„JAGD“-SZENEN nicht nur mit schweinen auf vier sondern auch zwei beinen (3)

Sonett zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler



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zwei schürzenjäger – vielleicht sogar vier -

jagten einst das brust-und bauchbeuteltier

wobei die besondere würze:

es trug überhaupt keine schürze

allerdings was irre vor sich her

dennoch kriegten sie es nimmermehr

ihm reineweg vergeblich auf der spur

doch fertigten davon eine figur...



*

am waldrand stand ein scheues reh
„wenn ich“ dacht' es „hier kurz nur steh'
und mich ein klein wenig verschnauf'
fällt das bestimmt groß keinem auf!“

ein jäger sah's und drückte ab
doch er verfehlte es ganz knapp
das scheue reh floh in den wald
während der flintenschuss verhallt'

kam auch nie wieder an sein' rand
wo es ansonsten gern mal stand
so schoss der jäger es auch nie
sondern sich kürzlich selbst ins knie...


*

ZUM BACKFISCH SPRACH EIN JÄGERSMANN
"KOMM HÖR DICH MEIN LATEIN MAL AN!"
DA SAGTE DER MIT VOLLEM RECHT
"MIR WIRD VON DEINEM DEUTSCH SCHON SCHLECHT!"


*

blattschuss



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wie angewurzelt steht der rehbock da
den man im holz zuvor noch äsen sah
doch stellte sich wohl eine störung ein
draufhin ließ glatt der bock das äsen sein

und lauscht mit off’nen ohr’n in waldes stille -
der jäger putzt erst zielfernrohr und brille
dann setzt er an zum schuß und trifft ein blatt
am baum das nichts gemein mit böcken hat...



*

der förster herzt die försterin
und plötzlich ist echt alles drin
direkt am waldrand nah dem dorf
fern jener heide namens schorf

das freut selbst jagdhund rintintin
der hat das manchmal auch im sinn
und lassie schwanzwedelt dazu
doch wer geil glotzt ja das bist du

denn du du bist doch der voyeur
mit stielaugen so groß ich schwör
wie periskope in DAS BOOT
das langsam abzusaufen droht...


*


ein waidmann fiel ner wildsau vor die schnauze
direkt vom hochsitz und echt hackevoll
sie rammt ihm das gebrech gleich in die plauze
denn in ihr regt sich so etwas wie groll

den grünrock ist das gar nicht groß am stören
der grunzt bloß vor sich hin so blau ist der
und wirklich zweifellos ich könnte schwören
hält in der hand ne pulle die ist leer!

ne zweite pulle lugt aus seiner tasche
die wildsau stutzt und schnuppert an dem teil
dann schnappt sie sich die nicht ganz leere flasche

und hält weiß gott nun maulaffen nicht feil
nein ist den inhalt sich am einverleiben
um leicht betankt ein jagdgedicht zu schreiben...


*


ne jägersfrau stand irre auf nen treiber
der auch durchaus an ihr gefallen fand
und so vereinten sich der beiden leiber
in liebesfreud oft bis das schöne band

zerriß als sie ihn mit nem kerl ertappte
der lag auf ihm und las die bibel nicht
weil das dabei auch selten jemals klappte
von da an war mit ihrem treiben schicht

stattdessen trieb sie’s seither mit mathilde
die war ja schon seit langem scharf auf sie
und außerdem ne ausgesprochen wilde

fuhr schlitten gern mit kerlen, selten ski! -
so hatten ihren spaß im lustreviere
doch eine ganze weile alle viere...


*

ebenholz


der waidmann sprach zur wildschweinsau
„du bist vom eber ja die frau
den traf ich aber eben
im holz - er ließ sein leben
und wird bestimmt als braten
ganz wunderbar geraten!“

da sprach die sau zum schützen
„das wird dir wenig nützen!“
und schlitzte ihm mit ihr’m gewaff
den schenkel auf - da war er baff
nicht nur sondern selbst mausetot
denn wehe eine sau sieht rot...


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https://de.wikipedia.org/wiki/Gewaff



*

Eierjagd der Osterhasen


Neues Leben, neue Lust
regt sich schon in jeder Brust:
Frostbefreit ist fast die Welt,
der Winter gibt jetzt Fersengeld
und des Frühlings blaues Band
flattert bald durchs ganze Land.
Die Natur sieht man frohlocken
blütenreich mit Osterglocken
Jahr für Jahr, wenn Hasen wissen,
dass sie Eier sammeln müssen,
um sie Ostern zu verstecken,
allenthalben, auch in Hecken.
Deshalb wird im Reich der Hasen
voll zur Eierjagd geblasen.

Von den Alpen bis zur Küste
ist die Hühnerlaune triste
angesichts der Hasenmeute
und der Gier nach Eierbeute,
die das Federvieh empört -
hört nur, wie es Rache schwört:
“Dieses Jahr, da kriegt ihr Hiebe,
ihr verdammten Eierdiebe!“,
tönt die forsche Hühnerschar,
die noch nie so wütend war,
“schließlich woll'n wir auch mal brüten
und dann uns're Küken hüten!
Ostern ist uns völlig schnuppe -
wir versalzen euch die Suppe!“


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Manches Häschen, das nicht ahnt,
was den alten Hasen schwant,
wenn die Hühner sich verbünden

und 'ne Hasenabwehr gründen,
scheucht schon gellendes Gegacker
panikhaft vom Eier-Acker!
Hasen, die sich trotzdem trauen,
kommen nicht zum Eierklauen.
Wie ein Feldherr steht der Gockel
auf der Miste duft'gem Sockel
und kräht lauthals ins Getümmel:
“Mädels, schnappt die Hasenlümmel!
Hackt sie, packt sie, macht sie nieder,
denn sonst komm'n die immer wieder!“

Meister Lampe ist entsetzt,
dass man ihn wie Freiwild hetzt
und denkt bei sich: “Ei der Daus,
besser ist's, ich nehm Reißaus,
denn der Klügere gibt nach
und erspart sich Ungemach!“
Hakenschlagend wie noch nie
flieht er vor dem Federvieh
und schimpft frech aus sich'rer Ferne:
“Blöde Hühner, habt mich gerne!
Steckt euch euer Legegut
doch von mir aus an den Hut -
ich werd' jetzt zum Aldi laufen

und dort Ostereier kaufen!“...

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