genug des Guten.

Tagebuch zum Thema Chaos

von  franky

*

Man muss gut auf den Beinen stehn, zu mindest auf einem,
wenn sich der Teppich unter den Füßen zerknüllt, weil der Boden viel zu glatt ist.
Er ist glatt wie eine unsichtbare Falschheit, die ständig hinter dir lauert.

Dann steh ich wieder zwischen der geöffneten Tür und dem Vorraum
und kann mich nicht entscheiden, welche Richtung ich nehmen soll. 
In solchen Situationen mache ich mir selber Vorwürfe, mitten vor die Füße.
Es ist besser entschlossen ein Stück falschen Weges zurückzulegen,
als so, nicht wissend wohin, herum zu stolpern.

Schmerzhaft ist auch, wenn du in einem Raum, ohne Licht
mit deinem Schienbein gegen ein niedriges Möbel stößt.
Da jaulste: „Au wea!“ Scheiß Bett!

Eine dunkle Röhre gibt es auch zum durchischauen,
ein Ofenrohr aus beton, das zu keinem Feuerkörper passt.
Wenn du aber kräftig genug bist,
kannst du es heben, mit beide Hend auflupfen und zu die Stern linseln.

Oder du lässt es vollaufen bis es überläuft.
nur musst du auf einer Seitn mit der Hand zuahebm, wennsd a groß gnuae Brotzn host.

Es ist interessant, dass verschiedene Gedanken, im, Dialekt, besser, zu, aufzeichnen, sind.

Auf mein Bett is so fü Dreck, dass i mit meine 4 Zeachn net owitredn kaou.

Durch einen überhitzten Gasofen ist vergangenen Nacht der Verputz von der Zimmerdecke
auf mein Bett gefallen.
Da ist’s gut, dass ich blind bin, so kann ich ungestört weiterschlafen.

Genug des Guten, jetzt kommt das Böse!

*
© by F. J. Puschnik


Anmerkung von franky:

Rheineck (CH) 23.09.72

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