Anker, Leuchtturm,

Gedicht zum Thema Alles und Nichts...

von  SimpleSteffi

tausend Winde. Keinen Plan, wo ich hier bin.
Echolot liegt in der Tiefe, Kompass hatte ich vorhin.
Irgendwo, in alten Truhen
liegt ein Buch, ruht ein Gebet.
Voller Leben flattern Segel, eilends flattern auch die Möwen,
Kälte dringt, es ist schon spät.
Wollene Wäsche, graues Schreien,
harter Rum in heißem Tee,
alte Decken auf den Schultern
wärmen, wiegen,
machen Weh.
Am Ruder steht
ein Riesenriese,
reißt es kalt und hart herum.
Wo es hingeht? Wer will´s wissen.
Es fährt, es fährt. Dröhnt laut, schweigt stumm.
Knarzen, Berstgeräusche, Brechen
Die Koje dreht, das Gaslicht zischt.
Das ist es wohl, wenn Schiffe kentern,
ohne Chance, nur Dreck und Wasser,
Kälte, Strudel, Sturm und Gischt.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (16.05.11)
Hi liebe Steffi,

Du zeichnest hier ein düsteres Bild, es erinnert mich an dem von Iny Lorentz gelesenen Roman "Dezembersturm"
Du hast eine Situation mit Wenig Worten nachfühlbar beschrieben.

Liebe Grüße

Franky

 SimpleSteffi meinte dazu am 16.05.11:
Dankeschön. Düster, schwer, hinnehmend. Irgendwie sowas.

 Sanchina (16.05.11)
Ich finde dieses Gedicht absolut gelungen und gar nicht so düster, nur ein bisschen ungemütlich ...
Gruß, Barbara

 SimpleSteffi antwortete darauf am 16.05.11:
Dankeschön. Es ist hoffentlich mindestens ungemütlich. Sonst hätte ich´s verkehrt gemacht.

 Sanchina schrieb daraufhin am 16.05.11:
nein, du hast nix verkehrt gemacht. Wenn man einfach ein Schiffsunglück sieht, ist es eine gute Beschreibung.
Sieht man Metaphern (Lebensschiff, den Riesen als Personifizieung des Schicksals etc.) ist es auch ziemlich realistisch und deshalb nicht "düster". Aber vielleicht assoziiere ich mit "düster" etwas anderes als du und franky ...
Noch einen Gruß! Barbara
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