Morast

Text

von  ZornDerFinsternis

Abgestumpft. Mein Empfinden für Wärme, Liebe - vielleicht auch sogar Geborgenheit. Den Schlüssel meines Herzens hast du abgebrochen. Irgendwo, ganz tief in mir. Die Splitter versinken im tiefen Morast aus Kälte und Schmerz. Die Flügel meiner Seele sind gestutzt worden. Mein Ich enthauptet und beraubt - von Hoffnung, und von Träumen, die die Welt nicht mehr kennenlernen wird. Von Sehnsüchten, die kein Hoffnungslicht mehr anstecken können. Dunstwolken ziehen in den düsteren Nebelschlund, der nur darauf wartet, mich zu verschlucken. Von irgendwo her funkelt ein kleiner Stern. Zwischen kohleschwarzen Wolken und einem Meer aus Schädeln. An der Kirche hinterm Wald, ragen hohe Dornenmauern empor. Von dort, trägt der Wind leise Engelsstimmen mit ihrem wunderlich betörenden Singsang an mein Ohr. Kann meinen Körper nicht dazu bewegen, ihrem Rufen zu folgen. Kann nichts mehr hören. Nur dieses laute Schreien in meinem Kopf. Es dröhnt. Frisst sich brüllend, immer tiefer in mich vor. Mein Geist ist vernebelt. Die Glut ist verloschen. Und ich atme nicht mehr. Bin abgestumpft. Vom Leben abgestumpft. Von der Liebe verraten, getreten und missbraucht. Sinke ein, im Morast, aus Tod und Ewigkeit... - es ist vorbei.

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Kommentare zu diesem Text


 Fuchsiberlin (01.11.09)
Mir gefällt Deine bildhafte Sprache, mit der Du Gefühlen einen starken Ausdruck verpasst, ausgesprochen gut!

Dieser Text von Dir ist sehr schmerzend und sehr traurig, und auch wenn es sich blöd anhört, aber leider macht man auch solche Erfahrungen im Leben, und diese tun höllisch weh. Es braucht Zeit, manchmal sehr sehr viel an Zeit, dass diese Wunden vernarben können. Doch aus meinem Leben kann oich Dir sagen, ich bin froh drum, dass ich die Hoffnung trotz allem nie aufgab, denn irgendwann kann es passieren, dass ein Traum des Herzens sich erfüllt.

Ganz liebe Grüsse
Jörg
VomLebenVerraten (28)
(01.11.09)
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