Räder im Rücken

Text zum Thema Lebenseinstellung

von  jennyfalk78

Schmerzt es im hinteren Abteil des Körpers, werden schnell Ibo, Aspirin oder Paracetamol eingeworfen. Obwohl letztere in Verruf geraten sind, gehen wohl voll auf die Leber, so schlimm sogar, dass eher Hochprozentiges empfohlen wird. Nur rein gegen die Schmerzen, versteht sich.
Hört man von jungen Menschen, die sich nicht bücken können keimt ein Verdacht von „ Total ein an der Scheibe“ auf. Quasi jugendliche Manipulation an der Arbeiterschaft.
Den einen drückt es hier, den anderen da, aber es ist selten der Schuh, der Probleme verursacht.
Jahrelanges recherchieren in eigener Sache, hat mich zu dem Schluss kommen lassen, das tatsächlich die anderen Schuld sind. Ja, wirklich!
Diese ständige Suchen nach Anerkennung, das sich verbiegen müssen um dem Gegenüber zu gefallen.Hier ein fame Grinsen und da ein gepostetes pseudo Lächeln. Total absurd, wenn man mich fragen würde. Macht aber keiner, deswegen blitzen überall weiße Zähne in die Kameras, frisch geföhntes Haar verweht im Wind und auf die Frage: „Hast Du ein Rückgrat?“ wird mit einem Hä? Oder bestenfalls „Rückenrad? Wat das denn?“ geantwortet.
Ich gebe hiermit zu, in mir steckt ein durchaus fieser Charakter.
Umgebe ich mich mit diesen Arten von Persönlichkeiten, verliere ich mich in Floskeln.
„Ein Rückenrad ist das, was man zum Seifenkisten Rennen braucht. Oder, das was man raucht, um Rückenwind zu erlangen. So wie, ein Wind, der die Haare durchwühlt. Das Klo, was man benutzt und im besten Falle, ordentlich spült.“
Alles so dermaßen überflüssig, die Jugend absolut überdrüssig. Ja, auch der Wind wird rückwärts gedreht, weil es retro und shabby ist.
Schmerzt es oben an der Schulter, mittendrin oder eher im unterem Bereich des hinteren Körpers?
Niemand weiß wie, wo , was die Ursache sein könnte.
Dieses Problem der Natur, ob eigen oder fremd, scheint mir, persönlich, eher der Kausalität zugeneigt.
Ich, als Hobbyleser und Laiendarsteller, Möchtegern Psychologin, Kochbuch Brater oder „Hau gerne drauf“ Frauchen, erkenne schnell, das Mut, Tapferkeit und ein starker Rücken, einfach nicht mehr im Trend sind.
So what! Es ist, was es ist und selber Schuld, wenn man sich auffrisst.
Es gibt ja wohl  genug da Draußen, die Mehrweg bevorzugen und sich auf die Straße stellen, um zu demonstrieren, dass sie da sind. Da braucht es nun wirklich nicht unsereins, um Gutmensch zu sein.
„Den Rücken zu stärken, heißt manchmal, total banal, seine Komfortzone zu verlassen.“
Unser allerliebstes Vorbild,  Heidi, weiß wovon sie spricht. Sie hat es ja nur mit geradem Rumpf,langen Beinen und ein Rad im Kopf geschafft.
Also,  hübsch die Arschbacken zusammenreißen ,es geht greller, heller, höher und weiterkommen geht nun mal nur mit Rücken hinhalten. Egal ob es schmerzt, wenn man sich nicht mehr gefällt, egal.Der Spiegel dreht sich sowieso nur um sich selbst, so wie die Freude, wenn man sich selbst die Schulter polstert.
Wem mache ich hier überhaupt irgendetwas vor?
Rücken haben wir Alle, nur leider steht das Rad allzu oft im Keller.
Nur wenn es gerade passt, wird schnell abgestaubt, poliert, Altes auf Neu getrimmt.

Was hier nicht stimmt?
Kann ich ganz schnell sagen.
Niemand stellt mehr von hinten gekehrte Fragen,
die im Abgang wichtig , möglich
oder den Zustand eines Charakters darstellen.
Gesellen laufen ihren Wundbrand ab, leider geil.
Ich als Möchtegern von Weil und Dafür,
bin entschlossen dagegen.
Mein gekrümmter Buckel läuft im Hellen einfach mit.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (08.04.19)
Schmerzt es im Hinteren Abteil des Körpers, werden schnell Ibo, Asperin oder Paracetamols eingeworfen.

Zunächst einmal ist "hinterer" kein Substantiv und das "hintere Abteil" kein feststehender Begriff, der legitimiert hätte, "hintere" mit Majuskel-h zu schreiben.
Zweitens "Asperin", was soll das sein? Ich rate mal: Aspirin. Beim "Ibo" rate ich dann Ibuprofen. Und wenn "Paracetamols" die Pluralform sein soll, warum dann nicht "Asperins" und "Ibos", auch wenn's noch so schnoddrig ist?

Soviel nur zum allerersten Satz.

Kommentar geändert am 08.04.2019 um 11:06 Uhr
Sätzer (77)
(08.04.19)
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 TassoTuwas (09.04.19)
Liebe Jenny,
mit gekonntem Witz und überraschenden Schlussfolgerungen lässt du den Leser (mich jedenfalls) teilhaben am Hürdenlauf durch die echten und auch selbstgemachten Alltagsprobleme der neuen schicken Welt. Davon, und in der Art wie du es beschreibst, möchte ich noch mehr erfahren!
Herzliche Grüße
TT

P.S. Mir ist von keinem, mit einem Literaturpreis ausgezeichneten Werk bekannt, dass der Grund für die Auszeichnung die schöne Rechtschreibung war
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