Alle 12 Textkommentare von Detektivin

05.06.22 - Kommentar zum Text  insgeheim von  monalisa: "Liebe Mona, insbesondere die gekürzte Version berührt mich sehr.  Ich hatte sofort das Gefühl des Nachhausekommens im Kopf -- zurück zu Personen, die einem einst sehr nahe standen, mit denen man sich ein auseinandergelebt hat. Und trotzdem -- trotz der Lebensrealitäten, die sich ein bisschen auseinandergerückt haben -- fühlt man sich sehr verstanden, sehr nah und sehr verbunden. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie wichtig diese alten und tiefen Verbindungen sind und wie schön es ist, nach Hause zu kommen. Wie schön es ist, zurück in die vertraute, kleine Welt zu klettern und das Leben an diesem vertrauen Ort am Rande der Welt zu genießen.   Wer (wie ich) das Neue liebt, vergisst vielleicht auch schnell, wie schön die Ruhe und Sicherheit sind, die es in der Heimat gibt. Danke fürs dran Erinnern -- es war mir eine Freude deinen Text zu lesen. (:"

22.04.22 - Kommentar zum Text  LP von  minze: "Hab geklickt, weil ich die Musikerin LP toll finde und wurde auch vom Text nicht enttäuscht. Ich finds sehr eingängig und authentisch und sah mich irgendwo auch auf dem Sofa (oder der Isomatte) sitzen. (:"

30.03.22 - Kommentar zum Text  Solidarität hat ihren Preis von  eiskimo: "Du sprichts mir aus der Seele (:"

30.03.22 - Kommentar zum Text  ... Wachstumsschmerzen. von  MagunSimurgh: "Hallihallo, auch dieser Text hat mich (wieder einmal) sehr berührt – du kriegst das irgendwie immer wieder sehr gut hin. Ich lese in diesem Text vieles: die Überforderung mit den eigenen Gedanken, die man nur notdürftig irgendwie aufschreiben (Tagebuch), aber nicht wirklich beherrschen kann, und die sich irgendwie auch „nicht richtig“ anfühlen (Schraube locker) – vielleicht sogar das Gefühl, mit seinen Sorgen und Problemen fehl am Platz zu sein und nicht wirklich „reinzupassen“ – „darf ich das überhaupt so denken?“. In all diesem Gedankenchaos und seiner Überforderung & Hilflosigkeit formt sich der Wunsch, wenigstens erkennen zu können, was dieses Gedankenchaos überhaupt soll und worum es geht („es würde wenigstens einer das Licht anmachen, / dass du die tropfenden Worte mitlesen könntest“), der Wunsch, jemanden zu haben, der etwas Struktur in das Chaos bringt und die Gedanken sortiert. Nach diesem „Überforderungs-Teil“ kommt dann aber wieder die Zuversicht; das Gedankenchaos ist schwer, auch, weil es eine (Identitäts-)Krise nach der anderen ist („die aufgeschlagenen Knie von gestern noch weh tun“) und sie immer schwerer auszuhalten wird („die Hände kälter werden vom tropfnassen Papier“), aber die vorher erwünschten Freund:innen eilen heran und bringen Wohnungs- und Schraubenschlüssel. Ich interpretiere den Wohnungsschlüssel als Zugang zum inneren des LIs (vgl. Wohnungsbesichtigung), als ehrlichen Zugang zu dessen Gedanken und Sorgen, weil man sich einander offenbaren kann. Der Schraubenschlüssel hilft dann dabei, die lockere Schraube wieder festzudrehen und so dem LI das Gefühl zu geben, „richtig“ oder zumindest wenigstens nicht falsch und fehl am Platz zu sein. Eben diese Freund:innen kommen, wenn man sie braucht (oder ruft) und für mich fühlen sich diese Zeilen an wie eine lange, warme Umarmung mit den Worten „du bist richtig so, wie du bist, ich verstehe dich. Lass uns deine Gedanken doch zusammen reflektieren – ich versteh das so…“. Was eine wertvolle Herzlichkeit und wie schön, solche Menschen in seinem Leben zu haben. Mit dieser neu gewonnenen Zuversicht wird sich langsam wieder sortiert und wieder berappelt, sich an das neue (gewachsene) Ich gewöhnt und die Befreiung genossen, ehrlich zu sich selbst und anderen sein zu können; ein Stück näher zu sich selbst gekommen zu sein – sich vielleicht sogar ein Stück weit selbst gefunden zu haben? Auf jeden Fall spüre ich hier eine gewisse Ermächtigung und insbesondere Befreiung, die wohl am Ende einer jeden Wachstumsphase stehen und die vorherigen Wachstumsschmerzen kompensieren. Den Wechsel zwischen Überforderung/Hilflosigkeit und Zuversicht/Wertschätzung der Freundschaft finde ich hier sehr spannend und schön. So viel erstmal zu meiner inhaltlichen Intepretation. Das „Wenn… Dann“ und den Bezug zum Titel finde ich stilistisch sehr schön. Allgemein habe ich mich in diesem Text sehr wiedergefunden und mich selbst lebhaft im Flur meine Gedanken aufwischen sehen, während der Wohnungsschlüssel sich in der Tür rumdreht. und die Freund:innen zur Rettung eilen – für mich eine sehr lebhafte, ergreifende Sprache. Was eine Ode auf die Freundschaft, das Leben & die persönliche Weiterentwicklung."

