WETTER – REIMEREIEN (3) --- “die wetterfrösche sind doch echt behämmert” so fluchte heut jung lenz laut vor sich hin ...

Sonett zum Thema Wetter

von  harzgebirgler




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Fragment eines Wandteppichs mit der 
Personifikation des Frühlings, 
Ägypten, 4. Jahrhundert n. Chr.

die wetterfrösche sind doch echt behämmert”

so fluchte heut jung lenz laut vor sich hin

wo noch der tag mit minusgraden dämmert

ist meteorologisch mein beginn!


ich frier' mir meinen knackarsch deretwegen

seit mitternacht schon ab und kriege beul'n

am leibe schier vom frost da komm' ich gegen

ja überhaupt nicht an – es ist zum heul'n!”


der greise winter hörte das und lachte

sich klaro eins ins fäustchen, warm gehüllt

in pelz und wolle während er sich machte


vom acker, hatte ja sein soll erfüllt

zumindest meinen das die wetterfritzen

die eh an wetters schalthebeln nie sitzen...


(1.3.23)


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die rübenkampagne ist schwierig dies jahr
weil einfach das wetter so widerlich war
denn nässe erschwerte den bauern das roden

die weichte voll durch ihren rübenfeldboden
doch ist man zur hälfte nun über den berg
und die
„halbzeitrübe“ angelangt im werk...

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(11/17)


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mit vögeln sammelt mancher postwertzeichen
die vögeln auch im album selten rum
obwohl sie sich kaum von der seite weichen
denn das wär' wirklich ein miraculum!“

sprach ed zu ben mal jüngst beim grill'n im garten
da war der himmel nicht wie heut bedeckt
wo wir aufs klärchen mehr vergeblich warten
weil es sich hinter wolken meist versteckt

dort steckt es dann und zieht bisweilen wasser
aus denen wolken abermals entsteh'n
die regnen sich bald aus, mal leicht, mal krasser

das kann schon ganz schön auf die nerven geh'n
wenn sommerwetter derartig durchwachsen
und zwei entbehr'n den duft gegrillter haxen....


(14.7.21)


*


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"verdammt noch mal" flucht ben "ich krieg’ die krise
seh’ ich den grill im regen draußen steh’n
der pladdert zudem voll von der markise
man sollt’ dem wettergott den hals umdreh’n!“

„it’s raining cats and dogs kann man echt sagen
und bindfäden mitunter sowieso
man kann nur wünschen dass in’ nächsten tagen
der sommer sich besinnt - ein griff ins klo

ist der zum glück bislang nicht ganz gewesen
doch immer wieder mal und viel zu oft:
null niederschlag erfreut die kongolesen

bei satten dreißig grad - unsereins hofft
dass sich das wetter dahingehend bessert“
ächzt ed „sonst ist der sommer voll verwässert!“...

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(6.8.23)


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spürbar mindert zwar jetzt kühle
sommerliche lustgefühle
leider schon doch muss man sagen:
bislang gab's null grund zum klagen

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jedenfalls für sonnenfans
denn das klärchen schien immens
voller glut aufs land hernieder
und tut's hoffentlich noch wieder

eh' welk laub von bäumen fällt
wenn der herbst erst einzug hält
mit dem winter hintendran
aber auch dem weihnachtsmann...


(26.8.18)


*


das auf und ab des sommers kann schon nerven
vor kurzem richtig heiß jetzt eher kühl
weil wolkenbänke tierisch schatten werfen
ich halte eh von banken nicht so viel

schon gar nicht von so bankstern die durch tricksen
voll auf des lebens sonnenseite steh’n
und gerne riesensummen dreist verwichsen
die dann zu lasten oft des staates geh’n

doch bleiben wir beim sommer dessen launen
dies jahr mal wieder echt vom feinsten sind -
zum glück schüttelt frau holle ihre daunen

noch nicht so bald und kommt das christuskind
bei schweinekälte auf die erde nieder
und singen kinder freudig weihnachtslieder...


(14.7.17)


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ach sommer mensch wo steckst du nur?!
regennaß wieder wald und flur
kein sonnenstrahl durch wolken dringt

weiß gott was noch der sommer bringt
dem wohl konstanz total mißhagt
weil er uns so mit wechseln plagt...


(24.7.17)


*


wenn ich jetzt doch in bridgetown wär'
bei satten dreißig grad
fiel mir das lachen wen'ger schwer
als hier wo's sieben hat”

sprach fritz zu franz um fünfzehn uhr
am heutigen samstag
“die sonne selbst lacht nicht die spur
unterm wolkenbelag!”...


(27.10.18)


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Altweibersommer


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Ausklang des Sommers der durchbrochen war
spielte noch einmal glänzende Akkorde
die Spinne webt ein Abschiedskleid fürs Jahr
Winter wetzt bald den Stahl zu Herbstes Morde

Entwinden mag ihm Frühling seine Waffe
es weicht dann Frost dem Märzensonnenschein
auf daß er neues Grün und Leben schaffe
und heitrer Sinn ins Haus frisch ziehe ein...


(28.9.2011)


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schon öfter fällt das wetter aus dem rahmen -
wir säten für den wandel längst den samen:
die saat geht auf allmählich und es wandelt
das klima sich das auch mit uns nicht handelt...


*


hans sprach zu franz
“du glaubst nicht wie ich darbe
wann kriegt die welt
bloß endlich wieder farbe

dies grau in grau
ist kaum noch auszuhalten
so wochenlang
an tagen meist eiskalten!”

franz sprach zu hans
“das kann ich gut verstehen
und fühl' mit dir
lass' uns ein' trinken gehen

sind wir erst blau
zwar nicht doch leicht benebelt
wird winterfrust
durch weingeist ausgehebelt!”...


(1/19)


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beim einfluß von polarer luft
am siebten diesjähr’gen april
dauert’s noch eh’ der kuckuck ruft
und er sich lockend melden will -
er, der auf kälte auch nicht steht,
die uns längst auf den senkel geht...


(2017)


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es ist ja april meist eine marke
für eigenwilligkeit seit je bekannt
er setzt im frühling allzugern recht starke
akzente mit nicht selten feuchter hand

natur ist sich allmählich am entfalten
beginnt zu grün’ und blüh’n in stadt und land
doch narrt sie der april grinsend mit kalten
einbrüchen die er stets im säckel fand:



das hängt ihm locker über seinem rücken
und ist gefüllt mit wechselvollster laun’
da kann man selbst noch schneefall drin erblicken

jung lenz schaut derweil lockend übern zaun
läßt sich in seinem heit’ren drang nicht hemmen
und wird das jahr schon richtung sonnreich stemmen...


(4/15)



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