OhMygoD!

Kurzgeschichte zum Thema Tod

von  Sterniversum.Autorin

Hallo, Sie befinden sich in der Warteschleife des Himmels. Wünschen Sie Auskunft über Ihren Tod? Drücken Sie die Dreizehn. Sie wollen auf dem aktuellen Stand sein, um herauszufinden, was auf Erden während Ihres Todes so vor sich geht? Um unseren himmlischen Newsletter zu abonnieren, drücken Sie bitte drei Mal die Neun. Sie wollen Auskunft über Ihre Höllenfrist, oder mit einem Engel über Ihre Wiedergeburt verhandeln? Dann drücken Sie die Sieben. Wenn Sie der Höllenfürst persönlich sind, drücken Sie bitte drei Mal die Sechs. Haben Sie ein besonderes Anliegen, das nicht aufgelistet wurde, so drücken Sie bitte keine Zahl und warten. Nach dem Signalton öffnet das Tor des Himmels.

 

Der Anrufer aus der Hölle drückte drei Mal die Sechs. Wäre der himmlische Klingelton ein Orchester, würde man wunderschöne junge Harfenspielerinnen sehen. Gott hatte eben Stil.

»hAlLo?!« Der Engel am Telefon verwendete unterschiedliche Töne für jeden Buchstaben, sodass sie mal leiser, mal lauter klangen. Engel achten immer darauf, dass alles seine Balance und Harmonie hat.

»JA, HALLO, TOD HIER. ICH HABE DIE SEELE EINER NONNE. WO LIEGT DAS PROBLEM? HAT DER HIMMEL ETWA KEINEN PLATZ MEHR FÜR DIE SEELEN SEINER ANHÄNGER?«

Tod, Teufel, Herrscher der Unterwelt, er, der mit den unzähligen Synonymen für Hölle, konnte die Engel am anderen Ende der Leitung untereinander tuscheln hören. Die hörten das Gespräch mit. Ist ja klar, dass der Himmel brennt, wenn der Keller und sein Hüter anruft. Sie durften jetzt nichts Falsches sagen, ansonsten könnten sie zu gefallenen Engeln werden.

Die engelhafte Stimme meldete sich wieder: »wEnN sIe In DeR hÖlLe GeLaNdEt IsT, dAnN mUsS sIe EiNe SüNdE bEgAnGeN hAbEn, DiE iHr DeN eInTrItT iNs ReIcH vErWeHrT. aUsSeRdEm KaNn KeIn MeNsCh KoMpLeTt ReIn SeIn, EgAl Ob PrIeStEr, NoNnE oDeR bIsChOf.«

Am Anfang der Leitung versuchte der Teufel die Allmacht in seinen nicht vorhandenen Gehirnzellen zu behalten (Gehirne haben nur Menschen (und Tiere)): »DARF ICH BITTE MIT GOTT SPRECHEN?« Wird man aus dem Personal nicht schlau, sollte zum Wohle aller sofort der Chef her.

Die Engel tuschelten.

Eine Stimme: »eR iSt GeRaDe BeScHäFtIgT. pLaNeTeN eRsChAfFeN uNd So.«

»WOLLT IHR EUCH ÜBER MICH LUSTIG MACHEN?! DER GOTT HAT IMMER ZEIT FÜR MICH!«

Die göttliche Verbindung wurde getrennt.

Der Tod, Teufel, Höllenfürst oder wie man ihn sonst noch nennen mag, stand eine Weile nachdenklich in der Leere herum. Da war eindeutig etwas faul. Und er würde herausfinden, was.

Der Teufel klingelte erneut, doch diesmal nahm sich weder Engel noch Gott Zeit für ihn.

Göttliche Harfenmelodie ertönte, gefolgt von einer himmlischen Stimme, die alle zehn Sekunden verkündete: Bitte warten. Sie werden gleich in den Himmel aufsteigen.

Hätte die Unterwelt eine Uhr, hätte sein Herrscher gewusst, dass er schon seit dreißig Minuten auf diesen Himmel wartete.