15.03.22 - Kommentar zum Text  Einladungen von  MagunSimurgh: "Hallihallo, ich mag diesen Text sehr gerne, weil er (so wie ich ihn verstehe) um Freundschaft geht. :)  Ich lese darin den Balanceakt einer entstehender Freundschaft: wie viel kann und muss man investieren, ohne aufdringlich zu wirken? Wie viel darf ich investieren, ohne enttäuscht zu sein? Also ich sehe da dieses Abwägen zwischen Selbstschutz (Enttäuschung vermeiden), aber eben auch etwas Verletzlichkeit zulassen, um die Freundschaft eingehen zu können. Verletzlichkeit gehört (zumindest mMn) schon zu tieferen Beziehungen dazu (ist ja doof, nur an der Oberfläche zu kratzen), aber gerade zu Beginn ist die Balance halt super schwierig: wie viel muss ich für eine tiefe Beziehung offenbaren und wie kann ich mich selbst schützen, dass sich das nicht gegen mich wendet und ich letztendlich verletzt werde? Und wenn man das für sich selbst geklärt hat, ist eben immer noch die Frage, wie man die andere Person jetzt am besten approached: wie viel Nähe ist ok? Wie schnell darf es gehen? Was wirkt interessiert und wertschätzend und was eher aufdringlich? Das rauszufinden, also den passenden Kuchen zu finden, ist natürlich zum Beginn, wo man sich noch recht schlecht kennt, sehr schwierig und mit einem gewissen Risiko verbunden. Nicht, dass die andere Person abgeschreckt wird ("huch, das ging mir aber viel zu schnell, was ist die Person schon so anhänglich") oder das Interesse verliert, weil sie das Gefühl hat, man bemühe sich nicht. Bei der letzten Strophe bin ich mir unsicher, wie ich die deuten soll: es bedarf Tapferkeit, sich ehrlich zu offenbaren, denn was, wenn keiner das erwidert & annimmt? Das würde ja meine Verletzlichkeits-These von vorher sehr schon abrunden und nochmal zusammenfassen. Aber vielleicht  ist es auch ganz anders gemeint? Es Bedarf Mut, sich "unperfekt" und "uninszeniert" zu zeigen, weil man damit auch abschreckend wirken kann? Schöner Text auf jeden Fall -- macht Lust auf Kuchen und neue Freundschaften  :angel:"

