Winterwanderer

Gedicht

von  Ravna

Sein Haar ist von den Stunden auf den Straßen
so weiß geworden wie der Schnee, der gestern
fiel. Die blauen Lippen wispern Märchen und
der Raureif auf seinem Gewand glänzt silbern.

Am Himmel hängt der Mond, wie ein fremdes
Wunder, er schickt ein Lied hinab das nur auf
taube Augen stößt. Unter den Stiefeln bricht
das Eis, aus den Häusern dringt ein Flehen
nach Erbarmen. Winterwanderer, geh’ fort.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(24.01.09)
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 Ravna meinte dazu am 25.01.09:
Dann sollte ich wohl eine Einbauküche aus dem Text machen.
shadowhunter (28)
(24.01.09)
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 Ravna antwortete darauf am 25.01.09:
Danke für die Kommentarkorrektur, so ist mehr raus zu holen. Das Gedicht hatte einst eine letzte Strophe, aber sie passte nicht. Vielleicht hilft sie aber Dir beim Abschließen:

Doch sein Hoffen ist von den Jahren auf den
Wegen fortgeweht. Sein Leib, seine Kinder,
seine Frau und sein Pferd sind erfroren. Er
hebt die bleiche Hand, er bringt ein kaltes Ade.
shadowhunter (28) schrieb daraufhin am 25.01.09:
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 Ravna äußerte darauf am 25.01.09:
Jetzt bin ich verwirrt, weil ich nicht weiß, was sich auf die ehemals letzte Strophe und was sich auf das fertige Gedicht bezieht.

 DerHerrSchädel (09.06.09)
In sich stimmiges Gemälde von Väterchen Frost. Atmosphärisch, schön und ein wenig bedrohlich, wie der Winter eben sein kann. Die Entscheidung, von der dritten Strophe abzu lassen, war absolut richtig. Passt wirklich nicht zum übrigen Text.

Viele Grüße

Schädel

 Ravna ergänzte dazu am 11.06.09:
Danke ^^
Und ich muss sagen, die dritte Strophe hatte ich schon längst verdrängt :)
(Antwort korrigiert am 11.06.2009)

 rebell91 (31.01.10)
erinnert mich sehr an die winterreise, bzw müllers texte, die schubert vertont hat. z.b.:
"Der Reif hatt einen weißen Schein
Mir übers Haar gestreuet.
Da meint ich schon ein Greis zu sein,
Und hab mich sehr gefreuet."
nachdenklich machts mich. gefällt. ;)
KoKa2110 (42)
(22.04.10)
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 W-M (11.02.12)
sehr schöne (ist das falsche wort) zeilen ... aber, es wird kein erbarmen geben, so sakral das klingt

 TrekanBelluvitsh (10.10.18)
Väterchen Frost in deiner kurzen Interpretation. Mir gefällts.
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