Platz für eine ganze Welt

Brief zum Thema Du und Ich

von  Seelenfresserin

In einem kleinen Zimmer ist Platz für eine ganze Welt... meine Welt. Und es ist immer Nacht. Dunkelheit,  Vollmondschein und Lu. Ich glaube, in meiner Welt ist kein Platz für mich. Ich bin nur eine Randfigur in meinem Stück des Lebens. "Denkst du, dein Leben wäre besser verlaufen wenn diese eine Sache nicht passiert wäre?" Ich drehe den müden Blick von den Zeilen des Buchs zu der Quelle der Stimme, hinter mir, im Schatten und versuche sie zu erkennen. Sie ist eins mit den Schatten und nur ein Hauch Mondlicht streicht ihre Alabasterwange entlang. Lu. Ich versuche ihre Konturen zu erkennen, doch meine Augen wollen nicht mehr offenbaren. "Vielleicht?" antwortete ich langsam, müde flüsternd. "Mh!" machte sie und bewegte sich nur einen Hauch. Fließend mit den Schatten. "Hast du Angst?" Was für eine Frage! Ich bin beinahe genervt von ihrer provozierenden und herablassenden Art, das ich mich müde abwende und versuche im Mondschein die Zeilen des Buchs vor mir zu entziffern. "Hast du Angst?" fragte sie mich nun eindrücklicher und ich seufze leise und drehe mich zu ihr um. Ich sehe meinen Schatten an der Wand und weiß, ich rede am Ende nur mit mir selbst. Doch ich weiß, sie hört mich ganz genau. In meinem Kopf ist Platz für eine ganze Welt...

...Ihre Welt.

Und ich habe Angst.

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Kommentare zu diesem Text


 susidie (18.12.13)
Du beschreibst es klasse. Nachvollziehbar lässt du mit klaren Worten Eintauchen in dieses schwierige Thema.

In einem kleinen Zimmer ist Platz für eine ganze Welt... meine Welt.

Ich glaube, in meiner Welt ist kein Platz für mich.

In meinem Kopf ist Platz für eine ganze Welt...

...Ihre Welt. Und ich habe Angst.

Hervorragender Bogen. Dein Brief gefällt mir sehr.
Liebe Grüße von Su :)
chichi† (80)
(18.12.13)
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Koka† (46)
(18.12.13)
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 nihil (07.10.16)
Was ich Dich schon immer mal fragen wollte: wenn die Seele (welche Du doch so gerne verspeist) eines Verstorbenen nun leider schon entfleucht ist, wenn Du an den Leichnam herantrittst, um Dir Dein Leckerli abzuholen, oder, noch schlimmer: Seelen existieren gar nicht! Isst Du dann das, was da noch so herumliegt? Also, die/den Verblichene/n? Und falls ja: schmeckt das gut? Sind Knorpel leckerer als der 12-Finger-Darm? Ich frage nur, weil ich hier seit ca. 7 Wochen so etwas...ähnliches herumliegen habe. Kann ich es noch zubereiten oder sollte ich es besser in die Bio-Tonne schmeißen? Es riecht echt komisch. Gar nicht mehr appetitlich :*(
So, aber nun zu Deinem Text, der mir leider ähnlich unbehaglich erscheint, wie dieser gewesene Leckerbissen an meinem Küchentisch (ah, es hat sich gerade bewegt!!!).
Okay, nun beginne ich aber wirklich mit meiner hermeneutischen Textkritik. Und nichts und niemand wird mich davon abhalten, ehe ich Dir nicht mit meinen hilfreichen und äußerst wohlwollenden Verbesserungsvorschlägen und Anmerkungen Dein offenbar tränenreiches und trauriges Leben ein wenig versüßt, womöglich sogar zum Guten gewendet habe (ich möchte keinesfalls anmaßend erscheinen; das Repertoire Deiner äußerst begrenzten Auswahl an Kategorien lässt mich leider diesen traurigen Schluss ziehen; das dauert mich sehr, Fresserin).
Apropo begrenzt: ich habe seit ca. 2 Jahren keine Texte mehr von Dir gelesen. Umso erschütterter war ich heuer, als mir beim Lesen jenes Textes auffiel, dass sowohl Deine Lexik als auch Deine Syntax, die immer noch fehlerhafte Orthographie, leider eine kindlich anmutende und obendrein unter tonnenschweren triefenden Klischees und Pathos zerbrechenden Semantik, nebst die krampfhaft kreativ, mysteriös und subtil wirken wollende Handlung, sich zu meinem Bedauern keinen Deut verbessert haben. Du hast in der Tat in jedem Bereich grobe Fehler begangen, welche diesen Text nicht nur gelangweilt sondern auch wütend zurücklassen.
Die Handlung, welche, wie bereits erwähnt, gar keine ist, weist zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Hauch von Kohärenz auf.
Desweiteren hast Du keinen einzigen Absatz gesetzt (neues crazy Stilmittel? Oder einfach nur vergessen? Solche Fehler sollten Dir allerdings inzwischen nicht mehr unterlaufen!), ein fataler Fehler, welcher das Lesen um ein Vielfaches erheblich erschwert.
Liebe Fresserin, ich hoffe, dass meine konstruktive Kritik nicht auf blinde Augen stößt oder Dich gar weinend zurücklässt. Möglicherweise mag Dir mein Kommentar stellenweise schrecklich gemein, böse, ungerecht, blöd, doof, gar nicht cool oder sogar fies, resp. mies vorkommen. Vielleicht ist er dies sogar an der einen oder anderen Stelle. Aber immerhin habe ich Dir wirklich präzise mitgeteilt, was mir missfiel (und das war viel!) und nicht einfach nur gelobhudelt und Blümchen gestreut, wie all die anderen bekloppten Heuchler. Willst Du besser werden? Willst du ernst genommen werden? Dann nimm Dir meine Worte zu Herzen und spiel nicht die beleidigte Ritzer-Leberwurst.
Ich hoffe, Du findest in Bälde ein Seelen-Substitut, damit Du nicht so sehr leiden musst. Schon mal darüber nachgedacht, ins Programm zu gehen?
Hau rein, Mädchen!
(Kommentar korrigiert am 07.10.2016)

