dort. hältst du meinen Atem an.

Gedicht

von  Vaga

ein Land
das weiße Dorf
dort
in einem Zimmer der Himmel

ich wage kein Wort
dein Mund
auf meinem Scheitel

bewohnt mich

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Kommentare zu diesem Text

jaccolo (44)
(05.03.07)
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 Vaga meinte dazu am 06.03.07:
Danke, jaccolo!
scalidoro (58)
(06.03.07)
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 Vaga antwortete darauf am 06.03.07:
Ich kürzte es um ein paar Worte und hoffe, es ist trotzdem noch "viel" genug. LG u. Dank - Vaga.

 Perry (06.03.07)
Hallo Vaga,
ein lyrisch begeisternder Text, auch wenn mir der Einstieg ein wenig zu "himmellastig" ist.
LG
Perry

 Vaga schrieb daraufhin am 06.03.07:
Du hast recht, zu überstürzt schob ich den Beginn zu hoch - ich werde das Firmament entfernen. Danke für die konstruktive Anregung. LG - Vaga.
artemidor (58)
(06.03.07)
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 Vaga äußerte darauf am 06.03.07:
Ich freu' mich sehr über das, was du in deinem Kommentar schreibst. Danke!
LudwigJanssen (54)
(08.03.07)
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 Vaga ergänzte dazu am 08.03.07:
Ja - so kann man es auch lesen. Ich danke dir. LG - Vaga.

 kirchheimrunner (13.03.07)
solche Texte liebe ich.
Worte die puzeln, die querliegen und doch wie im Mikkado - Spiel ihren Platz finden.

L.g. Hans

 Vaga meinte dazu am 13.03.07:
Danke dir sehr für deinen Kommentar. LG.
s.strehle (28)
(01.04.07)
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 Vaga meinte dazu am 01.04.07:
Ich danke dir außerordentlich für deinen engagierten Kommentar. Ja - die Einwortzeilen, ich werde sie mir als Hervorhebung wohl eher verbieten zukünftig, weil sie ein zu künstliches Mittel sind. Wie du dieses kleine Gedicht analysierst zeigt beispielhaft, wie bild- und hilfreich und auch außerordentlich spannend Kommentierungen sein können. Jeden deiner Gedankengänge kann ich mitgehen, jeden nachvollziehen. Etwas möchte ich kurz noch anmerken - nämlich, dass ich bei der Betitelung meiner Gedichte versuche, darauf zu achten, dass sie einen "Bild- und Klärhinweis" geben und als Grundzug bzw. Faden oftmals zwingend nötig sind in dem Gebinde aus Zeilen. Noch einmal: Vielen, vielen Dank. Ich werde diesen Kommentar nicht nur einmal lesen. Liebe herzliche Grüße - Vaga.
Graeculus (69) meinte dazu am 03.12.16:
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 Vaga meinte dazu am 03.12.16:
Ja, das finde ich auch! Aber auch Lalas Kommentar - siehe unten - ist sehr interessant zu lesen. Dabei ist’s doch nur ein so ’kleines, unscheinbares Gedicht’! So klein, dass man es ’einatmen’ könnte .

 Néniel (05.04.07)
manchmal kann das schweigen zu zweit so wunderbar zärtlich sein. die bilder der drei abschnitte harmonieren sehr gut zusammen. gefällt mir. lg, ive.

 Vaga meinte dazu am 05.04.07:
Danke - Ive - für deinen lb. Kommentar. Herzlichst - Vaga.

 Lala (23.04.11)
Nennen Sie mich übergeschnappt oder durchgedreht. Aber diese Zeilen sind für mich äußerst furchteinflößend. „Ich wage kein Wort“, der Atem ist angehalten und der Kuss auf den Scheitel liest sich für mich eher beunruhigend.

Das weiße Dorf liegt so malerisch und unschuldig da, so unberührt wie jungfräulich. Kleine Häuser mit weiß gekalkten Wänden, die sich in die Landschaft schmiegen und aus deren Mitte ein Kirchturm ragt. So putig wie beschauchlich – betrachtet man es aus größerer Distanz oder wie der Betrachter eines Gemäldes. Dann kommt der Fingerzeig – dort! Schau dahin! Dort hinein! In das Zimmer. Und dann sehe ich eine geputzte Decke und eine gegenüberliegende nackte Wand an der der ein Kruzifix hängt.Das LyrI wagt kein Wort und neigt vielleicht demütig oder ängstlich Ihr Haupt, um einen Kuss wie beim Abendmahl zu erhalten.

Aber nicht das Wort des Herren wohnt im LyrI, sondern der Mund des lyrischen Dus – pfuideibel. Möglicherweise ist der Mund nämlich ein sabbender, häßlicher Mund und dieser Mund, nicht das Wort, erfüllt – erfüllt? – erstickt! das Leben des LyrI: dort. hältst (noch immer! ein leben lang!) du meinen Atem an. Das lese ich wie eine Anklage.

Was mir außerordentlich gefällt, ist, dass ich den Text auch sehr positiv lesen kann, z. B. den Scheitel als einen Kuss just im Scheitelpunkt eines Orgasmus, den Ersten?, den Einzigen? interpretieren kann an dem die Zeit und der Atem stockt und sich der Himmel auftut und sich das Lyri sehr geborgen und beschützt wähnt.

Aber bei mir drängt sich das düstere Bild deutlicher auf – vielleicht muss ich doch zum Psychologen?

Sehr gern gelesen und ich finde es passt gerade sehr gut in die österliche Zeit.

Gruß

Lala

 Vaga meinte dazu am 23.04.11:
Beeindruckend, was du "siehst" in diesem Gedicht(-bild). Und: Nichts ist verkehrt daran, vieles mir sogar sehr einleuchtend. Das "Kruzifix" hing wohl doch zu lange über bzw. vor und neben mir, als dass ich es völlig aus meinen kreativen Ergüssen werde verbannen können. Hin und wieder arbeite ich damit bewusst, nicht selten aber auch geschieht das unbewusst, und ein aufmerksamer "Hin- bzw. Zuschauer" kann so etwas erspüren. Ich danke dir in diesem Sinne besonders für deinen Kommentar.
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