Die letzte Welle

Gedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Zwischen den Klippenbergen ertönt
das Echo des Todes.

Im Tal wartet der schwarze Schleier
auf die nächste hohe Welle.

Der Tod nährt das Meer,
und dieses schwemmt den letzten Augenblick an.

Die Klippen umschlingen das Leben,
um es zu erdrücken.

Das Begräbnis findet fernab
der Melodien vom ozeanischen Chor der Liebe statt.

Würdelos wird verschlungen, verschluckt,
denn der Tod kennt keine Moral und keine Gnade.

Steinerne Buchten formen Geisterstädte,
Seelen bewohnen Häuser ohne Licht,
stumme Worte bewegen sich in den Straßen.

Arktischkalt gefrieren Träume
und zerbrechen tot unter der letzten Sonne.

Geschmolzenes Eis hinterläßt einen letzten Gruß.
Die Liebe überlebt den Tod.

Lieder der Trauer und des Klagens
verirren sich im Nichts.

Gehörtes wirkt anders,
der Moment des Ersticken eines Lebens
versinkt in den Fluten und zerschellt an der Bucht der Untiefen,
aus denen das Ende herausragt.

Stille Worte werden
auf dem Meeresgrund verewigt,
der zeitlose Sturm begräbt Tränen,
und das Wasser färbt sich rot.

Der Klippenvampir trägt einen Namen:
Tod.

Eine Rose der Liebe trotzt den Wellen,
und das Gedenken wird zum Schwimmer der Ewigkeit.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(14.12.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 14.12.10:
Ich danke Dir sehr, liebe Gerda, über Deine Worte und Deine Empfehlung freue ich mich sehr. Ich versuchte diese Endgültigkeit in Worten darzustellen.

Ganz liebe Abendgrüße
Jörg
SigrunAl-Badri (52)
(14.12.10)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 14.12.10:
Liebe Sigrun,

es war mein Vorhaben, den Tod in düsterer Art und Weise darzustellen. Keine leichte Kost, ich weiß.

Es freut mich sehr, dass ich ich diese düsteren Momente so in Bildern festhalten konnte, dass sie beim Leser spürbar ankommen.

Der Satz, bei dem Du schlucken mußtest, diesen mußte und wollte ich einfach auch genau so ausdrücken.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
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