Das alte Haus

Gedicht

von  Naja

Schon oft hab vor der dichten Hecke ich gestanden
und wusste vom Dahinter: jenem stillen Ort,
dem Garten Eden. Doch es trieb mich stets hinfort,
als käm' im Abenddämmern mir der Mut abhanden.

Das Haus mit seinem roten Hütchen und den dunklen Augen,
es rief schon immer mir von drinnen zu:
"Tritt nur herein, hier findest Frieden du und all die Ruh',
die du ersehnst! Ich will zum Glück dir taugen!"

Und irgendwann, da wird mich all mein Mut begleiten,
ich werd' die Schwelle hin zum Garten leise überschreiten -
und vor der Bank am Haus stehn einsam dann zwei Schuh'.

Wer einmal eintritt, muss fortan dem Haus gehören
und nichts von Welt wird drinnen seinen Frieden stören.
Und vor dem Tor wächst lautlos eine Hecke zu.



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Kommentare zu diesem Text


 franky (13.05.24, 11:20)
Hi liebe Maja 

Sehr mystisch und abgründig, wenn da vor dem alten Haus etwas lautlos zuwächst. Möchte nicht wissen, wie viele Leichen in dem alten Haus noch verborgen sind.  
Das könnte der Beginn eines spannenden Krimis sein.

Liebe Grüße von Franky

 Naja meinte dazu am 13.05.24 um 18:46:
Danke, Franky! Der Geruch der Kellerleichen ist hier schon seit gut zehn Jahren verflogen, will sagen, das Gedicht hat schon gut zehn Jahre auf dem Buckel Schön, dass es noch gefällt. LG sendet Naja

 Oops (13.05.24, 12:14)
Und als die 100 Jahre vorüber waren und der Zauber gelöst, die Hecke sich wieder öffnete, ritt ein Prinz vorbei der von der super schönen Prinzessin hörte, die dort zum schlafen lag hinter dem roten Dach. Nach einen besonders innigen Kuss erwachte die Prinzessin. Und all die Leute die auch in dem Haus wohnten erwachten und  konnten ihren gewohnten Tätigkeiten wieder nachkommen. Doch zunächst wurde ein prunkvolles Hochzeitsfest, welches diese Mauern jemals erblickten, gefeiert. Mit dem glücklichsten Paar aller Zeiten...und wenn sie nicht gestorben sind dann...., oder so ähnlich :)

LG Oops

Ich habe dies wunderschöne Gedicht einfach nur ein wenig weiter gesponnen, ich hoffe das war okay für dich.

Kommentar geändert am 13.05.2024 um 16:19 Uhr

 Naja antwortete darauf am 13.05.24 um 18:49:
Das ist sehr okay für mich, liebe Oops, danke für diesen fantasievollen Kommi! Liebe Grüße von Naja

 Augustus (13.05.24, 13:28)
Schon oft hab vor der dichten Hecke ich gestanden

Das „ich“ im ersten Vers finde ich notgedrungen dahinplatziert, und macht den Vers gekünstelt, damit das versmass passt. 

Vllt wäre es empfehlenswert den Vers durch zwei Wörter zu tauschen.  

Ich hab oft vor der dichten Hecke schon gestanden

Ist der erste Vers überwunden, ist der Rest gekonnt runter metrumiert. 

Kommentar geändert am 13.05.2024 um 13:29 Uhr

 Naja schrieb daraufhin am 13.05.24 um 18:51:
Vielen Dank für deine  Anregung, Augustus, ich werde darüber nachdenken!
LG von Naja

 EkkehartMittelberg (13.05.24, 13:54)
Eine schöne märchenhafte Vision

LG
Ekki

 Naja äußerte darauf am 13.05.24 um 18:53:
Danke, lieber Ekki!
Herzliche Grüße!

 Didi.Costaire (13.05.24, 16:07)
Vierzehn Verse, in denen sich viel verändert. Hübsch verdichtet.

Beste Grüße, 
Dirk

 Naja ergänzte dazu am 13.05.24 um 18:54:
Auch dir herzlichen Dank, Dirk, samt lieben Grüßen!

 Agnetia (13.05.24, 23:08)
ein uindervolles, tiefsinniges Sonett, Naja. So ging es mir mit meinem Haus. Vin Anfang an versprach es mir, und es hat nie sein Versprechen gebrochen... LG von Agnete

 Naja meinte dazu am 14.05.24 um 04:22:
Ich freue mich sehr, dich hier zu lesen, liebe Agnete. Und ich lese in deinen Worten, dass du sie auch magst, diese Orte, an denen die Dinge anfangen zu sprechen. Dort gelingen mir die Worte…
Herzliche Grüße zu dir!
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