Beim Langen

Alltagsgedicht zum Thema Freundschaft

von  Pameelen

Illustration zum Text
Micha
(von Pameelen)
Die langen Abende,
bei Micha in Duisburg,
nach `ner Portion Blumenkohl,
aus Mamas Rezeptbuch.
Ich auf den Boxen sitzend,
er auf einer Munitionskiste,
Bier gekübelt oder
Tequilla gekillt,
Portishead gehört:
Cowboys, half day closing . . .
Unsere Finger zeichneten den Weg
nach Wladiwostok imaginär in die Luft,
natürlich mit der TransSib, so viel war klar.
     
Draußen blies die Nacht,
sein Taucheranzug zitterte auf dem Balkon
und inmitten der Glühbirnengirlande
zerstoben die Schneekristalle
aufgeregt in die Dunkelheit hinein.
Aus der Ferne hörten wir den letzten Zug,
und die Hörner vom Hafen.
Irgendwie lausig, dachten wir,
die verwehten Gleise an den Bahnsteigen,
die zweifelnden Schritte im Abblendlicht,
der trügerische Schnee in tiefer Nacht,
die leergefegten Straßen,
der Traum,
der Schlaf,
der Tag,
danach.

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Kommentare zu diesem Text

AugenBlick (32)
(19.08.08)
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 Pameelen meinte dazu am 19.08.08:
Danke, Christiane.
Caty (71)
(19.08.08)
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steyk. (55)
(23.08.08)
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 Pameelen antwortete darauf am 25.08.08:
Herzlichen Dank, Stefan.

 HarryStraight (17.01.09)
Ich war sofort an Bukowski erinnert, weil ich den gerade lese. Und prompt les ich gleich an mehreren Stellen Bukowski.

Ich nehme die letzte Flasche Wein, die meine Frau hier zurückgelassen hat und kippe sie den Abfluss runter.

Ich denke an die Party, auf die ich eingeladen bin und sage mir: Fressen wird dich zumindest keiner.
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