Die Seele der Nonne kommentierte amüsiert: »Das erinnert mich daran, als ich zu Lebzeiten versucht habe, diese ganzen Ämter und Bürgerbüros zu erreichen. Das war immer eine Qual, aber ich blieb hartnäckig und habe gewartet, bis ich drankam. Selbst, wenn es stundenlang so klingelte.«

»jA?«, brach die Leitung nach einem halben Tag endlich durch.

»ICH MUSS MIT GOTT SPRECHEN.«

»wArUm?«

Hätte der Teufel ein Gesicht, würde er sich selbst eine klatschen. »HÖR MAL, ICH WARTE SCHON SEIT EINER EWIGKEIT AUF DIESEN ANRUF UND WENN DU MIR NICHT SOFORT DEINEN HERREN GIBST, RUPFE ICH DIR DIE FLÜGEL AUS!«

»hAbEn SiE wÄhReNd DeR wArTeZeIt EiNe ZaHl GeDrÜcKt?«, blieb der Engel cool.

»DAS IST DOCH JETZT VÖLLIG ÜBERFLÜSSIG! ICH BIN DER TEUFEL!«

»bEwEiSe?«

»MEINE FRESSE! DAS MUSS DER GRUND SEIN, WIESO MENSCHEN SÜNDEN BEGEHEN! WÄRE ICH EIN MENSCH, HÄTTE ICH SÜNDEN AUF EWIGE HÖLLENFRIST BEGANGEN!«

Der Teufel legte auf.

»Und, was passiert jetzt? Darf ich hier bleiben? Mir wird gerade so wohlig warm und die Hölle sieht ganz anders aus, als ich sie mir vorgestellt habe! Keine herumhüpfenden Katzen und so …« Die Nonnenseele hielt die Hölle schon für ihr zweites Zuhause.

»NEIN! DU HÄLTST HIER DIE STELLUNG, WÄHREND ICH AUF DER ERDE NACHFORSCHE, WESHALB GOTTESFREUNDE IM TODES-FAHRSTUHL DEN KNOPF IN RICHTUNG KELLER DRÜCKEN!«

»Oh, wie spannend! Das wird ja richtige Detektivarbeit, wie in einem Krimi! Das heißt, ich darf hier so lange der Teufel sein? Oh, ich bin so aufgeregt, dass das Rätsel um meinen Tod gelöst wird!«

»NEIN! ES GIBT HIER KEINEN TEUFEL! NUR GERECHTIGKEIT.«


***

Name: Fee, Geschlecht: weiblich. Alter: 79. Blondes Haar, trug oft Kleidung in Weiß. War Schülerin einer Realschule, arbeitete mit Neunzehn als Erzieherin im Kindergarten. Hat gekündigt, weil sie beschloss, niemals wieder in ihrem Leben Kinder zu sehen. Fing ein ruhiges Leben als Nonne im Kloster an. Keine Vorerkrankungen. Starb friedlich mitten im Schlaf und wachte nicht mehr auf. Unbekannte Todesursache. Natürlicher Tod?

So viel wusste der Seelenhüter über die Frau, deren Höllengrad er in ihrem Kloster zu entschlüsseln versuchte.

Auf der Erde wählte das übernatürliche Wesen die Erscheinung eines alten Mannes, um auf keinen Fall die Aufmerksamkeit anderer weiblicher Wesen auf sich zu ziehen. Er wusste, wie anhänglich die weibliche Kultur in Bezug auf junge, gutaussehende Männer sein konnte. Nein, auf diese Aufmerksamkeit wollte er verzichten. Bei aller Liebe.

»Komm, Opachen, ich helfe Ihnen über die Straße.« Ein Bursche von links hängte sich schon an des Teufels Arm, um ihn auf die andere Straßenseite zu befördern.

»DU BALG! HOFFENTLICH ZIEHST DU NACH DEINEM TOD SCHÖN INS PARADIES WEITER!« Er hasste aufdringliche Seelen. Je weniger von ihnen in seiner Unterwelt, desto mehr Ruhe.

