Wie ich mich den Menschen präsentiere, denkt der Wettergott, ihnen ist es nie recht. Wenn ich die Sonne scheinen lasse öffnet die Tulpe ihre Blüte und lässt am Abend ein Blatt herabfallen - so wie eine Frau ihren Rock beim Entkleiden. Doch ihr neuer Freund hat nicht damit gerechnet und schaut verlegen zur Seite - anstatt seine Chance zu nutzen. Es ist ihm zu heiß. Sein älterer Bruder sagte immer: „Du musst den Mut haben und darfst dich nicht fürchten. Schüchternheit bringt dich nicht weiter und dir entgeht die Schönheit der Welt.“ Wie ich es auch gestalte, resümiert der Wettergott, der Mensch ist ohne die geringste Dankbarkeit, will es immer anders haben. Deshalb zettle ich morgen ein mächtiges Unwetter an, denn offensichtlich braucht er den Schmerz von Zerstörung. Nur über diesen Umweg vermag sich ihm vielleicht die Schönheit der Welt offenbaren.
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