Lebensmuster

Gedicht zum Thema Lebensweg

von  KonstantinF.

 

Ich war einmal ein Musterknabe

und saß im Unterricht ganz vorn,

stets fleißig ohne viel Gehabe,

erregte nie der Lehrer Zorn.

 

So blieb es all die zähen Jahre,

hab keinen Lehrplan torpediert,

und wartete aufs Wunderbare,

das man als Leben definiert.

 

Der erste Reinfall kam mit Betti,

ganz große Liebe, wie’s erst schien.

Ein Jahr lang war die Welt paletti,

dann folgte sie 'nem Kerl nach Wien.

 

Nicht ohne Schrammen ging es weiter,

auch hat mich manches sehr empört.

Den Spruch von einer Hühnerleiter

hat jeder wohl schon oft gehört.

 

Man arrangiert sich mit den Zeiten,

geht auf im Job, liebt manche Frau,

entdeckt im Alter neue Seiten,

geriert sich nicht mehr wie ein Pfau.

 

Es war bestimmt kein Musterleben,

so mancher Umweg grundverkehrt.

Doch habe ich bei allem Streben

aus heut'ger Sicht fast nichts entbehrt.



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Kommentare zu diesem Text


 niemand (16.04.24, 14:47)

Doch habe ich bei allem Streben

aus heut'ger Sicht fast nichts entbehrt.
Die obigen beiden Schlußzeilen, die unterschreibe ich wirklich und ehrlich.

Viele "grundverkehrten Umwege", das kenne ich auch, dennoch würde ich
behaupten, dass sie gut waren für meine innere Entwicklung, so beschwerlich
sie auch in ihren Zeiten waren. Auch möchte ich mit der Generation "verwöhnt und alles Mögliche gehabt" absolut nicht tauschen. Wenn man nicht "alles" bekam, was heutzutage so selbstverstänlich erscheint, so wuchs doch die Wertschätzung aller Dinge, auch der Kleinsten. Vielleicht erklärt mich so mancher für bekloppt   ;)  aber mich hat das zufriedener gemacht. Alles ist nur so viel wert, wie man es ihm beimißt und zu dieser Einstellung gehört auch eine
Entbehrung. Wem zu viel ins Maul gestopft wird, der verliert jeden Geschmackssinn, selbst den seiner Lieblingsspeise. Das nur als Bild und Beispiel. Daher gefällt mir Dein Gedicht!   Mit liebem Gruß, niemand :)

 KonstantinF. meinte dazu am 16.04.24 um 15:49:
Danke, liebe niemand!

Ich gehe mit Deinen Ausführungen konform.
Man ist in späteren Jahren ja oft versucht, nach dem was-wäre-wenn-gewesen zu fragen. Aber letztlich war jeder Umweg wieder für etwas anderes gut. Und so sollten wir doch zufrieden mit dem Erreichten sein. ;)

Gruß vom Konstantin
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