Der begüterte Herr Nachbar

Anekdote zum Thema Unverständnis

von  loslosch

Vicinus bonus ingens bonum (aus dem Mittelalter; nach K. F. H. Wander, Deutsches Sprichwörterlexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. 5 Bände. Leipzig 1867. Nachdruck Stuttgart 1967). Ein guter Nachbar ist ein großes Gut.

Vor kaum einem Jahr wurde sie gepflanzt, nun giert die Thuja-Hecke nach Rückschnitt. In der späten Herbstsonne kupiert ein Kappen-bewehrter, Elektrosägen-bestückter Schrat von der Firma Ratz & Fatz die um Zentimeter aus der Ordnung gefallenen Thuja-Spitzen. Stunde um Stunde verrinnt, begleitet vom Surren des Elektromotors, unterbrochen von kurzen Pausen. Sie machen dem unfreiwillig Zuhörenden bewusst, dass da ein Geräusch war.

Wozu das Ganze, wozu? Die Knete, die sich über die Monate angesammelt hat, gehört unter die Leute verteilt.

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Kommentare zu diesem Text

Arbait_Müller (48)
(16.10.17)
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 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
die sollten sich beblasen!
Festil (59) antwortete darauf am 16.10.17:
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 loslosch schrieb daraufhin am 16.10.17:
so also funktioniert das rückstoßprinzip. haha.

 TassoTuwas (16.10.17)
Die alten Römer hatten ja zu allem etwas Kluges zu sagen, Da lässt sich doch bestimmt auch was zum Laubbläser finden
Salve
TT

 loslosch äußerte darauf am 16.10.17:
laubbläser kannten die noch nicht, aber die fellatio schon. ave

 TrekanBelluvitsh (16.10.17)
Ich hätte es prosaischer ausgedrückt: "Nachbarn sind nichts anderes als potentielle Arschlöcher, die einem das Leben schwer machen." Ah... Nachbarn...
Arbait_Müller (48) ergänzte dazu am 16.10.17:
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 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
ja, potentiell. das ehepaar gegenüber war zu 50% nett. als die ehefrau dann verstarb, zu 100%. ich glaube, der witwer hat nicht getrauert. auf dem (katholischen!) trauerkärtchen stand, völlig unkatholisch: "wir sehen uns nie wieder."
Graeculus (69) meinte dazu am 16.10.17:
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 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
unvergessen: der pfarrer in seiner trauerpredit machte zarte andeutungen: wir christen hoffen auf ein wiedersehen!
Arbait_Müller (48) meinte dazu am 16.10.17:
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 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
der lieblingsspruch meiner mutter in den späten tagen war: wenn ich mal dahinten liege, kommt niemand nach mir gucken. - ist das nicht schlimmer?

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 16.10.17:
Es gibt drei Möglichkeiten:
Ich glaube an eine Gott/Götter.

1.) Ich bin im Himmel (Oder dem entsprechenden Äquivalent). Ergo juckt es mich nicht.

2.) Ich bin in der Hölle (Oder dem entsprechenden Äquivalent). Dann habe ich größerer Probleme

(Das Fegefeuer lasse ich mal weg.)

Ich glaube an keinen Gott/Götter:

3.) Wenn ich tot bin, bin ich tot, also macht doch was ihr wollt.

Fazit:
Es kümmert mich nicht.

P.S.: Gräber sind für die Überlebenden, nicht für die Toten.

 Didi.Costaire (16.10.17)
War das wirklich die Fa. Ratz & Fatz oder etwa die Fa. Holter & Polter? Wie dem auch sei, du beschreibst skandalöse Zustände des modernen "Zusammen"lebens.
Beste Grüße, Dirk

 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
naja, skandalös ist ein großes wort. da hilft nur noch ironie. lo

 ManMan meinte dazu am 16.10.17:
"Die Knete, die sich über die Monate angesammelt hat, gehört unter die Leute verteilt"
Aber so genau kennst du die Leute auch wieder nicht. Es kann ja auch sein, dass der Nachbar nur diesen Tick mit der pedantisch geschnittenen Hecke hat, im richtigen Leben aber viel Geld für soziale Bewegungen spendet. Wer weiß...

 loslosch meinte dazu am 16.10.17:
der hat mehr als 4.500 € netto monatlich zur verfügung. er urlaubt ca. 6 wochen im jahr und die tochter ist frisch geschieden.

es gibt immer wieder löcher, die zu stopfen sind. - ja, der tick.
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