Befangen gefangen

Innerer Monolog zum Thema Abgrenzung

von  Epiklord

Von einem Huhn nehmen wir an, dass es sich nicht über die Grenzen seiner Veranlagung hinwegbewegen kann. Von uns Menschen erwarten wir, dass es für uns keine Grenzen gibt. Das ist ein fataler Irrtum. Wir werden immer wieder zurückgeworfen auf unsere Art logisch zu denken, auf die Möglichkeiten unserer evolutionären Gehirnstruktur, für unsere Endlichkeit konstruiert, in Anpassung an die Bedingungen auf der Erde. Was uns aber abhebt, ist unsere Phantasie. Darin können wir fliegende Engel sein. So Tagträumen wir gern, besuchen gerne Veranstaltungen der
Volksmusik und Saufen uns in einen Rauschzustand. Leider kann unsere Phantasie uns kein Gehirn bescheren, mit dem wir unsere Grenzen überwinden könnten. Die Phantasie kann nur von so einem Gehirn träumen; wie es konkret beschaffen sein müsste, bleibt unvorstellbar.  Sicherlich träumt das Huhn auch gelegentlich davon, ein Mensch zu sein, jedenfalls mein Huhn, von dem hier die Rede ist. Ich bilde es mir vielleicht auch nur ein, immer wenn das Huhn mich so merkwürdig anschaut mit einem anhimmelnden Blick.

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Kommentare zu diesem Text


 Oggy (05.09.21)
Hm. Spätestens seit "Ich wollt', ich wär ein Huhn!" wissen wir, daß der Mensch davon träumt, Flügel zu besitzen, aber daß das Huhn mit einem an Haarausfall leidenden Affen tauschen möchte, ist mir gänzlich neu.
Bis heute habe ich nicht herausgefunden, ob diejenige meiner Stubentiger, die mich ständig minutenlang anstarrt, sich einbildet, sie wäre ein Mensch, oder, ich wäre eine Katze.

 TassoTuwas (06.09.21)
Gab mal einen Schlager, "Ich wollt ich wär ein Huhn...".
Da ist was dran!

LG TT
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