»Danke«, bedankte sich der Junge. »Das wünsche ich mir auch für Sie.«

»DU WEISST NICHT ZUFÄLLIG, WO HIER EIN KLOSTER IST?«

»Ein Kloster? Ist das eine Kirche?«

»EGAL. DANKE FÜR DIE FÜHRUNG. DU LÄSST MICH JETZT LOS.«

»Das heißt bitte

Bevor der Teufel die Höllenfaust zeigen konnte, kehrte der Junge ihm den Rücken und stolzierte kindlich davon.

»ICH HASSE MENSCHEN.«

Er hätte sich noch lange aufregen können.

Doch zum Glück kam ihm die perfekte Idee, um solches Gewürm auf Distanz zu halten:

Die Menschen-Abschreck-Gestalt!

Ihr fragt euch, was die Menschen-Abschreck-Gestalt ist? Sie ist die perfekte Tarnung, um nervtötendes Gesindel fernzuhalten. Sehr fern. Die ultimative Gestalt, von der jeder Halloween-Aktivist nur träumen könnte! Sie zwingt jeden Normalo auf Erden dazu, seinen schlimmsten Albtraum zu sehen! Der Tod würde für jedes humanoide Wesen als der Tod persönlich aussehen. Äh –

Der Tod.

Der Teufel.

Der von allen Gefürchtete.

Diese Gestalt wirkte schon jetzt, denn da war die wunderbare Melodie menschlicher Schreie zu hören – jeder Ton anders als der andere. Stimmen in allen Höhen und Tiefen, neugeborene Gesangstalente, die der Hölle zu verdanken waren. Sie schafften es sogar, so wie der Teufel in Großbuchstaben zu singen:

»AH! EINE SPINNE MITTEN AUF DEM PFLASTERSTEIN!«

»WAS? WO? ICH SEHE NUR EIN WANDELNDES MEER! O MEIN GOTT, WIE KOMMT EIN SO SCHRECKLICH TIEFES GEWÄSSER IN DIE STADT?!«

»AH! ES IST SO DUNKEL HIER! DABEI WAR ES VOR KURZEM DOCH TAG!«

»HILFE! DA IST EIN MATHELEHRER! GLEICH KOMMT ER AUF MICH ZU MIT SEINEN GANZEN BRÜCHEN UND BUCHSTABEN, DIE ICH NICHT VERSTEHE! AH!!!«

»WIESO NUR?! ICH BIN ZU JUNG ZUM STERBEN! EINE WANDELNDE HAUSAUFGABE, AHHH!!!«

In aller Seelenruhe wanderte der Albtraum, umgeben von Chaos und Hölle, durch die Straßen.

 

***

»Did you know that DOG backwards means GOD?«, betonte ein ausländisch sprechendes Schild vor dem gefundenen Bete-die-Katze-nicht-an-Kloster. Das war das Kloster, in dem Fee kurz vor ihren Tod noch herumgenonnt hatte.

Wie ein Protagonist, der seine Aufgabe als zu leicht empfand, rannte Teufel, Tod und Bringer allen Unheils (als Nonne getarnt) zum Ziel. Jetzt musste er nur noch hineingelangen. Mit seinen dämonischen Fähigkeiten teleportierte er sich in den Garten des Klosters und musste feststellen, dass er plötzlich eine Katze war – eine schwarze, flauschige Ragamuffin.

Die Menschen sagen immer, dass Magie nicht existiert, dabei ist ihr Glauben eine Magie für sich, sonst hätte der Teufel nicht die Form einer Katze angenommen – oder wie davor die Albträume der Passanten. Die Nonnen schienen wirklich zu glauben, dass man Katzen nicht anbeten sollte. Was hatten sie ihnen getan? Katzen sind fluffige Wesen, krallen einen manchmal aus Versehen in den Po, räumen Schränke auf, indem sie überflüssiges Geschirr mit dem Boden bekannt machen, erstrecken sich auf deinen Hausaufgaben, um gestreichelt zu werden, retten dich vor einem Hausbrand, indem sie frei herumliegende Kabel mit ihren Zähnen unschädlich machen und beißen dir nachts die Nase ab, wenn du sie nicht fütterst. Katzen sind die Könige der Welt! Es ist eine Sünde, zu glauben, Katzen seien dem Teufel gleichzustellen. Kein Wunder, dass die Nonne in der Hölle gelandet war.

