Augenblicke eines Menschen

Bild zum Thema Andere Welten

von  Fuchsiberlin

Schaue durch das Schlüsselloch seiner geschlossenen Seelentür. Gucke durch seine leblosen Augen hindurch.

Dort siehst du ein Leben, welches du in seinen jetzigen Augenblicken und seiner starren Mimik nicht erkennst. Und es mangels Vibration seiner Stimmbänder auch nicht hörst. Du entdeckst einen großen Teil von seinem Wesen.

In der Stadt seiner Vergangenheit nimmst du optisch wahr, wie er einst voller Freude am Tag die Sonnenstrahlen fing, mit Blumen singend tanzte, den Schmetterlingen zulächelte, in der Nacht die Frau vom Mond an seinem Bett küsste, und dem Engel der Träume einen Schlafplatz der umarmenden Momente anbot.

Du erkennst auch, wie er jetzt zwischen den Ruinen etwas Blühendes sucht. Den Menschen sucht, der er einst war, und das Leben versucht zu finden, welches er einst führte. Einen Menschen hofft wiederzusehen, der zwar nur kurze Augenblicke an Zeiten des Lebens im Lichterschein erlebte, dafür aber sehr intensiv und sehr emotional die Sonne des Lebens berührte und umarmte, und den Mond der Träume bereiste.

Doch diesen Menschen begleitet die Hoffnung, dass sie irgendwo blüht, und er sie findet: Die regenbogenfarbige Blume.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Ich glaube, sehr viele Menschen funktionieren nur noch, während sie in den Ruinen ihrer Innenwelt nach einem "neuen" Leben, und den Menschen, der sie einst waren, suchen. Leider findet dies nicht jeder.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(20.09.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 20.09.13:
Nich jeder, denke ich, trägt eine Maske. Mit diesem Text wollte ich darstellen, dass z.B. manchmal ein trauriger Mensch eine Maske trägt, und man vielleicht manchmal dadurch nicht weiß, warum dieser Mensch traurig ist. Es sei denn, wir versuchen es herauszufinden, und dieser Mensch kann sich uns gegenüber öffnen. Desweiteren sieht sich dieser Mensch jeden Tag im Spiegel...

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 20.09.2013)
Pocahontas (54)
(20.09.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 20.09.13:
Liebe Sigrun,

ein Spiegelbild, in das schon viele schauten, ja, das denke ich auch. Und ein Bild, dass uns manchmal beim Gegenüber auffällt. Dann können wir fragen, warum ein Mensch so traurig schaut, nur ob dieser Mensch uns sich gegenüber öffnen kann, dies ist die Frage...

Lebenskrisen, Depressionen, sog. Schickssalsschläge, vieles kann den Menschen in einen dunklen Abgrund stürzen lassen, und sein Leben und sein Wesen von einen Tag auf den anderen verändern.

Liebe Grüße
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram