Pingeligel

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  monalisa

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Der Pingeligel


stellt schon wieder seine Stacheln auf,
spießt den säuerlichen Apfel drauf:
Süße sei nicht dessen größte Tugend,
Runzeln zeugten nicht von frischer Jugend.
Mehr noch, was der Apfel auch nicht sei,
murmelt er in Endloslitanei.

Aus der Suppe fischt er jedes Haar.
auch das allerkleinste, ist doch klar.
So versalzen sei sie, essigsauer,
führt er aus und schilderts noch genauer,
sei wie vorverdaut und ausgespuckt,
ob das außer ihm denn keinen juckt?

Denkt ihr nun, noch schlimmer geht es nicht?
Hört erst, was der über Lyrik spricht,
speziell zu dem Gedicht: 'Fade Reime,
Inspiration erstickt im Keime',
heißt es, 'und kein Rhythmus, keine Melodie,
weder fauler Witz noch Parodie!'

Wie nun, ihr teilt diese Meinung auch?
Und fundiert sei sie, nicht aus dem Bauch,
das wollt ihr mir lückenlos belegen.
Recht habt ihr, ich sage nichts dagegen.
Pingeligel seid ja nicht nur ihr,
kleinlich bin ich auch und das hoch vier.


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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (15.01.14)
All das, was wir anderen vorwerfen sind wir auch.
Geizig, pingelig, verfressen, neugierig, rechthaberisch, ängstlich, und und und ...
LG Jorge

 monalisa meinte dazu am 15.01.14:
Ja, ja, Jorge, aber die wenigsten sehen es ein ;)
Liebe Grüße,
mona

 niemand antwortete darauf am 15.01.14:
@ Jorge
Bei "all das" auf alle bezogen würde ich gerne protestieren.
Ich bin z.B. eher schlampig, zur Pingeligkeit fehlt mir jede Geduld, was durchaus manchmal auch ein Fehler sein kann
@ Monalisa
Das Gedicht ist gut!
mit herzlichen Grüßen, Irene

 princess (15.01.14)
Nach den ersten beiden Zeilen wollte ich bereits lospoltern und die Aussage der letzten beiden Zeilen in das Zentrum des Bewusstseins rücken. Hach!

Liebe Grüße
princess

 monalisa schrieb daraufhin am 15.01.14:
Ja, Princess, 'ins Zentrum des Bewusstseins rücken' - das wollt ich auch!
Liebe Grüße,
mona
janna (66)
(15.01.14)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 monalisa äußerte darauf am 15.01.14:
Oh, vielen Dank Janna, den Titel (der mich selbst gleich für sich eingenommen hat ;)) verdanke ich einem Vertipper. Man weiß nie, wofürs gut ist!

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg (15.01.14)
Ich lese die Schlusszeilen dieses amüsanten Gedichts und bin froh, dass es die Unterscheidung zwischen LyrIch und Autorin gibt. Andernfalls müsste ich nämlich heftig widersprechen.
LG
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 15.01.14:
Ach, Ekki, Ekki, du Charmeur (Scharmör). Aber, ganz ehrlich, ich bin in manchen Dingen seeehr pingelig (wenns mir wichtig ist), in anderen wieder großzügig, lasse ich auch mal fünf gerade sein.
Herzlichen Dank für deinen Kommi,
liebe Grüße,
mona
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