Wo ein Kloster war, konnten Nonnen nicht weit sein. Früher oder später würde er auf eine treffen und sie dann befragen. Fand gerade ein Geheimtreffen statt? Kollektives Beten? Die teuflische Ragamuffin machte Schritte vorwärts … und Schritte rückwärts. Sah in ein türloses, nonnenüberfülltes Zimmer hinein, in welchem sie vor einem lebensechten Hund beteten, der heilig von einer Anhöhe aus auf seinen kleinen, religiösen Fanklub niederhechelte.

Die geweihte Rasse des Hundegottes trug den Namen: weißer Zwergspitz.

MEINE GÜTE, dachte die Teufelskatze, DIESES DOG GLEICH GOD SCHEINEN DIE HIER ULTRA ERNST ZU NEHMEN. DAS IST CRINGE, WIE DIE JUNGEN LEUTE HEUTZUTAGE SAGEN.

Nichtsdestotrotz schlich sich die unreine Satanskatze in den Raum und rollte sich neben eine Nonne, um unauffällig mitzubeten.

»Lieber God«, heiligte eine Nonne ganz vorne.

»Wuff!«, antwortete der heilige Dog.

»Wir hoffen, dass unsere älteste Nonne Fee sicher in dein Reich eingetreten ist. Sie hat sich immer sehr gut um Dogs gekümmert und hat herumstreunende Nachbarskatzen, wie es unser Glaubenskonzept will, verscheucht. Sie verstand sogar eure heilige Sprache. Sie konnte ihre Gebete sogar bellen. Sie war und bleibt ein Vorbild für uns alle. Möge sie in Frieden ruhen, Amen. Wuff.«

»Wuff!«, bestätigte der Gotteshund.

Die Nonnen fuhren mit ihrem Gebet fort, indem sie leise bellten.

MEINE GÜTE, dachte sich die Ragamuffin und suchte sich von den Nonnen zu distanzieren, DER MOMENT IST GEKOMMEN, AN DEM DIE MENSCHHEIT ZU WEIT GEHT! HEUTZUTAGE ERFINDEN SIE ALLES – SOGAR EIN KLOSTER FÜR HUNDE, NUR WEIL SIE RÜCKWÄRTS AUF ENGLISCH GOTT HEISSEN!

»PST!«, zischte der Teufel im Katzenfell seine Nachbarsnonne an, die etwas schwer von Begriff war.

»PSSST!«

Die Nachbarsnonne nickte und hörte der vermeintlichen Pst-Nonne zu.

»WIE IST FEE EIGENTLICH GESTORBEN?«

»Das weißt du nicht?«, fragte sie. Die Nonne begann leise zu schluchzen – in schrecklichen Erinnerungen schwelgend. »Sie starb im Schlaf. Bestimmt beim Verscheuchen von den Nachbarskatzen infiziert. Wir werden sie heute Nacht um 3:33 Uhr verabschieden.«

»WARUM 3:33 UHR?«

»Weil Gott sagt, dass alle guten Dinge Drei sind.«

»UND WEIL ALLE GUTEN DINGE DREI SIND, STELLE ICH NOCH EINE DRITTE FRAGE. WAS HABT IHR GEGEN KATZEN?«

Eine Nonne schrie. Zwei Nonnen schrien. Drei …

»Was ist passiert?«, fragte die Nonne, die Fee verabschiedet hatte, ihre Nonnenarmee. »Ruhe, bitte! Unser Gott hat nicht nur eine empfindliche Nase, sondern auch empfindliche Ohren!«

Der göttliche Zwergspitz grinste hechelnd und ließ die Zunge heraushängen.

»EINE KATZE! RAUS! RAUS! RAUS! AHHH!«, schrien die Nonnen herum und malten rettende Kreuze in die Luft.

