bis zur flucht gefallen

Tagebuch

von  poena

die mutter der onkel die kinder und keiner:
ein schmerzender schutzschild selbst ich
warte in einem hohlraum aus watte ein wenig
verloren hängt der mond darin schief

grinst spitz über die gipfel wandelt das tal:
ich muss die karten neu zeichnen den kompass
neu lesen die schritte neu messen ich spring sonst
zu früh: mein gestrick ersetzt keine seilschaft

mehr und auch wieder den traum vor augen:
die bunten buchrücken wandern vorbei aus denen
dein brief sprach heftig sagtest du lieb dann adieu
und der rest der titel schwieg seine druckschwärze
auf braunrotes blaues dunkelgrün stumpfes
leinen. los. lächeln. in riesigen lettern aus gold

aus. und wieder nur lächeln. und mitspielen
für die mutter den onkel die kinder und keinen:
wie immer. wie früher. es gut machen. glück
mimen zuerst für die anderen sich wegfühlen

ein stern steht auf abstand. nur lichtpunkte
scheinen aus dem dunkel sprechen figuren
aus alten mythen tragödien helden erinnern
an vieles an alles und an das licht in der leere

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Kommentare zu diesem Text


 tulpenrot (08.02.11)
Dieser Text ist umwerfend - ich komm aus dem Lesen und Staunen nicht heraus.
LG
Angelika

 poena meinte dazu am 11.02.11:
vielen dank, das staunen ist ganz auf meiner seite! lg s
supernova (51)
(12.02.11)
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 poena antwortete darauf am 16.02.11:
ohne ausflüchte: eine echte situation eine echte position..
lieben gruß, danke! sina

 Ingmar (16.02.11)
ich könnte, müsste eigentlich jeden text von dir empfehlen. weil jeder neugierig macht auf den nächsten, der hoffentlich bald kommt. 'sich wegfühlen': toll! überhaupt die letzten beiden strophen, die vor allem haben es mir angetan, die sind, wenn es so etwas gibt, perfekt, oder zumindest fast.

 poena schrieb daraufhin am 16.02.11:
hallo, marc, so einen hübschen kommentar hätte ich gern mal auf meiner autorenseite. :o)
danke!!... perfekt scheint mir, dass es nur fast perfekt erscheint.
lieben gruß, s
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