Bildbetrachtung: Drawing Hands

Kurzgedicht zum Thema Illusion

von  Möllerkies

Dieser Text ist Teil der Serie  Kunstfehler: Bildbetrachtungen
Die Hand hält einen Bleistift. Hier
berührt der Bleistift das Papier,
auf das er einen Ärmel bannt.
Der Ärmel führt zur andren Hand.
 
Die Hand hält einen Bleistift. Hier
berührt der Bleistift das Papier,
auf das er einen Ärmel bannt.
Der Ärmel führt zur andren Hand.


Anmerkung von Möllerkies:

Maurits Cornelis Escher,  Drawing Hands, 1948, Lithografie, u. a. Gemeentemuseum Den Haag, Niederlande

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (16.10.16)
Nun ja, eine gute Idee, aber die zweite Strophe müsste spiegelverkehrt stehen, und sie sollte auch nicht absolut identisch sein. Schließlich gibt es den einen sichtbaren Manschettenknopf und unterschiedliche Perspektiven.
Schöne Grüße, Dirk

 Möllerkies meinte dazu am 16.10.16:
Stimmt natürlich, aber ich finde, meine minimalistische Version hat auch ihren Reiz, selbst wenn sie den Manschettenknopf außer Acht lässt.
(Antwort korrigiert am 17.10.2016)
Graeculus (69)
(16.10.16)
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 Möllerkies antwortete darauf am 17.10.16:
Es müsste wohl »einfach« darum gehen, dass ein Autor seine eigene Erfindung ist. Sollte mich wundern, wenn diese Idee noch nicht als Roman verwirklicht ist – auch wenn mir gerade nicht klar ist, wie man das anstellen könnte. Und man könnte sie bestimmt auch in ein Gedicht fassen, wenn auch vielleicht weniger exakt. Unklar ist mir allerdings, wie du das durch die Form zum Asudruck bringen willst.

 plotzn (16.10.16)
Die Zeichnungen von Escher mit ihren Paradoxien und Unendlichkeit ermöglichenden Selbstbezügen waren mein erstes selbst gekauftes Buch eines Malers. Auch seine Metamorphosen finde ich klasse. Vermutlich kann jeder eher logisch und mathematisch geprägte Mensch dem viel abgewinnen. "Gödel, Escher, Bach" von Douglas R. Hofstadter verknüpft die Zeichnungen Eschers mit der Mathematik und bis hin zur Musik, tolles Buch!

Ich finde die Unendlichkeit, die sich ergibt, wenn man dem Kreislauf des Bildes folgt, in der Wiederholung der Strophen gut umgesetzt. Die Paradoxie darin, wie von Graeculus vorgeschlagen, ist weitaus schwieriger umzusetzen. So etwas ist eher was für Bücher (wie etwa in "Honig" von Ian McEwan) als für kurze Gedichte.

Liebe grüße, Stefan

 Möllerkies schrieb daraufhin am 17.10.16:
Danke, Stefan. Mein Gedicht ist ja eigentlich eine Variation des Gedichts vom Hund, der in die Küche lief und dem Koch ein Ei stahl. Ich denke auch, dass die Paradoxie eher in einem Prosa-Text darstellbar wäre.

 TrekanBelluvitsh (16.10.16)
Literarische Umsetzung einer gelungenen Zeichnung, die sich des Henne/Ei-Paradoxon annimmt.

 Möllerkies äußerte darauf am 17.10.16:
Oder, wenn man an das Gedicht denkt, das ich oben erwähnt habe: Was war zuerst da, der Hund oder das Ei?

 tigujo (20.02.21)
Die Zeichnung zeichnete sich selber,
und mit der Zeit wird sie auch gelber,
bis sie dem Künstler angeglichen -
der ist jedoch zuvor verblichen.

Hm. Nun ja. Extrem und minimalistisch. Ich lass es stehn...
lg tigujo
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