Das kriegen wir hin

Fatras zum Thema Loslassen

von  FrankReich

Der nächste Krieg startet in Hemer,
in Hamburg vielleicht, oder Hamm.

Der nächste Krieg startet in Hemer,
denn das ist für alle bequemer,
in Hemer gibt 's nämlich noch Schlamm.
Der passt aus der Sicht mancher Bremer
jedoch überhaupt nicht ins Schema,
denn alles braucht erst ein Programm 
und die BRD sei jetzt klamm.
Berlin ist da etwas extremer,
verweist es doch auf Rotterdam
und hofft auf ein besseres Thema
in Hamburg vielleicht oder Hamm.



Anmerkung von FrankReich:

Die Wartezeit bis zur Einstellung des Textes überbrückte mir übrigens Frau Angela Merkel mit ihrem Slogan: "Wir schaffen das!" 👋😉👍

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (30.06.23, 12:43)
vaterlandslos lässt sich regieren
sieht man da nur den habeck an
ohne pensionen zu riskieren -
hat jetzt schon ausgesorgt der mann.

grüße, henning

 FrankReich meinte dazu am 30.06.23 um 17:31:
Na ja, die Aussage dahinter ist ja eigentlich folgende:


👋😉

Dank und ciao, Frank

 harzgebirgler antwortete darauf am 01.07.23 um 09:51:
sagt heut als deutscher wer noch "vaterland"
steht er doch längst sogleich am rechten rand! :angry:

 FrankReich schrieb daraufhin am 01.07.23 um 11:12:
Zunächst mal zu Robert Habeck:


Habeck, ein vaterlandsloser Geselle? Merz wiederholte eine Diffamierung, die in rechtsextremen Kreisen ungemein beliebt ist. Von der AfD und rechten Trollen im Netz wird der Grünen-Chef seit Jahren als Deutschland-Hasser hingestellt, immer mit Verweis auf das „Zum Kotzen“-Zitat. Auch Konservative wie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak oder der Abgeordnete Philipp Amthor nutzten es bereits, um Stimmung gegen die Grünen zu machen.
Aus gegebenem Anlass ist deshalb ein Faktencheck angebracht. Das Zitat wird in der Regel aus dem Kontext gerissen. Es steht in Robert Habecks Buch „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“, das im Jahr 2010 erschien. Man muss die Textstelle komplett zitieren, um den Zusammenhang zu erfassen. Habeck schreibt:
„Sinnstiftende, politische Erzählung“
„Als Adressat und Verbindung zwischen den Gegensätzen, zwischen ‚Liberalität‘ und ‚Paternalismus‘, zwischen ‚verantwortungsvoll‘ und ‚kreativ‘, zwischen ‚Bürger‘ und ‚Konsument‘ braucht man ein positives Gesellschaftsverständnis.
Man braucht es, um eine sinnstiftende, politische Erzählung zu schaffen, die Zutrauen und Zuversicht gibt, dass Veränderungen gut sind und es sich lohnt, für sie zu streiten. Man braucht eine Erzählung, die auf Veränderung setzt, auf Gerechtigkeit und Internationalität. Dieses Engagement nenne ich einen ‚linken Patriotismus‘.
Ich schreibe das in vollem Bewusstsein, dass ich Widerspruch provozieren werde. Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“
Die Zitate sind elf Jahre alt, aber sie sind korrekt. Entscheidend ist der Zusammenhang: Habeck nimmt das Geständnis, dass er Patriotismus zum Kotzen „fand“ (Imperfekt!), ausdrücklich als Ausgangspunkt für die These, dass sich auch Linke positiv auf die deutsche Gesellschaft beziehen müssten. Anders gesagt: Er korrigiert seine alte Position ausführlich und öffentlich.
Werbung für Verfassungspatriotismus
In dem Tenor geht es in dem Buch weiter. Auf gut 200 Seiten wirbt Habeck für Verfassungspatriotismus, für Begeisterung fürs Gemeinwohl, für gemeinsame Ideale, kurz: für einen linken Patriotismus. Er war einer der Ersten überhaupt, der der deutschen Linken diesen Gedanken schmackhaft machte. Die Stoßrichtung des Grünen ist also genau die Gegenteilige als die von Merz, Ziemiak oder der AfD unterstellte.
Habeck hat auch schon längst eingeräumt, dass die zwei Sätze in dem Buch aus heutiger Sicht missverständlich sind. „Heute würde ich das wohl nicht mehr so schreiben“,  sagte er im April 2019 der Bild am Sonntag. Wieder beteuerte er, dass Linke patriotische Symbole nicht Rechten überlassen dürfen: „Fahne und Hymne gehören nicht den Rechtspopulisten.“ Sein Buch erkläre, sagte Habeck, warum „auch linkere Parteien sich um ein Wir-Gefühl und Heimat kümmern müssen“.