Weitere Nonnen schrien:

»HOLT DAS WEIHWASSER!«

»ES KOMMEN NOCH MEHR KATZEN!«

»WO KOMMEN DIE DENN ALLE HER?! AAAH!«

»DAS HIER IST EIN HEILIGER ORT!«

 ***

Über die Hölle auf Erden konnte sich nur die teuflische Ragamuffin freuen. Auf dem Weg nach Hause las sie etwas an den Wänden des Klosters, das an eine Mathegleichung erinnerte:

CAT = TAC

CAT    DOG = GOD

CAT GOD

***

»Und, wie war’s?«, fragte die Nonnenseele, als der Herrscher wieder daheim war.

Tod, Teufel und Bringer einer Katzenplage in Fees Kloster, antwortete in Miausprache, was die Seele für den Rest ihres Höllenlebens schreien ließ.

Vielleicht sollte Tod darüber nachdenken, seine Hölle noch ein wenig kuscheliger zu gestalten … mit wunderschönen Höllenkatzen.

Wrrring!

Wrrring!

Wrrring!

Stellt euch an dieser Stelle Harfenmelodie vor, die genauso wie ein Wrrring! klingt.

Der Tod wurde aufmerksam. Ein Rückruf vom Himmel?

 

Hallo, vielen Dank für Ihre Geduld. Das Tor des Himmels öffnet sich jetzt.

 

Jetzt? Jetzt endlich durfte er mit Gott sprechen? Dann, wenn er ihn nicht mehr brauchte? Wo war er die ganze Zeit über gewesen?

Da gab die Nonnenseele wieder ihr Bellen dazu: »Hach, Nostalgie! Die ganzen Behörden damals. Ganz viel Ach und Krach, um durchzukommen und dann, wenn man sie am wenigsten erwartet …«

»SSSSSSCCCCCCHHHHHH!!!!!!«, zischte Tod in sechsstelligen Buchstaben und Sonderzeichen. Immer, wenn er sechsstellig zischte, konnte ihn keine Katzenplage der Welt aufmuntern.

»Wuff. Äh. Hallo«, grüßte Gott kursiv am Höhepunkt der Leitung. Kursive Schrift wird verwendet, um besondere Satzbausteine hervorzuheben. Nun, weil Gott eben besonders ist, war und immer sein wird, sprach er kursivisch. Hörte sich in Wortlaut elegant und ruhig an – wie eine perfekt geformte Welle. Wie das höchste Hoch der Ästhetik.

Tod hörte in Totenstille zu. In einer Totenstille, die Gott dazu aufforderte, sich zu erklären.

»Meine Engel haben mir schon von dir erzählt. Es war ein bisschen kompliziert. Und deine Katzenplage hat alles erschwert. Ich musste das ganze Chaos wieder in Ordnung bringen. Nun denn …«

»WARST DU ETWA DABEI?!«

»Nun denn, der Grund für meine Abwesenheit war, dass ich mich schon vor dir auf den Weg gemacht habe, das Kloster zu besuchen. Und als du anriefst, waren meine Engel ein bisschen … überfordert. Sie haben Angst vor allem, was aus der Hölle kommt. Versteh sie bitte, sie haben ständig Angst zu gefallenen Engeln zu werden … oder verpetzt zu werden, sie würden heimlich gemeinsame Sache mit Sündigern machen. Sie sind wie Kinder, die Angst haben, wenn sie allein Zuhause sind.«

»DAS ERKLÄRT DIE GANZE BÜROKRATISCHE VERZÖGERUNG.«

»Ja. Was soll man sagen? Der Himmel ist nicht weit von der Erde entfernt – Haha!«, versuchte es Gott mit einem Witz vor der Aufklärung. Er hoffte, nicht ganz wie ein Idiot zu klingen, wenn er folgenden Satz aussprach.

»UND DIE HÖLLE NICHT WEIT VON DER ERDE. GUTER GOTT, NUN BEANTWORTE MEINE FRAGE BITTE, AMEN.« Der Tod konnte auch gut scherzen, aber leider hielt er nichts von Tugenden wie Geduld. Wenn den Tod schon ein Anruf mit dem Himmel überforderte, dann wäre er als Mensch bereits toter als tot.

