So´nntäglicher Pasch auf großer Straße

Tagebuch zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  S4SCH4

Du denkst, sie sei ein offenes Buch…

doch ihre Verse samt den Versnummern sind plötzlich vertauscht!

durcheinandergewürfelt als spiele man fortlaufend Pasch mit ihnen, aber der Reihe nach

lol - welch´ Ironie...

zuerst kam der Sechser- da freute ich mich, alles lag gleich, alles war in Ordnung

der Sieg war zum Greifen nah und das Gefühl eines solchen bereits da, -doch weit gefehlt

der nächste Wurf war "immer( )hin" eine große Straße

wohin diese führte, sollte mir später noch klar werden 

ersteinmal schlängelte sie sich geradewegs um meinen Hals

ein U-Turn, etwas das sagt: deine letzte Wende...ab jetzt wird’s eng 

mit dem anderen Ende ging die Fahrbahn einmal durch die Wohnzimmerdecke

das Würfeln dieser Straße, hatte nun wie eingangs erwähnt, alle Verse getauscht

ob Vorsehung oder nicht, man hatte sie auf eine neue, moderne Art und Weise verlegt 

fest geteert und mit einer Walze, dampfend niedergedrückt

mir kam es so vor als lese ich sie (also die Welt, das hätte ich vielleicht besser früher gesagt), das erste Mal

nur mit Erinnerungen an Orte und Stellen die einmal wahrscheinlich waren

ich dachte an Wiedergeburt, ich dachte an Alzheimer, ich dachte an eine letzte Chance

ich dachte daran, dass mir die Alchemie, mit der jene Straße ja versehen sei, schon "den Weg weise"

ich dachte an Hilfslosigkeit, Heilsarmee und ein Heimatmuseum

eines das ich mir nun auf Erden zurecht machen konnte, da der Weg ja in den Himmel zu führen schien

und eines wurde mir klar: ich konnte mit der Schlinge um den Hals, nur Luft gewinnen, indem ich mich  in luftige Höhen bewegte

so hangelte ich mich erstmal eine Etage nach oben und fand mich im Schlafzimmer der Nachbarn über mir wieder

sie machten gerade Liebe und ich war da eher unliebsam dazwischen gekommen

der Strick führte nämlich direkt durch die Besucherritze ihres Ehebettes und machte den Beiden einen "Strick durch die Recknung"

man vermutete es bereits und es war richtig: das Ehepaar kam aus Peking

sie machten etwas das nach geduckter Ente aussah und ich schickte mich schleunigst an, weiter zu kommen

so ging es eine weitere Etage hinauf

diesmal war ich in einem Bad gelandet und ich konnte vor lauter Dampf nicht und niemanden erkennen

ein Mann begann bald darauf, wohl unter der Dusche, zu singen " we are the champignons"

ich fragte mich ob es dem Interpret um Pilze, Schweine oder um Gewinner ginge

wobei ich zu Letzteren ja ein etwas "angespanntes" Verhältnis pflegte seit neuestem

ich war hin und hergerissen was ich nun davon halten sollte und das, um meinen Hals Geschlängelte kratzte ein wenig

abermals ging es ein Stockwerk weiter hinauf

ich fand mich nun auf dem Dach des Wohngebäudes wieder, während ein scharfer Wind blies

meine Klamotten waren im Bad durch die feuchte Luft ein wenig klamm geworden, das machte mir das Wetter nicht besser

in den Himmel aufschauend sah ich wie der Strick, die Straße oder was auch immer weit in die Wolken führte

wie ein Duracellhäschen fing ich an zu gehen während ich nach oben schaute

ob es mangelndes Gleichgewicht, oder sonstiges war...keine Ahnung

mit einem Mal fing ich an zu stolpern und hechtete dabei nach vorne -über die Schwelle des Wohngebäudedaches...

im Fallen merkte ich es noch: der Strick hatte sich während meines Aufstieges um Beine und Füße gelegt

sich dort schließlich verheddert und mich zu Fall gebracht

Nun ja... "coming down is the hardest thing..."




Anmerkung von S4SCH4:

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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (14.04.24, 11:08)
Ich begann zu lesen ... und der Text hielt die Spannung bis zum Schluss. Sehr schön! 
Dann erst entdeckte ich den Link zu einem meiner Lieblingssongs von einer meiner Lieblingsbands. R.I.P. Tom, I love You! 
Jetzt hab ich für den Rest des Sonntags gute Laune – durch diesen Ohrwurm. 
Danke dafür, S4SCH4, 
Inge  :)

 S4SCH4 meinte dazu am 14.04.24 um 22:54:
gerne
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