aus: taz.de v. 24.01.2021/Grüne und Patriotismus/Zu wenig Vaterlandsliebe
Verfasser Ulrich Schulte

Die Begriffe "Patriotismus und Vaterlandsliebe" werden allerdings seit jeher kontrovers diskutiert, das Fatale daran ist aber, dass sie längst zu einem Kampfbegriff aus der rechten Szene geworden sind, weil kein Deutscher, der eine liberalere Ansicht vertritt, ihnen wirklich etwas entgegenzusetzen hat. Die Botschaft hinter diesen "Chiffren" aus dem faschistischen Lager bzgl. bezieht sich jedoch ausschließlich auf ein elitäres Bewusstsein, das selbst über Stolz hinausgeht.
Und nicht zuletzt, als Gedankenansatz: Muss jemand unbedingt sein Vaterland lieben, um es vertreten zu können, bzw. reicht es nicht, wenn er froh ist, sein Bürger zu sein und aus diesem Standpunkt heraus nach mehr Zufriedenheit für sich und sein Land strebt? 👋😉

Ciao, Frank

 harzgebirgler äußerte darauf am 01.07.23 um 12:56:
was für eine aussage: “heute würde ich das wohl nicht mehr so schreiben” - “wohl nicht mehr so” statt glasklar “keinesfalls” - absolut typisch für indifferente rumlawierer!
das (deutsche) vaterland ist mehr als die (deutsche) gesellschaft
und auch kein elitärer begriff sondern entscheidend für die identität eines volkes, sein selbstverständnis , wobei auch volk mehr als bloß die gesellschaft ist. Das sind alles überaus bezeichnende und scheinbar harmlose verwässerungen auf dem hintergrund
der deutschen geschichte 1933-45, die ich für verhängnisvoll halte: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten.“ (Wilhelm von Humboldt) :)

Antwort geändert am 01.07.2023 um 12:57 Uhr

 FrankReich ergänzte dazu am 01.07.23 um 16:40:
Klar, allerdings richtet sich die Aussage dahinter primär gegen den Begriff "Patriotismus", der so einfach von dem der "Vaterlandsliebe" nun einmal nicht zu trennen ist, aber den Vorteil oder Nachteil hat, je nachdem von welcher Seite das betrachtet wird, eine Einheit zu sein. Am Begriff "Vaterland" allein reibt sich Habeck nämlich nicht, es geht hier um die Verbindung mit dem Substantiv "Liebe", auf die er hinaus möchte, eine Metapher, bzw. Personifikation, die sich wirklich gut für Manipulationen eignet, das heißt, dass der elitäre Aufsatz hier ganz bequem zu leisten ist, denn die Kombination ist ja eine aus zwei deutschen Begriffen, wobei sowohl das Wort "Vaterland" als auch das Wort "Liebe" völlig neutral sind, das Substantiv "Vaterland stellt Habeck auch überhaupt nicht in die rechte Ecke, ich schon mal gar nicht, denn ich gebe Humboldt durchaus recht, wichtig ist aber besonders, die Heimat auch verstehen zu wollen und darum bemühen sich die wenigsten. 🤔
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