12.03.22 - Kommentar zum Text  nachspiel von  monalisa: "Liebe Mona, du hast hier (wieder) ein für mich sehr berührendes Bild gezeichnet.  Das lyrische Ich ist im Herzen noch immer jung und aktiv, aber stößt an eine Grenze: die Zeit geht vor. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das interpretieren soll, von daher hier mal zwei Ansätze: - die Uhr geht vor: es kommt einem also schon früh deutlich später vor; das lyrische Ich feiert noch, aber nicht mehr bis Mitten in die Nacht (bzw. ermüdet deutlich früher).  - die Jahre sind schnell verflogen: es ist schon 2022 & das lyrische Ich ist "alt" geworden. Es fühlt sich so an, als würde die Zeit vorgehen, als wäre es noch gar nicht wirklich so alt, sondern der Kalender hätte sich nur vertan. Aber irgendwie ist es gefühlt über Nacht vom jungen Mädchen zur älteren Erwachsenen geworden. ("Die Zeit, die rennt" um meine Oma hier mal zu zitieren. "Huch - wieder ein Jahr älter geworden") Vielleicht schließt das eine ja das andere auch nicht aus, mit dem älter werden kann sich ja auch das Zeitempfinden und die Schlafensgehzeit auf kleiner Tagesebene verändern.  Ob der letzte Vers nur eine Feststellung oder auch eine innere Wertung ist, vermag ich nicht zu beurteilen. (:  Ich mag dieses Lebendige im Verlauf der Zeit, was du hier eingefangen hast. Und vielleicht damit auch die (schleichende) Vergänglichkeit der Lebendigkeit?  Einen schönen Schreibstil hast du, das möchte ich dir hier einfach nochmal sagen :)"

09.03.22 - Kommentar zum Text  sintflut von  monalisa: "Liebe Mona, dein Text hat mich sehr berührt und abgeholt.  Ich habe sehr gut spüren können, wie die Welle der Traurigkeit sich ankündigt, man merkt "oh nein, er geht bergab". Aber man kann nicht so wirklich etwas dagegen tun und ist dieser Welle schonungslos ausgeliefert, die einen da sehenden Auges überrollt. Es wird immer schlimmer, bis es letztendlich auch das ganze Umfeld betrifft (ich bin z.B sehr gereizt, wenn es mir nicht gut geht, das betrifft meine Lieben schon sehr). Und dann geht es hoffentlich auch irgendwann wieder bergauf. (: So ist dein Text auf jeden Fall bei mir angekommen.  Auf jeden Fall bereichernd zu lesen! :)"

08.03.22 - Kommentar zum Text  Zapfen-Streich von  MagunSimurgh: "Dein Text hat mich (wieder mal) sehr berührt und ich fand ihn sehr lesenswert. (: Der Titel „Zapfen-Streich“ verspricht ja schonmal viel: zur Ruhe kommen (Beginn der Nachtruhe), aber auch das Ende einer Ära (großer Zapfenstreich für Merkel). Vieles davon habe ich irgendwie auch in diesem Text gespürt, von daher let’s go: Ich verstehe deinen Text so, dass er die drei Phasen eines Abschieds beschreibt. Vor dem Abschied wird die Bindung zum Umfeld und zum „alten“ noch einmal gestärkt.  Mit dem drohenden Verlust wird ja vielleicht auch noch einmal bewusster wahrgenommen und gespürt was es da eigentlich alles (schönes) gibt („zwischen den frischen Trieben spüren“). Aus dieser intensivierten Beziehung kann dann noch ganz viel an Nährstoffen gezogen werden: Energie tanken, lernen, sich weiterentwickeln. Die Früchte als Produkt dieser Kraft und dieses Wachstums zeigen allen (und einem selbst), wie lehrreich diese Zeit war und wie gut sie nun auch endet. Abgesehen von Kraft & Energie tanken, ist vor dem Abschied aber auch noch etwas anderes wichtig: den Ort so gestalten, dass man ihn guten Gewissens verlassen kann. Und so wird versucht, Unliebsames loszuwerden und Gutes dort zu lassen – letztendlich im Guten zu gehen und zufrieden über das eigene Werk zu sein. Die eigenen Früchte abzuwerfen und wachsen sehen zu wollen; also letztendlich einen Teil von sich dort zu lassen, damit er sich entwickeln kann, ist an sich irre wertvoll. Was ist mehr wertschätzend meiner eigenen Person gegenüber, als sagen zu können „ich möchte, dass etwas [gutes] von mir bleibt“ – weil daraus schon die Überzeugung spricht, etwas Gutes zu sein und gutes hinterlassen zu können? Und das sogar in einem Umfeld, dass ich nach meinen Idealen formen konnte. Mit dieser eigenen Bestätigung im Gepäck, kann sich dann zufrieden verabschiedet werden. Der Abschied bietet zudem die Chance, sich über sich selbst bewusst zu werden und zu reflektieren: was war gut? Was möchte ich bewahren? Was möchte ich lieber nicht mit in das neue Abenteuer nehmen? Mit dem eigenen Ich klar vor Augen, kann der Abschied dann vollzogen werden – natürlich nicht ganz schmerzbefreit, denn all das Schöne zu verlassen, was vorher noch so bewusst wahrgenommen wurde, ist natürlich hart. So viel wurde investiert und aufgebaut; jetzt zu gehen ist schwer. Die hierbei geweinte „harzige Träne“ kann gleichzeitig aber auch die Wunden heilen; die des Abschieds und auch die der vergangenen Zeit. So kann sich neuer Hoffnung und mit neuer Kraft dem neuen Abenteuer gewidmet zu werden. Der Vorsatz, beim nächsten Mal schon schneller anzukommen, zeugt ja nur davon, wie wertvoll das Ankommen und die Verwurzelung waren.   Dein Text ist traurig, schön und zuversichtlich zugleich und diese Mischung an Emotionen eröffnet wir eine ganz neue Betrachtungsweise auf das Thema Abschied. Danke dafür. Ich fand die Einbettung in das Bild des Baums sehr schön – den Baum als Symbol für das Leben finde ich hier sehr passend.   Soundtrack dieses Kommentars war übrigens „Your’re my Home – Acoustic” von Joshua Radin, was ich auch thematisch sehr passend finde und gerne als Songempfehlung hier lassen wollte. (:"

