt:

Es ist wichtig Öffentlichkeit zu schaffen. Und ein Schaden bei den Betroffenen kann durchaus auch ohne Bekanntgabe personenbezogener Daten geschehen. Denn Mobber versuchen systematisch den Ruf eines Menschen zu zerstören. Und man sollte auch als Außenstehender sich gegen cybermobbende Menschen öffentlich wehren (können), da diese teilweise schon am Boden liegende Menschen verbal treten.

Desweiteren kann man nicht in einen Prozess eingreifen, von dem man die Hintergründe nicht kennt. Jedoch kann man durchaus bei Worten, die ins persönlich Beleidigende/Diffamierende etc. gehen auch als Aussenstehender sagen:
So bitte nicht!

Wir sollten in dieser virtuellen Welt, die mehr als eine Welt der vielen Datenautobahnen darstellt, denn hier schreiben Menschen mit Gefühlen, es besser machen, als es "draussen" im realen Leben zu oft geschieht...

Auf KeinVerlag.de bin ich sehr froh drum, dass es hier einen größeren Schutz gibt, als auf vielen anderen Plattformen.

Ich gehe meinen Weg der Offenheit der Gefühle und Gedanken weiter, für den ich mich vor langer Zeit entschied, denn dies bin ich, dies ist und gehört zu meinem Leben:
Real und virtuell.

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Kommentare zu diesem Text

VomLebenVerraten (28)
(14.10.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 14.10.09:
Ehrlich gesagt fragte ich mich oft, warum solche Menschen bewußt böswillig anderen Schaden wollen. Doch als Antwort konnte ich nur Vermutungen finden.

Ich danke Dir sehr! Meinen Weg, den werde ich auf jeden Fall so weitergehen.

Das darf man nie vergessen, dass hinter jedem Nicknamen ein Mensch mit Gefühlen steckt.

Ganz liebe Grüsse
Jörg
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