endlich

Text

von  poena

in den zwischenräumen des gehirns entfliehen
alle möglichkeiten. sie entstellen ihre ansichten.
die beiden mädchen laufen entzwei,
die eine entbehrt, die andere entgleist.
man hat talent, spielt flöte und entspricht den regeln.
knapp entkommt man der schwere der endstation. 
das entliehene leben wird nicht zurückerstattet.

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Kommentare zu diesem Text

hoor (22)
(01.03.11)
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 Ingmar (11.03.11)
jetzt muss ich glaub ich um aufklärung bitten. weil ich das nicht versteh. und es wahrscheinlich an mir liegt. nämlich: dieser text nun, liebe poena, überzeugt mich - nicht. oder: überzeugt mich auf den ersten blick schon, aber. bei näherer betrachtung...
was dir meistens gelingt, was dir fast immer glungen ist mit deinen texten, gelingt hier (in meinen augen) nicht: dass sich ein bild ergibt, ein notwendiges, ein unabwendbares. warum klappt es diesmal nicht? möglicherweise, weil der text viel, oder zuviel, will. es geht um alles dabei. um das leben, das richtige, das falsche. sogar der tod kommt zum zug. jedoch, in den sieben zeilen hat das nicht alles platz, scheint es. oder genauer: die aussage, was immer sie sein soll, wird ungenau, unbestimmt, vage. soviel scheint klar, auch wenn man nicht viel kapiert.
z.b. der anfang:
"in den zwischenräumen des gehirns entfliehen
alle möglichkeiten".
der satz ist nicht nur zu denken umständlich: wie ich es auch drehe und wende, der satz sagt (mir) nichts. als wäre es kein poena-, sondern ein allerweltssatz. der toll klingt, keine frage. aber substanzlos ist, oder scheint. warum sollten die zwischenräume überhaupt der rede wert sein? wo zwischenraum und kein gehirn ist, ist nichts, gar nichts: das gehirn und das universum sind ja im grunde eins. soll das die aussage sein?
"sie entstellen ihre ansichten."
puh. wer sind 'sie'? die 'möglichkeiten', die es nicht geben kann, da jenseits des gehirns, und die es auch nicht gibt, weil sie, wenn es sie geben könnte, entflohen wären?
der text, sag ich, überzeugt mich nicht. überzeugt mich jemand, dass ich mich irre und er sehr wohl überzeugend ist?

grüsse,
ingmar

 poena meinte dazu am 15.03.11:
hi, ingmar, eins muss ich gleich erst mal festhalten. ich bin überrascht, wie gut du meinen stil einschätzen kannst..oder was auch immer es ist, das dich stutzig gemacht hat.
hoor sagte es schon, es ist tatsächlich eine spielerei, die aus einem weitergedachten gruppenspiel entstand. es ging dabei um sätze mit möglichst vielen wörtern mit end- und ent...und die absurdität mancher wortkombinationen hat mich zu diesem text inspiriert.
insofern hast du recht mit dem (zu)viel-wollen. ich wollte einige erdachte kombinationen zu einem text fassen, der als idee erhalten, aber in seiner absurdität etwas heißen soll.
bei dem zitierten vers habe ich lange überlegt...entfliehen die möglichkeiten in die/oder in den zwischenräumen?
ich weiß allerdings nicht, was daran sinngemäß nicht verständlich ist. in den zwischenräumen, also in raum, der nicht ausschließlich dem denken gewidmet ist, sind ja eben die möglichkeiten. da sie entfliehen bleibt nichts.... dieses nichts ist entstellend.- man sieht es. ansichten - als gesichter,antlitz, als das sichtbare außen. wenn du es so verstehen magst, die dummheit wird sichtbar.

zum tod meine ich allerdings nichts gesagt zu haben. zu richtig und falsch vielleicht, zum leben sicher.
ich sehe, dass die kombination von fremden teilworthülsen für mich ein spannender versuch für einen textaufbau war, dass die botschaft und die erwartungen an die qualität eines ausschließlich auf meinem gedanklichen feld angepflanzten textes leiden kann.
danke fürs kritische auseinandersetzen.
lieben gruß, s

korr= ps: alles, was ich damit nicht beantwortet habe, bitte per pm reklamieren.
(Antwort korrigiert am 15.03.2011)
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