Klassiker für Schwaben"Gefunden" von Goethe (Zusammenfassung und Interpretation)

Ballade zum Thema Literatur

von  Schreibfan


Klassiker für Schwaben: "Gefunden" von Goethe
Zusammenfassung und Interpretation

"Gefunden" (Original von Goethe)

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah’ ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt’ es brechen,
Da sagt’ es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub’s mit allen
Den Würzlein aus,
Zum Garten trug ich’s
Am hübschen Haus.
Und pflanzt’ es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort

Uff Schwäbisch: "Gfunda" vom Jojo. Was ogfaehr dren stohd ond wasr damid moind


a Lyrischs I dabbd rom im Wald
Ganz ohne Grond, zur Gaudi hald.
Mechd a saubres Bliemle zopfe
ond des ko jo ett weit hopfe.
Drom blärrts es o: "No gang I hee!"
Des Lyrik I sagt glei "OK".
Ond grubleds med de Wurzle aus...
...brengds hoim zom Wengerd hendras Haus.
S buddleds ei, macht's Löchle zu,
des Bliemle freit si ond gibd Ruh.

Ond was Dr Goedde damit herzschwaetze mechd:

Dr Jo moind (vordergründig nur)
"Leutle, schuetzed die Nadur!
Machd ed emmer Älles hee,
wenn Ebbes wächst no ischs doch schee."

Bloß, was em wirklich stürmt und draenggd:
Er hod soim Weib no gar nix gschengt
zu saellem Silberhauchzichsdag.
Er hofft, des sie des Tegschdle mog.

Hods klabbd? Hod se zum Stecka gschdreebt?
Zumindeschd hod dr no weng g'laebd...

Übersetzung;

"Gefunden" von Johann Wolfgang von Goethe. Was in etwa drin steht und was er damit meint:

Ein Lyrisches ich läuft im Wald herum.
Ohne Grund, zur Freude halt.
Es möchte ein hübsches Blümlein pflücken.
Und das kann ja nicht weghuepfen.
Deshalb jammert das Blümlein das Lyrische Ich an: "Dann gehe ich kaputt!"
Das Lyrik-Ich sagt gleich "OK".
Und gräbt es mit den Wurzeln aus ...
...bringt es heim zum Weingarten hinter das Haus.
Das Lyrische Ich gräbt es ein, macht das Loch zu,
das Blümlein freut sich und gibt Ruh.

Und was Johann Wolfgang von Goethe damit ausdrücken möchte:

Johann Wolfgang von Goethe meint (vordergründig nur):
Leute, schützt die Natur.
Macht nicht immer alles kaputt,
wenn etwas wächst, dann ist es doch schön.

Doch was in ihm wirklich stürmt und drängt:
Er hat seiner Frau noch gar nichts geschenkt
zu jenem Silberhochzeitstag.
Er hofft, dass sie dieses Textlein mag.

Hat's geklappt? Hat sie zum Stock gestrebt?
Zumindest hat er noch eine Weile gelebt.

Copyright: Hannah May, 01.04.2024



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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (05.04.24, 01:56)
Obiges Thema / Vorlage hat mich auch schonmal gereizt: 

https://keinverlag.de/465151.text

Und ich liebe diese Mundart! 

LG Inge
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