05.03.22 - Kommentar zum Text  18 Minuten von  MagunSimurgh: "Gelungene Vertonung, sind Sie Nachrichtensprecher? :)"

04.03.22 - Kommentar zum Text  Diagnose von  MagunSimurgh: "Ich muss gestehen, dass dieser Text mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat, auch wenn es ja eine "ernste Erkrankung" ist. Dein Humor im Stil gefällt mir (wenn er denn überhaupt so gemeint war). Irgendwie sehe ich das lyrische Ich hier sehr stellvertretend für viele typische "Krankheitsverläufe":  Nach einem einschneidenden Erlebnis tut erstmal vieles weh, aber das allermeiste biegt sich nach kurzer Zeit auch von alleine wieder hin. Was am Ende noch Probleme macht ist meist das Herz/die Psyche (insbesondere bei lockdown-bedingten "coronaren" Erkrankungen [fand ich viel lustiger als ich sollte]).  Am Ende hat jede:r seine/ihre eigene bevorzugte Therapieform - Musik und Schreiben stellvertretend für den kreativen Ausdruck als Bewältigung finde ich hier sehr passend.  Abgesehen von dieser Chronologie fand ich auch einige "Einwürfe" spannend; wie die vielleicht fast selbstironische Art des lyrischen Ichs, wenn es wiedergibt "der Weg nach innen sei bei mir außergewöhnlich weit". Harte Schale, weicher Kern? Das Herz scheint ja ordentlich aufgerüttelt worden zu sein (sogar einen Arztbesuch wert), aber trotzdem nicht wirklich zugänglich? Kann das lyrische Ich seinen Schmerz also teilen oder frisst es ihn in sich rein?  Vielleicht weiß es das ja auch nicht so genau; letztendlich scheint ja auch eine gewisse Ambivalenz zwischen "[...] wenn mir das Herz auf der Zunge schlüge,/ oder im Hals stecken bliebe" zu bestehen. Unabhängig vom lyrischen Ich ist es auf jeden Fall ein clevere Einbettung von Redewendungen, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.  Insgesamt gefällt mir der Text also sehr gut & hat was erfrischendes (:"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Detektivin. Threads, in denen sich Detektivin an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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