MÄRCHEN mythen sagen & legenden / die gäb' es sie nicht hier kaum je ständen... (10)

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  harzgebirgler




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hummel ist das, hummel hans

ja bis heut' in hamburg ganz

legendär als original -

wasserträger war er mal

dieser johann wilhelm bentz

wahre hanseprominenz

 

kinder neckten ihn sehr gern

meistens lautstark schon von fern

!HUMMEL HUMMEL! riefen sie

!MORS MORS! er, was soviel wie

hieß !ihr könnt mich kreuzweis mal!

wunschgemäß schön rustikal

und am grölen war'n die gören

denn das wollten sie ja hören...

 

war kein leichter 'job' das tragen

von so wasser und behagen

fühlte hans dabei wohl nicht

griesgrämig drum sein gesicht

wovon selbst in der skulptur

sichtbar mehr als nur ne spur...


*

sagenhafter erdmannlistein


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im aargau da gibt es den erdmannlistein
so findlinge sind das - ein gang soll dort sein
der sage nach der zu den erdmännlein führt
lang haben die sich aber nicht mehr gerührt
denn einst schmissen burschen – sie waren zu zwei’n -

aus schabernack einfach mal steine hinein
woraufhin die erdmännlein ja so kann’s geh’n
verschwanden und ließen sich nie wieder seh’n
nur wer siebenmal um den stein rennt ohn’ luft
zu holen kann sein dass der sie zurückruft...


https://de.wikipedia.org/wiki/Erdmannlistein


*

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echt sagenhaft drückt er sich aus
und zieht dabei die stirne kraus,
der goslarer dukatenmann,
dem das gelingt, was keiner kann:
sobald das kerlchen sitzt und kackt
beschert ihm sein verdauungstrakt
- welch eine gnade der natur
sogar bei diarrhöe und ruhr -
durch peristaltisches gezwänge
das reinste gold in rauher menge!

solch ausdruckskraft ist echt grandios -
sie bringt von ganz alleine “moos”

man muß nicht reden, muß nicht dichten,
sondern die notdurft nur verrichten
[natürlich abgeschirmt von blicken,
die einem frech zu leibe rücken]
und jeder stuhlgang macht sogleich
dank solcher eloquenz steinreich!
doch wie der stoffwechsel das schafft,
ist letztlich mehr als rätselhaft.


was steht bloß auf dem speiseplan
vom goslarer dukatenmann,
der sicher auch etwas verzehrt,
denn er wirkt doch recht wohlgenährt,
wie er da - völlig unbekleidet -
auf der konsole münzen scheidet,
direkt am marktplatz, tag und nacht,
und sich 'n ast darüber lacht,
dass er aus stein ist und nicht lebt,
weil man ihn sonst vom sockel hebt


und zum finanzminister bringt,
der ihn in dauersitzung zwingt
- mit hilfe starker abführpillen -
auf einem örtchen, einem stillen,
die löcher, die im haushalt klaffen,
per durchfall aus der welt zu schaffen!
klar wär' so was wie'n wasserklo
in diesem fall ein risiko:
wer da jetzt spült, hat selber schuld -
das motto lautet: nur geduld!


der wasserhahn wird zugedreht,
weil es auch ohne spülung geht.
wenn die dukaten lockend blinken,
muß man dann nur mit ziemlich flinken
fingern durch die brille greifen
(kein amtsinhaber würd´ da kneifen!),
um alle goldstücke zu kriegen,
die auf dem beckengrunde liegen.
sind diese schätze erst geborgen,
hat man in zukunft kaum mehr sorgen.


doch das kann nur im märchen sein,
denn das dukatenmännchen ist aus stein
und präsentiert sich weiter stumm
dem angereisten publikum

seit eh und je am alten ort

in goslar, hotel kaiserworth,

das auch skulptur'n von kaisern zier'n

die sich kein stück vom flecke rühr'n

selbst wenn das kerlchen sich entleert -

noch keiner hat sich drob beschwert...


*

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Wilhelm Tell ist legendär

das kommt nicht von ungefähr

weil es sonst kaum möglich wär':
Einstmals ging den Schweizern schwer
Österreichs Herrscher auf den Geist,
denn der Habsburger war dreist:
Vögte sandte er ins Land,
Statthalter mit harter Hand -
die beschnitten Freiheitsrechte,
daß die Schweizer sich als Knechte
fühlten und längst dachten,
wie sie dem ein Ende machten.
Ja, wer seine Rechte schätzt,
die Tyrannenmacht verletzt,
der gibt zwar ´ne Weile Ruh
und schaut stumm dem Treiben zu.
Doch auch hier gilt: Übermut,
der tut letztlich selten gut,
zumal ein Faß, randvoll gefüllt,
dann durch ´nen Tropfen überquillt.

