V e r s e t z t

Short Story zum Thema Frauen/ Männer

von  Bohemien

du steigst aus dem bus,
es ist schon dunkel,
die straßen sind auch leerer geworden.

du läufst über das kopfsteinpflaster richtung zentrum.

an der nächsten ecke biegst du ab,
hier beginnt es lebhaft zu werden, viele menschen, überwiegend junge paare kommen dir entgegen, auch heller ist es hier, die vielen szenekneipen, bistros und cafes sorgen für ausreichend licht, auch nach außen,
auf die vor ihnen liegende fußgängerzone.

endlich, du hast es gefunden,
das kleine italienische lokal,
in dem du dich verabredest hast,
gehst durch die,
sich nur schwer öffnen lassende dunkle holztür und blickst ein wenig erstaunt,
als du deinen reservierten tisch noch leer vorfindest.

sie hat dich versetzt, dein erster gedanke,
war doch klar, dein zweiter,
gleich hinterher und so nimmst du doch erstmal,
an dem kleinen tisch am fenster platz.

ein kellner taucht wenige sekunden danach schon vor dir auf und erkundigt sich nach deinen wünschen.

du signalisierst ihm, daß er sich noch einmal zurückziehen möge, bis du ihn rufen würdest.
eine halbe stunde später schließlich, gibst du auf, winkst den kellner zu dir und bestellst ein großes bier.

als dieses sehr rasch kam,
gabst du deine nächste bestellung auf,
eine minestrone, einen gemischten salat und eine pizza mit sardellen.

wenig später,
deine minestrone war mittlerweile eingetroffen, deine verabredung nicht,
bestellst du  dein zweites bier.

schlampe war mittlerweile dein zwanzigster oder einundzwanzigster gedanke,
der dir nach einem großen schluck aus deinem glas kam.
die pizza kommt,
endlich, sieht lecker aus und es sind viele sardellen darauf, du magst diesen salzigen,
tranigfischigen geschmack,
dein drittes bier ist im anmarsch,
die verabredung nicht,
hat sich wohl auch erledigt damit,
für dich.

ist auch egal, diese blöde kuh,
darauf kannst du gut und gerne verzichten,
dein fünfunddreißigster gedanke zu diesem thema,
schließt es auch gleichzeitig.

du verlangst nach der rechnung,
begleichst sie mit einem großzügigen trinkgeld und torkelst zurück,
durch die lebhafte fußgängerzone der szenekneipen, bistros und cafes über die holprige kopfsteinpflasterstraße,
die in der noch dunkler gewordenen nacht,
schon bedrohlich wirkt,
zur bushaltestelle.

er läßt auch nicht lange auf sich warten und bringt dich schnell wieder zurück in dein trautes,
einsames heim.

erschöpft und leicht benebelt,
von dem vielen bier, wirfst du dich ins bett.
waschen und zähneputzen,
hast du total vergessen,

w i e  s i e  D I C H...dein sechsunddreißigster gedanke...

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