Totmissachtet

Gedicht zum Thema Einsamkeit

von  Galapapa

Dicht in butterblumengelben Schwaden
schwebte über ihr die Einsamkeit.
Aus verlogener Vergangenheit
krochen schmatzend hochmutfette Maden,

fraßen Löcher in ihr wundes Leben,
tranken tränenleidverdünntes Blut.
Konfusion vermengte sich mit Wut.
Dieses Schicksal kannte kein Vergeben.

Pseudosüßlich betoniertes Lächeln
prägte im Verzweifeln ihr Gesicht,
selbst das lebenswarme Sommerlicht
schien ihr blasse Kühle zuzufächeln.

Um aus ihrem Niemandsein zu fliehen,
trank sie still den Schierlingsbecher leer.
Hinkend kam der Tod vom Jenseits her,
und es schien, er hatte ihr verziehen.

Der Gevatter zollte ihr Beachtung,
als er doch nur ihretwegen kam
und sie ohne Worte zu sich nahm,
in die unbegreifliche Umnachtung.

Ohne Blumen hat man sie hinausgetragen.
Teilnahmsloses Schweigen aus der Luft
fiel statt Blüten frostig in die Gruft.
Keiner kam, noch wollte etwas sagen.

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