o. T.

Alltagsgedicht zum Thema Alter

von  Rosa_rugosa



kussmüde ist mein Mund

ausgesprochenes Grau verweht sich

in saurem Atem

Worte die weise sein wollen

sind nichts als Talmi

zerbrechen mit meiner Stimme

 

meine Windknochen tragen

den Alltag nicht

mein Jugendbild

– war es Chimäre? Fotografie? –

hat sich von meiner Netzhaut gelöst

badet in salziger Säure

bis die Details sich verwaschen

 



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (23.07.23, 19:05)
Hallo Rosa,

dein Gedicht ist faszinierend, es spaltet Gefühle (meine). Sind es diese grauen Zeiten, die einen im zunehmenden Alter zunehmend befallen können? Wir sehen Fotos aus jungen Jahren und erblicken im Spiegel unser Jetzt (mit grauen Haaren, Falten u.m.)?

Das Altern kann schön sein, behaupte ich. Allerdings können Krankheit und Einsamkeit das Gegenteil fühlen lassen ... das aber wiederum in jedem Alter.

Liebe Grüße
Sigrun

 Mondscheinsonate (23.07.23, 19:07)
Oh mein Gott, wie schön ist das!
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