Dort, wo die Beine liegen

Groteske zum Thema Vergänglichkeit

von  loslosch

Ubi bene, ibi patria (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; Tusculanae disputationes). Wo es gut ist, dort ist Heimat. Oder: Wo es dir gut geht, dort ist dein Vaterland.

Das Originalzitat lautet übrigens: Patria est, ubicumque bene est. Vaterland ist, wo immer es gut ist. Hartnäckig hält sich eine dritte Version. Wie es dazu kam, sei kurz erläutert. An der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen fanden Beamte der beiden Freistaaten eine Leiche, die am Grenzpfahl quer zur Grenze gelegen war. Die Streitfrage ging nun darum, welches Bundesland für die Beerdigungskosten des unbekannten Toten aufzukommen habe. Der sächsische Landesbeamte drehte die Leiche um 180 Grad, sodass deren Kopf nunmehr auf sächsischem Gebiet lag, und entschied im breiten sächsischen Tonfall: "Ubi Beene, ibi badria."

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Kommentare zu diesem Text


 tueichler (16.02.11)
Hier muß ich als Sachse aber mal wirklich Aufklärung verlangem!

Mit behördlichem Gruß

Tom :)

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Jaja, die Sachsen sind ein reiselustiges Völkchen, landen gelegentlich in Rhl.-Pf. :) Lothar
PierreFengler (39)
(16.02.11)
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 loslosch antwortete darauf am 16.02.11:
Was heißt hier nett? Die sind clever, wollen Kosten sparen. Lothar

 Didi.Costaire (16.02.11)
Hallo Lothar, angesichts der Überschrift könnte ich mir ja vorstellen, dass das Begräbnis dort stattfindet, wo die Beine liegen.
Wie freundlich also war dieser Sachse? Spannende Sache...
LG, Dirk

 loslosch schrieb daraufhin am 16.02.11:
Einfach clever sind die (s. o.). Lothar

 Bergmann (16.02.11)
Ubi bene ibi Bonna!

 loslosch äußerte darauf am 16.02.11:
Du scheinst Dich zuhause recht wohl zu fühlen, Uli. Lothar

 Bergmann ergänzte dazu am 16.02.11:
Ja und nein.
(Was heißt ja und nein auf Lateinisch.)

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Ita et non ita. Demnächst versteht Dich keiner mehr. (-_-) Lo

 Bergmann meinte dazu am 16.02.11:
Gratias!

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Hübsch fein im ganzen Satz, bitte. Also: Gratias agam. :) Lo

 Bergmann meinte dazu am 16.02.11:
So streng? Das ist doch KV-gemäßes Umgangslatein, vel?

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Benedikt XVI. noch strenger: Gratias agamus, Deo. Lo

 Bergmann meinte dazu am 16.02.11:
Me Deum videsne?

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Quis est sicut Deus? EGO sum sicut Deus!

 Bergmann meinte dazu am 17.02.11:
Non ita est! Ego deus te damno! Tu miser mea ex oculis meis!

 loslosch meinte dazu am 17.02.11:
O me miserum. [... miser mea ... ein Zwitter? ] Lo

 Bergmann meinte dazu am 17.02.11:
Si gereas bene, te redimam.

 loslosch meinte dazu am 17.02.11:
Servus, servus ...

 EkkehartMittelberg (16.02.11)
Verzeih Lothar, alle Kommentare waren so humorvoll und jetzt frage ich dich etwas Ernsthaftes.
Der Spruch von Cicero ist hierzulande von einigen als opportunistisch kritisiert worden.
Weißt du, ob er in dem riesigen römischen Reich mit so vielen Nationen, Religionen und Ideologien diese Kritik auch auf sich gezogen hat?
LG Ekki

 loslosch meinte dazu am 16.02.11:
Ist mir neu. Wer stuft den Spruch als opportunistisch ein? Das können eigentlich nur Nationalisten sein. Cicero versuchte immer, ein einigendes Band über Eltern, Verwandte, Freunde zu knüpfen, und nannte es patria oder res publica. Schwer vorstellbar, dass die Zeitgenossen ihm das übel nahmen. Cicero war, so wird berichtet, äußerst geschickt und diplomatisch. Das vllt. trug ihm Kritik ein, damals weniger als heute. Lothar

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.02.11:
Du liegst völlig richtig. Es ist die Kritik von Nationalisten/Nationalsozialisten. Es beruhigt mich, dass dir keine Kritik von Zeitgenossen an Ciceros Sentenz bekannt ist. Die Römer dachten eher kosmopolitisch. Darauf wollte ich hinweisen.
Ekki
Graeculus (69)
(02.10.15)
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 loslosch meinte dazu am 02.10.15:
datis epis potus colonia!
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