Eigenleben

Text

von  makaba

Ich lebe von Worten und Zeilen, springe seiten- und kapitelweise vorwärts. Hin und wieder mal zurückblättern ist Pflichtlektüre um mich zu vergewissern und aus Fehlern (nicht) zu lernen. Ich ernähre mich von Floskeln und Smalltalk (macht nicht satt). Bei Kälte zünde ich vergangene Ausrufezeichen an.

Nachts lebe ich meine Konjunktive aus.
Tagsüber kaue ich auf Sachbüchern rum.

Ich fürchte mich vor Tabula rasa und beginne vor lauter Angst alles voll Silben zu kritzeln, bis meine Welt einer Collage aus Sinneseindrücken gleicht.

Meine Kraft ziehe ich aus den Zwischenzeilen. Der Ausdruck macht den Unterschied, wenn ich mich von Buchstabe zu Buchstabe hangle. Worte bilden Brücken, Satz auf Satz – Textbabel. Vorsicht, Gefahr lauert auch in Füllwörtern.

Papier ist vergänglich, heißt es. Mein Leben auch.
(Nur geduldig bin ich nicht.)

Anmerkung von makaba:

Danke für Korrektur und Kürzungen.

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Kommentare zu diesem Text


 Sylvia (09.11.10)
Hallo Makaba,

ein hin- und hergerissen sein, das du mit einem Vergleich gut beschreibst. Das Eigene des Eigenlebens ist auf den Punkt gebracht und zeigt eine exakte Einschätzung.
Die Überschrift würde ich "groß" schreiben, da die Kleinschreibung nicht zum Schreibstil des Textes passt.

lieben Gruß
Sylvia

 makaba meinte dazu am 09.11.10:
vielen dank fürs kommentieren und für den verbesserungsvorschlag. habs gleich übernommen! ;)
liebe grüße
makaba
starfish2 (50)
(09.11.10)
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 makaba antwortete darauf am 09.11.10:
freut mich, dass dir der text gefällt.

und ja: ausrufezeichen feuern gut ;)
und noch: kennen wir uns? ;)

lg makaba
starfish2 (50) schrieb daraufhin am 09.11.10:
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 Mutter (09.02.11)
Schön ... :)
Und clever.

 Dieter_Rotmund (12.08.19)
Lustig: Der Inhalt steht im totalen Gegensatz zur Ausführung.
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