Zur Echtheit von Beobachtungen

Erörterung zum Thema Wahrnehmung

von  loslosch

Fallunt nos oculi vagique sensus oppressa ratione mentiuntur (Petronius, ~14 n. Chr. bis 66 n. Chr.; Fragmenta Petroniana - verstreute Bruchstücke). Die Augen täuschen uns, und die unsteten Sinne trügen, wenn der Verstand befangen (niedergedrückt) ist.

Der scharfzüngige Senator und Satiriker ist nicht gerade als Philosoph ausgewiesen. Andernfalls wäre dieser Geistesblitz eine vorweggenommene Kritik am naiven Empirismus des 18. Jhs. gewesen. Hier ist es ein Bonmot über die Dominanz von Vorurteilen, im Kontrast zu den sinnlichen Wahrnehmungen. Nach wie vor genießt die Voreingenommenheit in weiten gesellschaftlichen Kreisen Anerkennung und Respekt. Nicht immer handelt es sich dabei um ein Vorurteil zu Lasten Dritter. Man denke an das Oster- und das Pfingstgeschehen, ebenso an das Weihnachtsereignis mit dem wegweisenden Stern.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (24.12.16)
Na, glücklicherweise gibt es zum Feste je geistige Getränke, um den befangenen Verstand zu lösen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten.

 loslosch meinte dazu am 24.12.16:
ja, merry Xmas.

woher der begriff geistig? weil alkohol schnell verfliegt - wie der verstand beim verzehr von hochprozentigem.

danke.
(Antwort korrigiert am 24.12.2016)
Graeculus (69)
(24.12.16)
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 loslosch antwortete darauf am 24.12.16:
und einer gänsehaut dazu. neulich eine reporterin im wdr: sie genieße die atmosphäre in der kirche an jubelfesten, ganz besonders die orgelmusik. obwohl sie tief areligiös sei! - gut nachvollziehbar.

 niemand schrieb daraufhin am 24.12.16:
@ Loslosch
ist sie wenigstens so anständig und zahlt Kirchensteuern?
Oder läßt sich sie ihre Gänsehaut von anderen finanzieren,
wie es eine Menge derer tun, die sich von der Religion ein kostenloses Fest-Anbiente bereiten lassen ? Für solch einen Zirkus für Gelegenheitsgänger müsste sich die Kirche/Religion eigentlich zu schade sein. Sie macht allerdings jeden Schnokus mit. Ich bin konsequent=Keine Mitgliedschaft, keine Steuern,
ergo auch kein Ausnutzen der Institution. LG Irene

 loslosch äußerte darauf am 24.12.16:
diese gänsehaut kann man auch beim sonntagsgottesdienst im wdr5 kriegen, wenn die orgel tönt: großer gott, wir loben dich.

die kirchenfunktionäre versprechen sich wohl eine wiedereingliederung verlorener schäfchen. als ich seinerzeit für meine söhne eine hammond-orgel kaufte, hab ich mir selbst die gänsehaut verschafft ...

dieses fest-ambiente gilt besonders für kindtaufen. die süßen kleinen werden dann automatisch potentielle kirchensteuerzahler! sie müssen später eine extra-austrittgebühr bezahlen, obwohl sie nie bewusst eingetreten waren. die rechtsprechung meint, die austrittsgebühr sei so gering, dass kein verfassungsrecht gebrochen werde. eieiei ...

 niemand ergänzte dazu am 24.12.16:
Austrittsgebühr? Als ich ausgetreten bin, musste ich keinen Pfennig zahlen. Einmal zum Gericht [ins richtige Zimmer]
eine Unterschrift, ein Blick ins angesäuerte Gesicht der bearbeitenden Person=das war alles.

 loslosch meinte dazu am 24.12.16:
ich 1993 auch nicht. seit ende der 1990er jahre ist der austritt gebührenpflichtig!
Graeculus (69) meinte dazu am 24.12.16:
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 loslosch meinte dazu am 24.12.16:
30 euronen:

 hier.

die gebühr kann aus sozialen gründen erlassen werden - ganz ohne ironie.
(Antwort korrigiert am 24.12.2016)
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