Quellenkind

Legende zum Thema Liebe und Traurigkeit

von  Mondsichel

Entsprungen aus der ewigen Quelle,
das Wasser der Unendlichkeit.
An ihr wachte ein junges Mädchen,
in Licht und tiefster Dunkelheit.
Ihre Augen so klar wie der Mond,
ihr Haar im kühlen Wind verweht.
So tanzte sie an der ewigen Quelle,
deren Geist nur sie versteht.

Sie hatte die Liebe nie erfahren,
in ihrer Isolation vor allem Leben.
Weitab von der Welt der Menschen,
dort wo die Wolken schweben.
Die Quelle schenkte ihr die Ewigkeit,
hoch oben dort im Meer der Sterne.
Und einen schönen Tages,
rief eine Stimme aus der Ferne.

Nie hatte sie einen Ton vernommen,
ihre Stimme war in Schweigen stets gehüllt.
Und das Rufen klang in ihrem Herzen,
es erwachte die Sehnsucht die nie gestillt.
So verließ sie den Schutz der Quelle,
stieg hinab in die Welt des Sonnenlichts.
Folgte dem Rufen – ihrem Herzen,
folgte der Stimme ins unendliche Nichts.
Wie sie so durch die Wälder streifte,
ward ihr ein junger Mann gewahr.
Sein Rufen zog sie magisch an,
war sein Blick auch kalt und starr.

In ihr erwachten unbekannte Gefühle,
als er ihre sanfte Haut berührte.
Nie gekannter Schmerz erfüllte sie,
als er ihren unschuldigen Leib verführte.
So gab sie hin ihr Blut der Unschuld,
verfiel in tiefe schwebende Träume.
Als sie erwachte war es schon vorbei,
seine Stimme flüsterte im Geäst der Bäume.

Es war der Wind der sie mit sich trug,
der ihr kleines Herz mit Liebe erfüllte.
Doch er verließ das Kind der Quelle,
nachdem er seine Sehnsucht stillte.
Sie wollte nie mehr von ihm gehen,
die Liebe hatte sie in Besitz genommen.
So war bald jede Erinnerung an die Quelle,
in ihrem Verstand verschwommen.

Ewig folgte sie dem Rufen des Windes,
jede Nacht nun ward sie sein.
Die Zeit nagte an ihrem jungen Leib,
schwächte ihren klaren Schein.
Und eines Tages war sie alt geworden,
der Wind wollte sie nun nicht mehr sehen.
Sein Rufen verstummte in jenem Augenblick,
und ließ sie allein im Dunkel stehen.
Sie legte sich nieder auf die Erde,
sterblich und verfallen ihre Hülle.
Und als sie ihre Augen ewig schloss,
versiegte in der Ferne ihre Quelle.

(c)by Arcana Moon

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Kommentare zu diesem Text


 JohndeGraph (18.04.05)
Traurig und in einem schönen Stil geschrieben ... erinnert mich an ein Märchen das ich mal gehört habe ... aber nur entfernt, es war etwas anders ... eine schöne stimmungsvolle Geschichte in sich ... Grüße J.d.G.

 Mondsichel meinte dazu am 18.04.05:
Falls Dir wieder einfällt wie die Geschichte heißt und von wem sie ist, dann sag mir mal Bescheid. Mich interessieren solche Märchen ;)
Engel79 (34)
(18.04.05)
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 Mondsichel antwortete darauf am 18.04.05:
Freut mich das es Dich berührt hat, das ist auch für mich ein schönes Gefühl :)
FranziskaGabriel (44)
(18.04.05)
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 Mondsichel schrieb daraufhin am 18.04.05:
Lieben Dank Gabi. Meist sind es Träume die ich niederschreibe... vielleicht... damit sie für einen Moment den Geschmack der Wirklichkeit spüren... :)
Jessi (36)
(18.04.05)
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 Mondsichel äußerte darauf am 18.04.05:
Freut mich das Dir mein Text gefallen hat... :)
Und das man sogar einen Bezug zum wahren Leben herstellen kann,d as zeigt mir, das auch meine Träume vielleicht realer sind als ich glauben mag...

 rela ergänzte dazu am 19.04.05:
Sehr traurig, wenn sich junges Herz so in einer unerfüllten Liebe verliert, daß es sich
dabei selbst vergisst. Gibt es leider nicht nur in Legenden, Gruß Rela

 Mondsichel meinte dazu am 20.04.05:
Ja ich weiß... im realen Leben gibt es genug solcher Tragödien...
BEngel (52)
(20.04.05)
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 Mondsichel meinte dazu am 21.04.05:
Vielen lieben Dank ^^
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