Keine Panik

Gedanke zum Thema Aktuelles

von  Wortsucht

Irgend etwas läuft da schief. Wir schreiben das Jahr 2018. Westeuropa. Zürich. Unsere elektronische Vernetzung erlaubt uns, fast alles von fast überall her kaufen zu können. Wir können Reisen rund um die Welt buchen, ohne die Wohnung zu verlassen. Wir können die Steuererklärung am Computer ausfüllen und mancherorts ebenso an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen. Wir sind in der Lage, alle Informationen innert Sekunden abzurufen. Egal ob man einen westkaukasischen Gurkensalat kochen oder einen plutoniumgetriebenen Giftpfeil bauen will. Im Netz gibt es eine Anleitung dafür.

Wir verknüpfen uns immer mehr. Man registriert sich hier und abonniert Infos da. Die Firmen wissen immer mehr über uns. Google weiss, wann ich wo bin und welche Musik ich da höre.

Ich bin nicht so naiv! Selbst wenn ich die Datenschutzerklärungen nicht gelesen habe – ich weiß, dass ich ausspioniert werde. Im Gegensatz zu vielen Leuten erlaube ich das, denn ich sehe den Nutzen.

Datenschützer laufen Amok und Verschwörungstheoretiker erhängen sich präventiv.

Ich aber halte mich nicht für so wichtig, dass meine Daten für jemanden interessant wären. Es werden keine Paparazzi am Bahnhof auf mich warten, weil Google ihnen mitgeteilt hat, dass ich um 6:47 in den Zug eingestiegen bin, eine Fahrkarte zweiter Klasse gelöst habe und auf Watson.ch die News gelesen habe. Mein Kontostand ist so niedrig, dass das fälschen einer Karte mehr kostet, als es zu holen gäbe.

Ich sehe den Nutzen, wenn mir Google mitteilt, dass mein Zug heute eine Verspätung von 4 Minuten hat und ich deshalb nicht rennen muss. Ich brauche keine Sportresultate in den News, weil mich diese nicht interessieren. Und ich brauche keine Windeln und keine Damenbekleidung, kein Katzenfutter und keine Investmentpläne. Die Reklame dafür kann sich jeder Werbetreibende sparen.

Zusammengefasst: Ich stelle Google und all den anderen Giganten unserer Zeit meine Daten zur Verfügung, damit sie mir im Gegenzug all die Dinge zeigen, die für mich interessant sind.

Doch jetzt die Ernüchterung. Datenschützer, entspannt euch! Die Daten stehen zwar zur Verfügung, aber sie können nicht genutzt werden! Scheinbar ist keine der Firmen in der Lage, aus meinen Informationen herauszulesen, was mich interessiert!

Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, warum mir Itunes das neue Album von Helene Fischer empfiehlt …

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Kommentare zu diesem Text


 sandfarben (18.01.18)
Da bin ich ganz deiner Meinung. Wenn die digitale Welt mich schon kontrolliert bzw. alles von mir weiß, warum kriege ich dann Werbeanzeigen, die mich in keinster Weise interessieren.
lg christa
fdöobsah (54)
(18.01.18)
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 Wortsucht meinte dazu am 18.01.18:
Danke für deinen Kommentar. Der Text sollte in erster Linie unterhalten und in zweiter Linie ein wenig zum Nachdenken anregen. Aber weder für die eine noch für die andere Seite Partei ergreifen.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 18.01.18:
Mitnichten fehlerfrei! "Wählen" und "Abstimmen" und "Fälschen" ist (in diesem Satzkontext) ein Substantiv!
Wortsucht, bald starten die Olympischen Winterspiele. Muss man sich als Schweizer nicht dafür interessieren? Ich sag' nur:
Laura Gut.

 Wortsucht schrieb daraufhin am 18.01.18:
Lara Gut kenne ich - die macht Werbung für Ragusa, meine Lieblingsschokolade ...
Sätzer (77) äußerte darauf am 18.01.18:
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Graeculus (69)
(18.01.18)
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 Sylvia (18.01.18)
Ich stehe dem ganzen sehr skeptisch gegenüber. Sicher habe ich insoweit nichts zu verbergen, wenn ich googel. Doch die Kontrolle geht weiter, siehe NSA oder Kammeras, wo es auf der einen Seite sicherlich gut ist, wenn man anhand der Bilder Verbrechen aufklären kann, doch was geschieht noch mit den Informationen? Auch im Hinblick auf die zukünftige Abschaffung des Bargeldes (es ist nur eine Frage der Zeit). Damit wird jede Bewegung, jedes Konsumverhalten kontrolliert und gespeichert und wenn ein Konto gesperrt wird, werden gleich diejenigen mit erfasst, die evtl. finanziell helfen. Ist dann nicht jeder erpressbar?

LG Sylvia
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