WEIHNACHTLICHE REIMEREIEN (3)
Gedicht zum Thema Weihnachten
von harzgebirgler
Liebe Kinder, welche Freud’ -
Weihnachten ist nicht mehr weit
Weihnachten steht vor der Tür
Freude allseits für und für!
Weihnachtsbaum wird bunt geschmückt
Kinderauge schaut verzückt
Kugeln glänzen Kerzen brennen -
hört ihr schon die Rene rennen
die den großen Schlitten ziehn?!
Ja oh glaubt ich sehe ihn
oben schon durch Lüfte gleiten
um euch Freude zu bereiten...
oh der Schlitten ist beladen
Himmel bloß kein Unfallschaden!
Weihnachtsmann der lenkt und lacht
Sterne funkeln es wird Nacht
Heil’ge Nacht mit Schnee der fällt
und das Christkind kommt zur Welt!
Hört ihr Kinder hört ihr schon
Schlittenglöckleins hellen Ton -
klingt von weither schon ans Ohr
silberhell durchs Himmelstor!
Auch dem alten Weihnachtsmann
sieht man seine Freude an -
will euch liebend gern beschenken
kann an gar nichts andres denken
denkt an euch das ganze Jahr
und das ist doch wunderbar...
Wunschzettel hat er studiert
und sich jeden Wunsch notiert
Arbeit hat er ohne Ende
nein da reichen nicht zwei Hände:
Füllen muß er tausend Säcke
tausend warten um die Ecke
tausend hier noch tausend dort
- glaubt mir nur ihr habt mein Wort -
und die packt er alle voll
mit Geschenken supertoll!
Oh er hat so viel zu tun
darf nicht rasten darf nicht ruhn
Engel Wichtel echt Legionen
die im Weihnachtslande wohnen
das noch nie ein Forscher fand
gehen ihm getreu zur Hand
denn das schafft er nicht allein
soll zum Fest Bescherung sein...
[Als Beitrag auch enthalten in der Anthologie "WEIHNACHTEN FÜR KINDER" (net-verlag 2012)]
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in bethlehems berühmtem stall
wo ja demnächst geburt der fall
vom jesuskind und gottessohn
sitzend einst auf des himmels thron
wissen die tiere angesichts
der leck'ren futters echt noch nichts
nein fressen gras und stroh und heu
auch keineswegens menschenscheu
denn dass ihn' keiner bange macht
drauf geben ja voll hirten acht
denen einen engel auf dem feld
dann kundtut des geburt der welt
dem kinder ganz besonders lieb
wogegen aus dem tempel trieb
er alle die gott nicht verehr'n -
die sollen sich zum teufel scher'n!...
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der weingeist frug erst jüngst die kellergeister
„habt ihr den geist der weihnacht je geseh'n?!“
„nö“ sagten die „frag mal den kellermeister
der dürfte mehr als wir davon versteh'n!“
dem war durchaus auch so doch „herrschaftszeiten“
fuhr der den armen weingeist mürrisch an
„du kannst mir echt den buckel runtergleiten
mit solchen blöden fragen – irgendwann
hat es den weihnachtsgeist zwar wohl gegeben
zumindest wenn man dickens glauben schenkt
wo menschen die allein am gelde kleben
der geist sie auf den herzensweg gelenkt
das ist nur leider meist von kurzer dauer
denn immer liegt der alltag auf der lauer!“...
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die heiligen drei könige
die reiten durch die nacht
weshalb man sie nur unklar sieht
was aber gar nichts macht
man sieht jedoch schon ziemlich klar
beim licht vom weihnachtsstern
sie reiten auf kamelen rum
und nicht auf arabern
so einen siehst du hier in weiß -
es ist ein edles pferd
das sich ja um kamele eh
seit je kein bisschen schert
egal ob eins zwei höcker hat
oder vielleicht nur ein'
dann nennt man's meistens dromedar
denn unterschied muss sein
da kann man wüsten mit durchquer'n
ihr fuß ist groß und platt
was in dem weichen wüstensand
gar manchen vorteil hat
genau auf solchem „wüstenschiff“
da reiten auch die drei
direktemang gen bethlehem
und nicht daran vorbei...
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klein erna stand vorm weihnachtsmann und lunte
roch sie sofort - war zwar nicht kinta kunte
der in der kutte steckte doch herr klaus
der gerne knoblauch aß vom nachbarhaus
was denn auch seine wirkung nicht verfehlte
wie erna als sie groß war gern erzählte:
die kleine erna sagte nämlich prompt
“ein weihnachtsmann der von so nahe kommt
und den ich am geruch erkennen kann
- so riecht im grunde eh kein weihnachtsmann -
muss mir schon wirklich tolle sachen schenken
um davon ein'germaßen abzulenken!”
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ein model ist das weiß man ja
zum vorführ'n von klamotten da
was nie für spekulatius
ein model jemals machen muss
weil dies als teigform nur fungiert
vom würzgebäck das man goutiert
in der advents- und weihnachtszeit
wo es zum glück heut kaum mehr schneit
und auch der niklas wen'ger friert
des bild solch keks recht häufig ziert -
ob er modell stand einst dafür
höchstselbst lassen wir offen hier...
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die weihnachtsgans auguste riecht den braten
seit wochen meilenweit schon gegen’ wind
ihr steht ein truthahnschicksal wie in’ staaten
an thanksgiving bevor, denn gänse sind
nun mal seit je zu weihnachten der renner
und werden von der hausfrau präsentiert
als krosser festtagsschmaus nicht nur für kenner
was bei manch gans zu fluchtgedanken führt
auguste hat kein’ bock auf so ein ende -
sie macht sich ganz entschieden aus dem staub
gibt fersengeld in nebligem gelände
und watschelt selbst im wald durch welkes laub
so sucht’ und fand auguste echt das weite
was sie vom bratenlos vorerst befreite...
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das schönste sind an weihnachten geweihe
denn schließlich heißt es doch GEWEIHte nacht
man hört bereits der jäger jubelschreie
denn der’n passion ist dafür wie gemacht
sie schiessen allerdings am meisten böcke
bloß zählt ein bockshorn kaum je als geweih
und schürzenjäger jagen weiberröcke
die jagd auf die ist eh der letzte schrei
weihnachtsgeweihe stammen klar vom hirschen
ein vierzehnender sollte es schon sein
an den ist gar nicht leicht so ranzupirschen
ein echter hirsch legt jäger auch gern rein
und tarnt als einhorn sich total gerissen:
denn horn ist kein geweih wie wir ja wissen!...