 Dieter Wal meinte dazu am 09.10.16:
Hallo nihil,

Seelenfresserin scheint Kommentare nicht zu beantworten. Schade.

"Die Handlung, welche, wie bereits erwähnt, gar keine ist, weist zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Hauch von Kohärenz auf."

Einen inneren Monolog oder den inneren Monolog bei einer, hier spricht der Hobby-"Psychologe", mutmaßlichen dissoziativen Störung, in dem die Erzählerin höchstens verschieden durch den Raum blickt, aber sich scheinbar sonst nicht bewegt, würde ich auch nicht als Handlung bezeichnen.

Der beklagte zusammenenhanglose Zusammenhang der Szene ergibt sich, liest man die Geschichten davor. So erfuhr ich, wer oder was Lu sein soll und kam auf den Gedanken, welche seelische Erkrankung damit dargestellt worden sein könnte. Wer dann noch Seelenfesserins Steckbrief liest, wird in solcher Annahme bestätigt.

"Zeitschrift: Das ist sehr interessant. Können Sie unseren Lesern mehr darüber erzählen, was Sie dazu bewogen hat, mit dem Schreiben zu beginnen?
Seelenfresserin: Ich denke meine Krankheit. Es gibt viele, die deswegen schreiben, weil unsere Seele und Psyche kaputt ist... nur... wie viele trauen sich schon es hier öffentlich zu machen?
Zeitschrift: Der Schritt vom privaten Schreiben zur Veröffentlichung im Internet ist sicher ein großes Wagnis gewesen. Was hat Sie dazu bewogen, mit Ihren Texten an die Öffentlichkeit zu gehen?
Seelenfresserin: Wie oben genannt. Nicht viele meines Schlags machen das. Ich denke ich will den Menschen näher bringen, wovor sie immer abstand genommen haben. Die Psyche eines Kranken."

Ich fand den meist ironischen, manchmal leider auch sarkastischen Stil deines Kommentars als Leser hinreißend witzig, ich persönlich wünsche, alle kV-Kommentare wären ähnlich, vermute, Seelenfresserin weniger und möglicherweise unnötig verletzend.

Sollte Seelenfresserin es wünschen, informiere ich sie gern im Privatkommentar über Tippfehler. Stilistische Mängel öffentlich oder privat?

Gruß
D.
(Antwort korrigiert am 10.10.2016)
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