»Du weißt ja, dass wenn wir Menschen erscheinen, die Form annehmen, an die sie glauben.«

»ICH WAR EINE KATZE.«

»Und ich ein Hund.«

»WAS?! SAG NICHT, DASS -«

»O doch. Ich war der Zwergspitz auf dem Podest. Aber ich war nur in seinem Kopf, als Seele. Denn immer, wenn ein Gebet gesprochen wird, muss ich es mir anhören. Und die Glaubenskraft der Nonnen an den Hund war so groß, dass ich anwesend sein musste. Das war sehr … interessant. Eigentlich haben Nonnen immer ein Ticket ins Paradies, aber … dieses Dog gleich God und Cat und ungleich God, war mir zu viel des Guten. Menschen haben zwar den freien Willen an das zu glauben, woran sie wollen, aber, dass der Glauben nun so weit geht und Krieg zwischen Hunden- und Katzenfreunden auslöst …«

»Also ist mein Ticket ins Paradies jetzt ungültig, nur weil ich Hunde mehr als Katzen mag?«, bellte die Nonnenseele dazwischen.

»SO SIEHT’S AUS«, antwortete Tod, noch bevor Gott seinen Segen dazugeben durfte.

Die Nonnenseele versuchte zu seufzen, als gäbe es in der Hölle immer noch Luft, die sie ein- und ausatmen konnte. Sie sagte: »Macht Sinn. Diskriminierung gibt es schließlich überall. Selbst nach dem Tod.«

»So sieht’s aus«, antwortete Gott.

Der Glauben sieht immer so aus, wie man ihn sieht. Eine Sünde ist dann eine Sünde, wenn man Gott den Rücken kehrt – und wenn wilde Hundefanatiker gottgeschaffenen Katzen den Rücken kehren, macht die Gleichung:

NEGATIVE CULT = SIN

POSITIVE CULT = NOT A SIN

Das Bete-die-Katze-nicht-an-Kloster ist somit ein negativer Kult.

Und wenn die Nonnen aus dem Bete-die-Katze-nicht-an-Kloster aufgrund von katzenallergischen Folgen nicht gestorben und / oder aufgrund von Katzen-Diskriminierung in der Hölle gelandet sind, dann beten sie auch heute noch ihren goD, Dog, God, oder wie man es auch drehen mag, an.

 

»ENDE!«, beendete Tod das Leben dieser Kurzgeschichte. Jetzt konnte er sich endlich zur Ruhe setzen und sein neues Leben als Katzenhöllenfürst beginnen.






Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (25.12.23, 08:37)
Tut mir leid, liebe Sterniversum.Autorin, Deine Kurzgeschichte mag ich so nicht lesen. Du hast Dir so eine Arbeit gemacht, aber die Formatierung dieser Menge an Buchstaben ist verwirrend für mich. Vielleicht bringst Du ja den Text zur Spannungserhöhung in Teilen und schaust noch mal, ob Du die wörtliche Rede wirklich so bringen musst.  

Ich heiße Dich herzlich willkommen, schau Dich um und versuche, die Technik des Forums für Dich zu erobern. 

Frohe Weihnachtsfeiertage!
Llu, die Regenkatse! ♥
Bernd (64)
(25.12.23, 09:41)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Sterniversum.Autorin meinte dazu am 25.12.23 um 14:12:
Lieber Bernd, 

vielen Dank! Freut mich zu hören   :D

 AngelWings (25.12.23, 09:44)
Der Texte, ist nicht für faul Leser. 😉 Ich werde mal in ruhe durch lesen, vielleicht mal kurz Erklärung abgeben. Eine wenig habe raus gefunden. Zunftsterngucker, der raus finden will was nach Tod auf Erde los, ist. 

Gott der Schule, erzählt auch am Schluss das auf Erde Dark Tod kommt.

 Sterniversum.Autorin antwortete darauf am 25.12.23 um 14:12:
Danke, liebe AngelWings  :D

 Dieter Wal (29.12.23, 23:24)
Die längste Kurzgeschichte der Welt? Etwas verrückt, doch ich mag sie. 

Herzlichst willkommen!
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram