Aphorismus 88: Wehret euch den gesellschaftlichen Zwängen!
Aufruf zum Thema Moral
von kaltric
Kommentare zu diesem Text
Ti_Leo (33)
(13.09.08)
(13.09.08)
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Caty (71)
(13.09.08)
(13.09.08)
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Hallo Kaltric.
Nachdem die formalen Schwachpunkte schon zur Diskussion gestellt wurden, mag ich mich in Ruhe an den Aufbau und den Inhalt machen.
Zuerst einmal: ich finde das angeschnittene Thema sehr spannend und begrüße jeden "Aufruf" darüber nachzudenken. Inzwischen sollte den meisten Menschen klar geworden sein, dass die menschliche Gesellschaft krankt. Vielleicht sogar, dass sie sich in einer sich selbst begründenden Spirale befindet, deren Problemkreise nicht durch fadenscheinige und oberflächliche "Reformen" gelöst werden können. Die Probleme fußen wohl einfach in grundsätzlichen Bereichen.
Ob jetzt Hobbes oder Rousseau die richtigen Ansatzpunkte sind, mag ich nicht beurteilen. In Deinem Text jedenfalls werden sie nur angeschnitten und nicht diskutiert. So mag es richtig sein, dass auf diese Bereiche des Textes verzichtet werden kann. Andererseits stellt die "Natur des Menschen" einen Kernpunkt des Textes dar. Vielleicht sollten darum speziell dazu die Thesen gesammelt werden.
Schwierig finde ich die laxe Formulierung "der Mensch ist ein Herdentier", was als Fakt in den Raum gestellt wird. Ist denn der Mensch ein Herdentier? Oder ist er eher ein Gruppen-, Rudel- oder Rottentier? Ist er vielleicht gar nicht so klar festgelegt oder ist es individuell sehr unterschiedlich? - Hier sehe ich einen großen Diskussionsbedarf, denn es könnte sich um eine Begründung für die gesellschaftlichen Entwicklungen handeln ... um eine Begründung, warum einige Menschen scheinbar durch das gesellschaftlich vorgegebene Raster fallen.
Die Endthese des Textes ist mir dementsprechend zu sehr "über den Kamm gebürstet", da sie auch wieder nur einen Weg vorgibt. Damit unterscheidet sie sich nicht von den gesellschaftlichen Zwang, der ja auch nur eine einzige Spur akzeptiert. Die menschliche Natur wird gar nicht mehr angeschnitten, die Vielschichtigkeit wird unterschlagen und es wird so getan, als könnten Erziehung und Prägung problemlos abgeschüttelt werden. Das ist mir zu simpel, da es auch wieder nur eine einfache Lösung für ein komplexes Thema anbietet und zwischen den Zeilen die schwammige Aussage hat, dass der Mensch doch eine "Natur" hätte, die er allein durch Neinsagen finden könne.
Ach ja: was ist denn schlimm an dem wertfreien "Konsequenz"? Konsequentes Handeln gibt doch keine Richtung vor. Oder?
Liebe Grüße,
Andreas
Nachdem die formalen Schwachpunkte schon zur Diskussion gestellt wurden, mag ich mich in Ruhe an den Aufbau und den Inhalt machen.
Zuerst einmal: ich finde das angeschnittene Thema sehr spannend und begrüße jeden "Aufruf" darüber nachzudenken. Inzwischen sollte den meisten Menschen klar geworden sein, dass die menschliche Gesellschaft krankt. Vielleicht sogar, dass sie sich in einer sich selbst begründenden Spirale befindet, deren Problemkreise nicht durch fadenscheinige und oberflächliche "Reformen" gelöst werden können. Die Probleme fußen wohl einfach in grundsätzlichen Bereichen.
Ob jetzt Hobbes oder Rousseau die richtigen Ansatzpunkte sind, mag ich nicht beurteilen. In Deinem Text jedenfalls werden sie nur angeschnitten und nicht diskutiert. So mag es richtig sein, dass auf diese Bereiche des Textes verzichtet werden kann. Andererseits stellt die "Natur des Menschen" einen Kernpunkt des Textes dar. Vielleicht sollten darum speziell dazu die Thesen gesammelt werden.
Schwierig finde ich die laxe Formulierung "der Mensch ist ein Herdentier", was als Fakt in den Raum gestellt wird. Ist denn der Mensch ein Herdentier? Oder ist er eher ein Gruppen-, Rudel- oder Rottentier? Ist er vielleicht gar nicht so klar festgelegt oder ist es individuell sehr unterschiedlich? - Hier sehe ich einen großen Diskussionsbedarf, denn es könnte sich um eine Begründung für die gesellschaftlichen Entwicklungen handeln ... um eine Begründung, warum einige Menschen scheinbar durch das gesellschaftlich vorgegebene Raster fallen.
Die Endthese des Textes ist mir dementsprechend zu sehr "über den Kamm gebürstet", da sie auch wieder nur einen Weg vorgibt. Damit unterscheidet sie sich nicht von den gesellschaftlichen Zwang, der ja auch nur eine einzige Spur akzeptiert. Die menschliche Natur wird gar nicht mehr angeschnitten, die Vielschichtigkeit wird unterschlagen und es wird so getan, als könnten Erziehung und Prägung problemlos abgeschüttelt werden. Das ist mir zu simpel, da es auch wieder nur eine einfache Lösung für ein komplexes Thema anbietet und zwischen den Zeilen die schwammige Aussage hat, dass der Mensch doch eine "Natur" hätte, die er allein durch Neinsagen finden könne.
Ach ja: was ist denn schlimm an dem wertfreien "Konsequenz"? Konsequentes Handeln gibt doch keine Richtung vor. Oder?
Liebe Grüße,
Andreas
bernd-trost (30)
(13.09.08)
(13.09.08)
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