Was rumpelt

Gedicht zum Thema Liebe und Sex

von  tigujo

.

Wär ich frei, ich wäre frei,
doch es klebt an mir, es klebt,
pickt seitdem, es klebt und lebt,
und ich leb mich dran, anbei:

Leb vergangne Libido,
die mir anklebt und mich bindet,
die mich ausbüchst und mich windet,
die mich fesselt, doch entfloh.

Wär ich freier als ich bin
könnte ich mit Lust wohl umgehn,
könnte mich nach Frust nächst vorsehn,
kanns bloß nicht - frag mich nach Sinn.

.


Anmerkung von tigujo:

Stichwortgedicht,
Stichwort von Kathi im Cafe Stehbeisl zu Wien, gestern abend:

"Klebrigkeit der Libido"

Welch ein Stichwort

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Kommentare zu diesem Text


 toltec-head (22.09.13)
"Frag mich nach Sinn": unschöner Abschluss, technisch, poetisch und überhaupt. Und ich denk auch die Klebrigkeit hat hiermit zu tun. Besser gleich mit etwas mehr Sinnlichkeit beginnen, die Sinnfrage taucht dann gar nicht erst auf und schon gar nicht als unschöner Abschluss. Gruß dazu toltec.

 tigujo meinte dazu am 22.09.13:
Dank dir für dein Raushören nach dem Reinlesen !
Werd darüber grübeln, versprochen.
tigujo

 loslosch (22.09.13)
fürs "ist halt so", was nach verlegenheit riecht, findest du besseren ersatz, zumal sich auf libi-do allerhand reimt, von stroh bis froh.

schöner, idiosynkrasischer schluss.  w. busch

 tigujo antwortete darauf am 30.03.19:
Danke dir, hast mir einen Entfloh ins Ohr gesetzt...
t.t. ger

 EkkehartMittelberg (22.09.13)
Über den Schluss kann man streiten. Ich finde, er passt zu dem fatalistischen Gedicht, soll salopp sein, ein wenig schnoddrig. Dieses lässige Abwinken gefällt mir.
LG
Ekki

 tigujo schrieb daraufhin am 01.04.19:
Danke, Ekki. Schnoddrig, salopp passt wunderbar - wenn ich wo spätabends in Spelunken mein Wesen treibe und auf Stichworte hin in zehn Minuten was zu Papier bringe, um es den Stichwortgebern abzugeben bleibt die Stimmung des Moments zwischen Zeilen naürlich haften - wie auch die Art und Weise, die ich mir herausnahm, um auf das Gegenüber eingehen zu können.

Das macht es für mich so reizvoll, auch wenn bar des Umfelds es nach kaltem Rauch schmecken mag danach, besonders für Leser in literarischen Foren ;)

Freut mich, dass es dir gefällt, lieben Gruß tigujo

 Teichhüpfer (30.03.19)
Das ...Stielzchen sein.

 tigujo äußerte darauf am 30.03.19:
...doch wie gut dass niemand weiß, welches Stilzchen :)

 Teichhüpfer ergänzte dazu am 30.03.19:
Der Umgangsstil

 tigujo meinte dazu am 01.04.19:
habs mir gedacht ;)

 Dieter Wal (30.03.19)
Durch Metrik und umarmende Reime aller drei Strophen entstand ein anrührendes, sprachspielerisches Gedicht von dir und Kathi. Es scheint viel von euch zu erzählen, wäre demzufolge genau wie in der Anmerkung berichtet ein improvisiertes Kurzgedicht, das die "Beziehung" der Freunde(+?) und Stimmung am Tisch reflektiert. Gefällt mir sehr.

Kommentar geändert am 30.03.2019 um 09:51 Uhr

 Teichhüpfer meinte dazu am 30.03.19:
Ach so, Katchen.

 tigujo meinte dazu am 01.04.19:
Ja, Kathi.

Kannte sie vorher nicht, hab sie auch nach dem Schreiben nicht näher kennengelernt, auch nicht 'näher'. Sie war Gast, die an meinen Tisch kam, hey, worüber schreibst denn da so, ich: Gib mir ein Stichwort, dann was für dich. Zehn Minuten. Auftragsarbeit eines im Kaffehaus Literierenden bloß. Wieviele bisher? Hunderte, Art Speedwriting ;)

Wie Kathi auf das Stichwort kam? Keine Ahnung - ich frage nie nach, versuch bloß, aus Gestik und anderer Intuition zu erraten, worum es den Stichwortspendenrn wohl gehen mag - meist treff ich nicht komplett ganz daneben, was ja auch keine Kunst ist: So viele uns unterscheidende Themen haben wir Menschen ja gar nicht... ;)

Antwort geändert am 01.04.2019 um 06:00 Uhr
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