Sterbend

Monolog zum Thema Sterben

von  Siebenstein

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Ich berührte ganz zart nur deine Eiskristallenlippen,

um keine Spuren des Verfalls zu hinterlassen.

Ich verliebte mich in deine wundgeweinten Augen.

Bemühte mit jedem schwarzen Haar

dein fiebriges Herz zum erneuten Schlagen.

 

Unsere Hände gebaren die hellsten Sterne.

Unser Phönix stieg schreiend empor,

umarmte die Liebe und verbrannte mit ihr.

 

Still , schweigend still.

Die Zeit gefror.

Ein jedes müde Ticken verstummte.

Ein jedes wilde Herz geliebter Stund.

Ein jedes Wort was nie gesprochen,

was nur gedacht verloren war.

 

Herniederfallend Schönheit schwieg an selber Stelle.

Schrieb mit eisig Schwingen entseelte Wahrheiten in die Nacht.

Meine Wärme verlor sich in deiner Kälte.

Meine Kraft, die für uns beide reichen musste, hielt ein kleines Licht noch hoch.

 

Meine Hände gebaren spärlich Funken.

Mein Phönix quälte sich mühsam empor,

umarmte meine Liebe und verbrannte mit ihr.

Still schweigend still

 

Die Zeit gefror.

Ein jedes müde Ticken war längst Vergangenheit.

Ein jedes wilde Herz geliebter Stund.

Ein jedes Wort was nie gesprochen,

was nur gedacht verweht schon war.

 

 

Schlafend stellte ich mich dem Abschied entgegen,

längst hätte ich ihm in die Augen sehen müssen.

Doch blind und stumm unter ihm liegend,

 hoffend, es würde noch ein Wunder geschehen

verweilte ich an selber Stelle.

 

Meine Hände griffen nach deinen

mein Phönix lag neben mir,

ruhte unter weißer Decke,

trauerte um meine Liebe

und verbrannte mit ihr.

 

Still, schweigend still …

Die Zeit gefror.

Ein jedes müde Ticken,

ein jedes wilde Herz geliebter Stund.

Ein jedes Wort was nie gesprochen,

was nur gedacht,

gestorben war.



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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (27.01.24, 08:34)
Ist es Musik? Ist es Literatur? Ist es Zauberei?

Ich weiß es nicht. Fühle mich aber hinversetzt, wo ich noch nie war.

Danke, Siebenstein.

 Siebenstein meinte dazu am 27.01.24 um 08:47:
<3 lichen Dank
Ich freue mich 
   über 
das Verweilen
und
das Lauschen
bei mir.

 Verlo antwortete darauf am 27.01.24 um 15:23:
... und das Weinen.

#

In der Pause zwischen

...hoffend, es würde noch ein Wunder geschehen 

verweilte ich an selber Stelle.
und

Meine Hände griffen nach deinen 

mein Phönix lag neben mir,
öffnet die Musik meine Tränenkammern.

Bei 

Still, schweigend still …
werde ich leise überflutet.

Jedes Mal, wenn ich den Text höre ...

Jedes Mal.

#

Ich habe allerdings keine Bilder. Da ist nur ein Gefühl.

Das kann mit der Musik verbunden sein. Mit den Worten. Mit deiner Stimme. Mir allem. Ich weiß es nicht.

 Siebenstein schrieb daraufhin am 27.01.24 um 15:34:
Vielen Dank für Deine 
                               ~ Empathie ~
                                              meines Gesamtwerkes

Vielleicht kannst Du meine Gefühle dahinter einfach richtig deuten?!

 Verlo äußerte darauf am 27.01.24 um 16:35:
... eher fühlen. 

Ich denke nicht, wenn ich dir lausche.

Musik, Sprache und Text sind ein so dichtes Geflecht, daß kein Gedanke hindurchscheint. 

... na ja, beim ersten Mitlesen dachte ich: bei


Still, schweigend still ...

hat sie jetzt ein Komma gemacht, und fragte mich, warum nicht ohne, wie davor.

Jetzt sehe ich: beim ersten und dritte Mal mit, beim zweiten Mal ohne Komma.

Ohne paßt besser, weil die Pausen länger sein können.

... also ohne Komma und Punkt. Langgezogen und ohne Ende.

Antwort geändert am 27.01.2024 um 16:40 Uhr

 Verlo ergänzte dazu am 27.01.24 um 19:22:
Könnte man auch steigern:

Still, schweigend, still.

Still schweigend still.

still schweigend still

 Dieter Wal (09.02.24, 14:12)
Die Vertonung ist bombastisch. Sprecherin mit Schauspielausbildung? Der Text an sich ist mir zu gothic-mäßig. Doch beachtliches sprachliches Niveau.

 Siebenstein meinte dazu am 09.02.24 um 16:27:
Herzlichen Dank - nein, keinerlei Ausbildung - einfach so!
Freundliche Grüße
Vanessa
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