Wer den Hohn hat .....

Erzählung zum Thema Abenteuer

von  franky

*

Nach dem Spitalaufenthalt im April 56 holten mich Fritz und Rico für die
Heimreise nach Frohnleiten ab. Meinen operierten Fuß schiebe ich in einen zwei Nummern zu großen Schuh, Größe 42, der tat trotz dem noch verdammt weh.
Auf dem Weg zum Bahnhof besorgte ich in einem Radiogeschäft Batterien für
mein Transportables Radio. Eine große Heitzbatterie und zwei normale runde.
Ich stelle mein Gerät auf das Verkaufspult, öffne die Klappe um die. frischen Batterien vom Verkäufer  eingebaut zu bekommen. Bezahle dann eine recht
hohe Summe für diesen persönlichen Luxus. Die alten Batterien werden in ein
Säckchen verstaut. Mit Hilfe meiner Kollegen humpelte ich von zwei Seiten gestützt zum Bahnsteig.
In der Holzklasse machten wir es uns bequem. Im Abteil nahm ich den Radio auf
meinen Schoß und versuchte verzweifelt einen Sender einzustellen. Doch da war
trotz neuer Batterien nicht viel zu hören. Rico spielte indessen gegenüber
mit den alten Batterien, er fühlte mit der Zunge an den Kontakten. „Das Kitzelt
so herrlich, wie elektrisieren. Ich war so genervt weil ich Den Radio nicht zum
Spielen brachte. Nach längerem Gerangel entwandt ich Rico die Batterien
und warf sie zum Fenster hinaus. Dann versuchte ich weiter den Radio in Gang
zu bringen. Baute die Batterien aus um zu kontrollieren ob sie richtig
angeschlossen sein. Rico nahm die Heitzbatterie und fühlte mit der
Zungenspitze an den Kontakten, doch da war kein herrliches Kitzeln zu spüren.
In mir stieg ein schrecklicher Verdacht auf! Der Verkäufer im Geschäft hatte die neuen Batterien nicht eingebaut, wie ich es vermutet habe, sondern nur eingepackt im Säckchen mitgegeben. Oh du große Scheibe! Dann habe ich das Kostbare Zeug voreilig
zum Fenster hinaus geschmissen! „Ach! Hätte ich doch Rico länger an den
Batterien Nuckeln lassen, dann wäre ich vielleicht vorher auf den Irrtum aufmerksam
Geworden.“ So nun hatte ich außer dem Hohn noch einen doppelten Preis zu bezahlen. Ich streckte mein schmerzendes operiertes Pfötchen auf die Bank gegenüber. Rico kam vom WC zurück und setzte sich nichts ahnend auf seinen Platz. Ich ließ einen Mords Schrei los! „Au weh!!! Du Depp! Kannst dich doch nicht auf mein armes Pratzerl setzen!“ Fritz bog sich vor Lachen, er konnte sich über diese Situation mächtig ergötzen. Fritz war zugegeben ein
kleiner Sadist, wenn sich andere auf den Finger klopften oder sonst was unvorsichtiges
zufügten, entlockte ihm das ein schadenfrohes Lachen. Seine Sadistenader ließ
Fritz die unsinnigsten Späßchen treiben. An seiner Arbeitstelle als Tischler
Erhitzte er eine Zange auf einem Bügeleisen und trug das heiße Werkzeug mit einer anderen Zange auf den Platz des Kollegen. Dann rief er scheinheilig:
„Erich“ Bring mir bitte die Zange!“ Der Kollege nahm die Zange und machte sich auf den Weg zu Fritz. Nach einem Schritt schrie Erich entsetzt auf und ließ die Zange fallen
und hielt sich die verbrannte Hand: „Ihr verdammten Arschlöcher!“ Konnte Erich noch  mit Schmerzverzerrter Stimme schreien.  Fritz kostete dieses Bild mit höllischem Gelächter
aus. Er freute sich über seinen gelungenen Gag. Erich konnte erst nach einer
Erholungsfase diesen Teuflischen Plan nachvollziehen. Fritz musste die Flucht
ergreifen um nicht saftige Prügel zu kassieren.

*
© byF. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text

EikeFalk (60)
(22.06.13)
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