erinnern

Gedicht

von  juttavon

sein redender Mund schweift weit
auf steinernen Wegen
er flieht vor dem kalten Haus

vor Recht und Unrecht
verwandelt ein altes Lied
den Stein aus dem Kinderschuh

das kauernde Schweigen vergilbt an den Wänden
den Mauern entfliegen schon helle Vögel

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (30.06.19)
Hallo Jutta,

ich tippe dabei auf ein eher umweltbedingtes Problem, obwohl z. B. Chorea Huntington meines Wissenstandes gemäß rein genetisch evoziert ist, aber andererseits, sind nicht auch Mutationen ein Produkt ihrer Umgebung?

Ciao, Ralf

P.S.: Meine Alternativvorschlag zum Titel wäre "flüchtig".

 juttavon meinte dazu am 30.06.19:
...ach, wo Du alles "Veitstänzer" siehst

Dein Titelvorschlag passt auch. Ich finde allerdings "erinnern" umfassender; ein Aspekt davon ist "flüchtig".
Im Prozess des Erinnerns ist Verwandlung möglich, auch von bedrückenden Erfahrungen als Kind ("verwandelt (...) den Stein aus dem Kinderschuh"), dann wird es möglich, dass aus alten, festen Zwängen ("Mauern") sich etwas Helles löst ("entfliegen schon helle Vögel"). Und so weiter...

Danke Dir.
HG Jutta

Antwort geändert am 30.06.2019 um 11:53 Uhr

 FrankReich antwortete darauf am 30.06.19:
, nee, ich dachte jetzt eher an Alzheimer und Demenz, aber auch das war wohl offensichtlich zu spezialisiert, insofern hast Du natürlich recht, "erinnern" ist umfassender.

Ciao, Ralf

 Habakuk (01.07.19)
Gefällt mir sehr gut, liebe Jutta. Da du die Interpretation vorweggenommen hast, bleibt mir diese Arbeit diesmal erspart. Ich wäre allerdings zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt.
Was die Sprachmusikalität und den Rhythmus anbelangt, habe ich nicht das Geringste auszusetzen. Feiner Sprachfluss, hervorgerufen durch die assonantischen und konsonantischen Klangfiguren. Fein.

HG
H.

 juttavon schrieb daraufhin am 03.07.19:
Danke Dir, lieber H.

HG Jutta
Fisch (55)
(03.07.19)
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 juttavon äußerte darauf am 11.07.19:
Danke, dass Du Dich äußerst zu meinem Gedicht.
Allerdings verstehe ich kaum etwas von Deinem Kommentar (vor allem den letzten Satz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen), schade.

Geht es Dir so auch mit meinem Gedicht?

Den Gedanken, dass Lyrik eine "kriminelle Energie" habe, finde ich jedenfalls spannend...

HG Jutta
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