Landvogt Geßler hieß der Tropfen,
bei dem waren Malz und Hopfen
offenbar total verloren,
denn der steckte unverfroren
und im mindesten nicht bange
seinen Hut auf eine Stange
als Symbol für Österreichs Macht
in der Gegend von Küßnacht,
wo er eine Burg besaß
und viel Bircher Müsli aß.
Er befahl: “Der wird gegrüßt
und mit schwerer Strafe büßt,
wer dem Hut den Gruß versagt -
weh dem Schweizer, der das wagt!“
Seine Leute hielten Wacht,
damit auch jeder Bückling macht,
der am Hut vorüberging,
welcher auf der Stange hing.

Wilhelm Tell, der Superheld
aus der Schweizer Alpenwelt,
kam des Wegs mit Söhnchen Walter -
der war noch im Knabenalter.
Grußlos gingen nun die zwei
an Herrn Geßlers Hut vorbei,
weil sie absolut nicht wußten,
daß sie das Ding grüßen mußten.
Von den Wächtern angehalten,
die stur ihres Amtes walten,
soll der Tell sogleich ins Kittchen
und man packt ihn am Schlafittchen.
Auf der Jagd und hoch zu Roß
naht auch Geßler prompt, ihr Boß.
Höhnisch sprach der: “Stolzer Tell,
du bist mit der Armbrust schnell
- sagen jedenfalls die Leute -
und triffst immer deine Beute!“

“Nun, ich zeige dir ein Ziel
und das ist kein Narrenspiel:
Auf den Kopf von deinem Sohn
- siehe nur, dort steht er schon
an dem Stamm der hohen Linde
und will keine Augenbinde! -
leg´ ich diesen Apfel hier!
Wilhelm Tell, gelingt es dir,
den zu treffen mit dem Pfeil
und des Buben Haut bleibt heil,
will ich dir die Freiheit geben!
Geht dein Schuß jedoch daneben,
streift vielleicht nur seine Ohren,
ist dein Leben schon verloren!
Lernen sollst du, was es heißt,
daß man sich am Riemen reißt
gegenüber meinem Hut,
der mich stellvertreten tut!“

“Außerdem ist untersagt,
daß ihr Schweizer Waffen tragt -
das ist Vorrecht hoher Herr´n
und ich seh´ partout nicht gern
jene Armbrust, die du trägst,
selbst wenn du nur Wild erlegst!“
Kein Flehen konnt´ den Vogt erweichen -
er sah auf Tell, den kreidebleichen,
der fassungslos und wutentbrannt
zum Schuß bereit vor Walter stand,
der seinem Vater blind vertraute
und treu ihm in die Augen schaute.
Tell legte an, zielte und traf
den Schicksalsapfel wie im Schlaf:
“Der nächste Pfeil, bei meinem Wort,
hätt´ Euch, Herr Geßler, glatt durchbohrt.
Wär´ meinem Sohn ein Leid gescheh'n,
Ihr würdet dort jetzt nicht mehr steh'n.“


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So war das mit dem Apfelschuß,
von dem man wirklich sagen muß:
Er war im Nu in aller Munde;
in jeden Winkel drang die Kunde
von Geßlers Tücke und Tells Tat,
die wohl kaum ihresgleichen hat.
Der Vogt, der Tell gefangenahm
und durch die “Hohle Gasse“ kam
bei Küßnacht dann, fand dort den Tod:
Tell konnte fliehen und sah rot;
er lauerte dem Geßler auf -
so nahm das Schicksal seinen Lauf
und das war weiß Gott auch kein Scherz,
denn Tells Pfeil traf den Kerl ins Herz...
Die Eidgenossen wurden frei,
der Vögte Willkür war vorbei,
geschlagen wurde Österreichs Heer -
doch das ist alles lange her...


*


lauflegende PAAVO NURMI



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NURMI – SKULPTUR MIT DEM

BILDHAUER & SEINEM MODELL

er war zu seiner zeit ein star wie bolt

errang zig weltrekorde und auch gold

ist eine lauflegende noch bis heut

in finnland kennen nurmi alle leut'

wo man ihn durch ein bronze-standbild ehrte

das bald auf einer marke wiederkehrte...


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https://de.wikipedia.org/wiki/Paavo_Nurmi

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