Ewige unmögliche Liebe

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  RainerMScholz

Das rote Leuchten,
karmesin,
morganitrot,
rot wie blutrot,
fraß sich in mein Herz
in einer heißen Augustnacht.
Hundstage
in waberndem Ockergelb,
in schillerndem Regenbogengold.
Verheißungsvoll
wie Fatamorgana-Oasen
im körnigen Wüstensand der Arena.
Das Blau der Hölle
in die Stirn gebrannt
verkehrt.

Das Schreien.
Der erste Laut.
Der endlose Schrei, der
nie mehr verstummt
in mir
gegen die Welt,
das Außen,
wie das Innen,
widerhallt an
zerschmetterten
Spiegelsplittern
immer
und immer
im namenlosen Tiefdrinnen.
Steinerne, kalte
amorphe
Brunnenschächte
voller Kreischen. Wimmern
in einsamen, dunklen
Winkeln von
verbotenem Ich-bin.
Das Heulen.

Das mörderische Fühlen,
unbeholfen
und verzweifelt
im Angesicht
der
gewendeten Wunden.
Stacheldrahtkuss.
Erbarmungsloses Unvermögen
der
zerrissenen Hände
im Außenweltkerker
zu fühlen,
zu spüren,
nichts als
ein vages Zittern
aus Furcht.
Die Schnitte
des Anschmiegens
an Rasierklingenliebe
in das Fleisch
der
Rosafarbenhaut.
Erste Liebe gestählt
im jungfräulischen Tod
glühender Bleimantelgeschosse.
Stalingradlächeln.

Dann kamst du.

Mein langsames Sterben
in deinen Augen.
Mein Schreien und Weinen
an deinem Ohr
wie Wolfsgesang.
Das Fleisch
meiner Seele
auf deinen blutroten Lippen.
Du umarmst mich und
Novafluten steigen
ungetrübt, klar und rein
zum Rosenhimmel.

Als ich ging                       
für immer.


© Rainer M. Scholz

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