Dein Mund

Gedicht zum Thema Du und Ich

von  leorenita



dein Mund
wunderbarer,
verwundbarer Mund
spricht schweigend,
offene Lippen beben
aufgesprungen
das Weiche,

Risse schneiden tief

Verletzung und Verletzlichkeit

suchendes Ich, ich ahne deinen Schmerz
raue Lippen sanft mit meinem Blick ertastend
weiß zitternd ich,

sobald ich sie berühre
ist keine Grenze
zwischen
dir und
mir
:
Du werdend
muss ich
ganz
ich
b
l
e
i
b
e
n
.

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Kommentare zu diesem Text

ichi-jo (26)
(12.05.06)
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 Bergmann (15.05.06)
Ich sehe das Gedicht vor allem als konkrete Poesie - ich sehe eine kopflastige Figur und den Mund doppelt - alles in allem viel Kopf (also Seele), wenig Mund und wenig Bein - aber dann im Doppelpunkt den eigentlichen Mund, das (unbewusste?) Vaginale.
Die Figur dreht eine Pirouette.

Der Text ist noch schwächer als die Sinnlichkeit der Figur, obwohl der Doppelpunkt subtil wirkt - so eine Ich-Du-Befindlichkeit im Gewand des Aphoristischen.

Sprechender ist die Körpersprache: Diese Figur sucht nicht, sie erwartet.

Mir fällt Mephistop ein - der Punkt, aus dem heraus die Weiber zu kurieren sind, ist da, es ist der subtile Doppelpunkt, der eigentliche Mund. Mund sucht Mund.
DieTine (43)
(16.05.06)
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 Traumreisende (16.05.06)
hallo leo
eigentlich habe ich fantasie, aber ich kann mich den vorrednern nicht anschließen und sehe keine figur, ich betrachte es eher als worthervorhebungen oder hervorhebungen von aussagen, ablösen von aussagen usw,

es berührt und ohne auf die hörversion geklickt zu haben höre ich dich :)))

offene lippen, offener mund... da ist sicher eine gratwanderung siehe "die polizei ist ratlos..."
wobei die herpessache für meine begriffe daneben ist oder mir etwas der humor fehlt

ich glaube auch risse schneiden nicht... wobei ich solche bilder mag und in der lyrik erlaubt finde, anders als zur prosa.

die und wund mund wiederholungen sind sehr eindringlich, sehnsucht und vergebene annäherung, suche und ang, das sind die stimmungen die mich erreichen.

du werdend muß ich ganz bleiben... genial... wow mag ich, den nicht verlußt der persönlichkeit im völlogen ineinandergehen.

obwohl ich ja mehr die altmodischen sätze mag, kann ich die satzstellung bei dir annehmen, allerding nicht bei ertsen lesen, dein gedicht bedarf der wiederholung und des mehrfachen nachdenkens, weil manche bilder zu schnell aufeinander folgen.


lg silvi
wupperzeit (58)
(16.05.06)
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Farnaby (41)
(25.05.06)
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